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Test - Grand Prix Challenge : Grand Prix Challenge

  • PS2
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Grand Prix Challenge
Auch Hintergrundinformationen zu Teams und Fahrern werden geboten.
Wie hättet ihr's denn gerne?
Noch bevor ihr, egal in welchem Spielmodus, auf die Strecke dürft, um ordentlich Gas zu geben, müsst ihr anhand von zwei Punkten den Schwierigkeitsgrad bestimmen. Innovativer- wie praktischerweise wird der Schwierigkeitsgrad des Spiels in zwei Punkte getrennt, nämlich einerseits die Stärke eurer computergesteuerten Kontrahenten, sowie andererseits das Fahrverhalten des Spiels und dessen Simulationsanspruch. Letzteres macht dabei einen durchaus entscheidenden Unterschied und sorgt dafür, dass auch Anfänger ihren Spaß mit 'Grand Prix Challenge' haben werden. Wählt ihr nämlich den niedrigsten Schwierigkeitsgrad, steuert sich euer Gefährt fast schon von selber, da nicht nur leicht für euch gelenkt, sondern sogar automatisch gebremst wird. Auf der höchsten Einstellung hingegen ist einiges an Können und auch ein gutes Maß an Streckenkenntnis gefragt, da ihr ohne rechtzeitig frühes Bremsen sehr schnell im Kiesbett landet.

Doch selbst bei eben dieser Einstellung, die sich im Vergleich zu den beiden anderen durchaus realistisch steuert, bleibt 'Grand Prix Challenge' eher ein Arcade-Rennspiel als eine waschechte Simulation. Zwar benötigt ihr durchaus einiges an Übung, um im höchsten Schwierigkeitsgrad bei Regen gute Ergebnisse zu erzielen, aber selbst in dieser Extremsituation geht das Fahrverhalten eher in Richtung Arcade als Simulation. Das wird hartgesottenen Formel Eins-Fans auch spätestens dann klar, wenn bei einem Unfall auf der Strecke nicht etwa die gelbe Flagge geschwenkt, sondern normal weitergefahren wird. Apropos Unfälle, hier offenbart sich ein weiterer Kritikpunkt an 'Grand Prix Challenge'. Zwar lässt sich in den Optionen ein viel versprechendes Schadensmodell aktivieren, in der Praxis beschränkt sich dieses aber lediglich darauf, dass Front- und Heckflügel sowie alle vier Räder der Fahrzeuge in drei bis vier Stufen Schaden nehmen können. Auch abhebende Boliden sucht ihr bei Karambolagen vergebens, so dass es wenig überraschend ist, dass spektakuläre Unfälle im Spiel praktisch nicht vorhanden sind. Eure Möglichkeiten, die Einstellungen am eigenen Fahrzeug zu verändern, halten sich übrigens leider recht stark in Grenzen - lediglich einige simple Einstellungsmöglichkeiten werden geboten.

Grand Prix Challenge
Die Boxenstopps sind leider unspektakulär ausgefallen.

Sehr gelungen hingegen ist das Verhalten eurer Mitstreiter. Selbst wenn dieses auf den niedrigsten Schwierigkeitsgrad eingestellt ist, kämpfen sie durchaus um ihre Positionen, fahren dabei aber keineswegs stur ihre Ideallinie. So kommt es auch schon mal vor, dass euer Vordermann kurz vor eurem Überholmanöver versucht, die Lücke zu schließen. Kollisionen sehen eure Konkurrenten außerdem nur ungern, so dass eure Verfolger deutlich ausweichen, wenn ihr beispielsweise unerwartet stark bremst.

Grand Prix Challenge
Selbst in solchen Situationen bleibt das Geschehen flüssig.

Auch technisch die Königsklasse?
Was die Grafik angeht, so kann 'Grand Prix Challenge' durchaus überzeugen. Allem voran fallen hierbei die auf Hochglanz polierten und wahrlich liebevoll modellierten Formel Eins-Boliden auf. Von der abgerundeten Nase bis hin zum von Werbung gezierten Heckspoiler sind alle originalen Wagen vorhanden und toll virtualisiert worden. Unschöne Polygonkanten sucht man hier vergebens. Auch die Strecken können hier größtenteils mithalten und wissen durch eine liebevolle Gestaltung sowie zahlreiche Objekte am Streckenrand zu gefallen. Da auch die Framerate des Spiels immer flüssig und hoch bleibt gibt es neben den leichten PAL-Balken eigentlich nur das starke Flimmern zu bemängeln, das manchmal arg zu stören vermag.
Auch akustisch weiß das virtuelle Motorsport-Geschehen zu gefallen. Alle Motorengeräusche wirken authentisch und der treibende Techno-Soundtrack passt immerhin gut zur hohen Spielgeschwindigkeit, auch wenn Gefallen oder Nichtgefallen hier letztlich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist.

 

Fazit

von Sascha Szopko
Infogrames Versuch, die Königsklasse des Motorsports auf die PS2 zu bringen, ist durchaus gelungen. Neben der fairen aber fordernden künstlichen Gegnerintelligenz wissen das je nach Einstellung einfache Fahrverhalten sowie die gelungene Grafik zu gefallen. Letztere kann besonders mit den bis aufs Detail originalgetreu nachempfundenen F1-Boliden punkten, die sehr schön anzusehen sind. Während Formel Eins-Fans, die nur mäßig oft auf die virtuelle Rennstrecke gehen, also voll auf ihre Kosten kommen, sollten hartgesottene Rennspielprofis zumindest zuerst probespielen. Um es zur Formel Eins-Referenz zu schaffen, fehlt 'Grand Prix Challenge' aber einfach zuviel, seien es nun Tuning-Optionen, ein besseres Schadensmodell oder auch Details wie gelbe Flaggen.  

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