Test - Grand Slam Tennis : Auch in dir steckt ein Boris!
- Wii
Das System ist also eine ganze Ecke komplexer als das von WiiSports Tennis, dementsprechend stehen dem Spieler aber auch mehr Möglichkeiten zur Verfügung. Bis man sich jedoch an die Steuerung gewöhnt hat, vergeht schon ein bisschen Zeit. Grand Slam Tennis ist zwar auch ohne WiiMotion Plus spielbar, bietet dann aber weitaus weniger Schlagvariationen, funktioniert nicht ganz so genau und ähnelt so WiiSports Tennis schon sehr.
Dürfens ein paar Spielmodi mehr sein?
In Sachen Spielmodi hat EA wirklich geklotzt. Herzstück ist der Grand-Slam-Modus, bei dem ihr alle vier großen Turniere bestreitet: Australian Open, French Open, Wimbledon und die US Open. Erst erstellt ihr einen eigenen Spieler mit einem von vier Spielstilen, und schon geht's los. Bevor ihr aber am eigentlichen Turnier teilnehmt, gibt es erst noch ein paar Matches zu absolvieren. Manchmal auch ein Legenden- oder Bonus-Match, wo ihr euch dann die spezielle Fähigkeit des besiegten Profis aneignet. So spezialisiert ihr euch zum Beispiel darauf, besonders flink auf den Beinen zu sein oder eine starke Vorhand zu haben. Bis zu drei dieser Fähigkeiten könnt ihr eurem Spieler zuteilen - aber erst, wenn euer virtueller Spieler eine Vier-Sterne-Wertung hat. Wie ihr diese bekommt? Fleißig spielen und gewinnen.
Im Laufe des Spiels trefft ihr mit ziemlicher Sicherheit auf einen der 23 echten Profis, die es im Spiel gibt. Wenn ihr keine Karriere starten wollt, könnt ihr im Jetzt-spielen-Modus auch gleich mit einem der Profis antreten. Sehr schön ist dabei, dass es nicht nur aktuelle Spieler in Grand Slam Tennis geschafft haben. Neben Roger Federer, Raphael Nadal oder Serena Williams sind auch solche Legenden wie John McEnroe, Boris Becker, Björn Borg, Stefan Edberg, Pat Cash und auch Pete Sampras mit dabei. Wirklich sehr löblich.
Ich bin der König des Platzes!
Wer ein paar Freunde zu Gast hat, kann im Partymodus loslegen. Hier erwarten euch kleine Variationen des üblichen Tennisspiels. Zum Beispiel das „Australische Doppel" wo zwei Spieler gegen einen einzelnen zocken. Oder „Stopp und Lob", bei dem Punkte, die man mit diesen Schlägen erzielt, doppelt zählen.
Sehr gute Arbeit hat EA beim Online-Modus geleistet: Statt umständliche Friendcodes zu benutzen, registriert ihr euch einmal bei EA und in Windeseile könnt ihr online spielen. Entweder gegen beliebige Gegner oder mit Freunden. Ob die Matches für die Rangliste zählen sollen, lässt sich ebenfalls einstellen. Und man muss ehrlich sagen, dass das Online-Spiel wirklich sehr gut funktioniert.
Wii fit bist du?
Für alle Fitnessgurus gibt's es zusätzlich noch den Halte-dich-fit-Modus. Hier wird festgehalten, wie viele Kalorien man pro Match verbraucht. Über einen Kalender kann man dann sehen, wie viele man pro Session oder Tag abtrainiert hat. Inwieweit die Zahlen stimmen, ist natürlich fragwürdig, aber dass das Spielen mit der Wiimote fordernder ist, als nur auf der Couch zu sitzen und auf dem Controller ein paar Knöpfchen zu drücken, ist ja selbstverständlich.
Die Technik - Wii ist halt Wii
In Zeiten von PS3 und X360 sollte man aus technischer Sicht nicht zu viel von Grand Slam Tennis erwarten. EA hat den Weg gewählt, dem Spiel einen leichten Comic-Look zu verpassen, um die technischen Mängel der Wii-Fassung zu kaschieren. Die Profis sehen zwar ihren Vorbildern schon ähnlich, dennoch wirkt das Spiel etwas detailarm. Insgesamt ist der Look aber stimmig.
Die Zuschauer fiebern bei Ballwechseln mit und je länger die dauern, desto nervöser werden sie. Besonders spektakuläre Ballwechsel werden mit tosendem Applaus beklatscht. Die Schlaggeräusche gehen auch eher in Richtung Comic. Realismusfanatiker sind sicherlich bei Tennis-Umsetzungen besseres gewohnt.
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