Test - God Eater 2: Rage Burst : Postapokalyptische Monsterjagd
- PS4
Individualisierung
Trotzdem motiviert das Kampfsystem und verleitet dazu, die Waffen anzupassen. Mit gesammelten Materialien wertet ihr eure Waffen und den Schild auf oder stellt neue Ausrüstungsgegenstände – darunter auch Kleidung – her. Dadurch ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten und selbst schwächere Waffen bleiben interessant, sobald ihr die richtigen Materialien gefunden habt. Ist das zu Beginn noch relativ einfach, erhaltet ihr im späteren Spielverlauf immer seltener die richtigen Grundstoffe, um neue Ausrüstung herstellen oder aufwerten zu können. Spätestens zu diesem Zeitpunkt fällt God Eater 2: Rage Burst ins Grinding ab und ihr seid längere Zeit damit beschäftigt Missionen zu wiederholen, in der Hoffnung, die richtigen Materialien zu erhalten.
Ein weiterer wichtiger Fakt ist die Möglichkeit, eure Waffen mit bis zu vier Fähigkeiten auszustatten, die zusätzliche Boni in den Kämpfen gewähren. Das reicht von mehr Lebenspunkten über erhöhte Schadensresistenz bis hin zu Sonderfunktionen wie dem Einleiten des Burst-Modus beim Ableben eines Kameraden. Leider dürft ihr nur eure eigene Ausrüstung anpassen, die eurer Mitstreiter bleibt außen vor. Dafür könnt ihr ihnen mit in den Missionen verdienten Punkten neue Fähigkeiten kaufen und sie so etwas individualisieren. Das ist auch wichtig, da eure KI-Mitstreiter eine bedeutende Hilfe im Kampf gegen die Aragami sind und ordentlich bis gut agieren.
Gemeinschaft
Allerdings verbirgt sich in den Charakteren der Geschichte eine weitere Schwäche von God Eater 2: Rage Burst. Passend zur wenig innovativen Handlung fallen auch eure Kameraden und Mitstreiter klischeebehaftet aus und erfüllen damit altbekannte Stereotype. Bisweilen wirken sie dadurch sehr blass oder können sogar nerven. Trotzdem werden sie mit der Zeit etwas sympathischer, was an recht amüsanten Szenen sowie den Charakterepisoden liegt. Diese Nebengeschichten erzählen persönliche Geschichten rund um die KI-Figuren und sind trotz wenig Einfallsreichtum unterhaltsam erzählt. Leider werden für diese Missionen meist nur bekannte Nebenmissionen wiederverwertet.
Alternativ könnt ihr God Eater 2: Rage Burst auch mit bis zu drei Mitspielern angehen. Wahlweise geht ihr auf Materialsuche oder erledigt einfach nur Missionen. Wenn ihr gemeinsam die Geschichte erleben wollt, ist ein identischer Fortschritt der Handlung zwingend erforderlich. Im Vergleich zu euren KI-Kameraden agieren menschliche Spieler natürlich viel intelligenter, sodass besonders bei schwereren Gegnern der Online-Modus eine sinnvolle Ergänzung ist. Aber auch so macht die gemeinsame Monsterjagd Spaß.
Altbacken
Optisch fällt bereits auf den ersten Blick auf, dass God Eater 2: Rage Burst kein reines PS4-Spiel ist. Die PS-Vita-Herkunft ist ihm deutlich anzumerken: texturarme Umgebungen, teilweise pixelige Gegner- und Charaktermodelle sowie hölzerne Animationen und Mimik. Lediglich die Effekte können gelegentlich überzeugen. Die weitgehend gelungene Musik- und Sound-Untermalung macht das teilweise wett. Die Kämpfe sind energiegeladen begleitet und treibende Klänge tragen einiges zur Motivation bei. Zudem werden genau in den richtigen Momenten andere Musikstücke angestimmt. Dafür fällt die englische Synchronisation etwas ab und die deutschen Texte weisen einige kleinere grammatikalische Fehler auf.
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