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Test - Ghostbusters – The Video Game : Nunchuk-Geisterjagd

  • Wii
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In einer Zeit, als Spielumsetzungen von Filmen definitiv Müll waren, da gab es eine beispiellose Ausnahme: Ghostbusters für Commodore 64. 25 Jahre später denken sich Aykroyd, Ramis & Co: „Wenn wir schon keinen dritten Teil in die Kinos bekommen, dann machen wir halt gleich ein Videospiel daraus!" Hat der infantil-putzige Charme dieses Spiels ein Vierteljahrhundert überlebt?

Geisternachschlag

Ghostbusters - The Video Game für Nintendos Wii unterscheidet sich in einigen Punkten vom PlayStation-3-Originalspiel. An der Geschichte, die von Dan Aykroyd und Harold Ramis persönlich geschrieben wurde, hat sich nicht viel geändert. Peter Venkman, Raymond Stantz, Egon Spengler sowie Winston Zeddemore betätigen sich weiterhin als Geisterjäger und suchen einen Frischling für ihre Truppe.

Ihr übernehmt die Rolle des neuen Kadetten, der sich auf ein Wiedersehen mit den bekanntesten Figuren der Serie, von Walter Peck bis zum Marshmallow-Mann, freuen darf. Während die Dialoge zwischen den bekannten Filmhelden von putzig bis amüsant reichen, ist es schade, dass ihr diese nicht selbst steuern dürft. Die Identifikation mit dem namenlosen Kadetten fällt schwer, wenn ihr in den 80er-Jahren mit Venkman & Co. aufgewachsen seid.

Definitiv angepasst

Wohl wissend, dass die Wii kaum die gleiche Grafikleistung wie eine PlayStation 3 erreicht, haben die Entwickler auf einen niedlichen Comc-Stil gesetzt. Die Figuren sind quasi "super deformed" und passen so in der Tat besser zur kargen Hintergrundoptik. Ihr bekommt richtig bunte Farben präsentiert, dafür bleibt die Grafik alles andere als ruckelfrei. Zum Glück beeinträchtigen diese technischen Defizite nicht die Spielbarkeit. Deutlich stärker ist der Sound, der mit den Originalsynchronsprechern der Filme glänzt und ein Zisch-Krach-Bumm-Feuerwerk in Sachen Effekte abschießt.

Ein echter Gewinn ist die Steuerung per Wiimote: Um Geister fangen zu können, müsst ihr sie mit eurem Strahler schwächen, mehrfach gegen die Wand schleudern, eine Falle aufstellen und den halb bewusstlosen Geist dort hineinbugsieren. Sowohl das Zielen als auch das Schleudern macht dank Wiimote-Schwenks richtig Laune. Etwas nervig ist nur das Platzieren der Falle, da ihr hierfür eine Bowling-ähnliche Bewegung machen sollt und dies in der Praxis nicht allzu gut funktionierte. Entweder warf der Kadett das Ding viel zu weit oder es blieb direkt vor seinen Füßen liegen. Dafür funktioniert das Hineinbugsieren eines malträtierten Geistes in die Falle bedeutend besser.

Ghostbusters - Wii Debüt Trailer
Ghostbusters wird in absehbarer Zeit auch die Wii-Konsole beglücken, passend dazu gibt es nun auch einen Debüt-Trailer.

Auf Dauer mehr Monotonie als Adrenalin

Die ersten Stunden macht Ghostbusters - The Video Game überraschend viel Spaß, obwohl Konzept und Design abwechslungsarm sind. Erst ab der zweiten Spielhälfte stellt sich immer mehr ein Gefühl der Langeweile ein, weil die Levels nicht cleverer, sondern einfach nur größer werden.

Da helfen auch die verschiedenen Waffentypen nicht, die ihr nach und nach erhaltet. So müsst ihr beispielsweise vor Schwarzschleim nur so triefende Geister per Schleimsprenger bearbeiten, bevor ihr sie mit dem Strahler einfangen könnt. Am interessantesten ist noch das PKE-Meter, womit ihr für das Auge nicht sichtbare Spuren oder gar Plattformen lokalisiert. Auch erkennt ihr erst so diverse Dinge, die ihr ebenfalls mit dem Schleimsprenger besprühen müsst und anschließend per Strahler bewegen könnt.

All diese Elemente suggerieren, dass Ghostbusters - The Video Game nicht ohne Rätsel auskommt. Dies entspricht der Wahrheit, nur hält sich der Denkanspruch in Grenzen. Da ist es bedeutend lustiger, wild alle Einrichtungsgegenstände in eurer Umgebung zu zerstören, was euer Punktekonto nach oben schnellen lässt.

Echter Koop-Modus für Nintendo-Spieler

Der dickste Pluspunkt der Wii-Version ist eindeutig der Mehrspielermodus: Auf Nintendos Flagschiff dürft ihr die gesamte Kampagne zu zweit über Split-Screen spielen. Damit hält sich der Spaßpegel deutlich länger oben, als wenn ihr alleine unterwegs seid. Leider geht hier die Technik erst recht in die Knie und ihr müsst jederzeit mit richtig heftigen Ruckelanfällen rechnen.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Ein “Spiel des Jahres“ ist es nicht gerade, aber eine gelungene Addition für die betagte Reihe. An den Spielspaß von 1984, als das alte Ghostbusters über die C64-Bildschirme flimmerte, kommt die seichte Actionunterhaltung von heute nicht ran. Dazu verlässt sich dieses Revival zu sehr auf altbekannte Genre-Tugenden und weiß nicht, was das Wörtchen „Abwechslung“ zu bedeuten hat. Gerade im Einzelspielermodus wollt ihr gegen Ende hin immer häufiger pausieren, weil die Levels immer größer und nerviger anstatt cleverer oder interessanter werden. Die Koop-Option sorgt wiederum für einen schönen Ausgleich, denn zu zweit motiviert die Geisterjagd deutlich mehr, und dies trotz starken Ruckelns in dicht besiedelten Gebieten. Handlung und Sound zeigen, dass die Entwickler Spaß am Erschaffen ihres Babys hatten. Den spürt ihr ebenfalls: Nicht eimerweise, aber genügend zur wohligen Erinnerung an einen Kinoklassiker.

Überblick

Pro

  • gute Ghostbusters-Atmosphäre
  • angemessene und amüsante Handlung
  • Koop-Modus für die gesamte Kampagne
  • gut implementierter Soundtrack, starke Soundeffekte
  • Originalsynchronsprecher
  • Comic-Stil hat Charme

Contra

  • Leveldesign etwas monoton und gegen Ende hin zäh
  • trotz unterschiedlicher Waffen und Gadgets nur wenig Abwechslung
  • die altbekannten Ghostbusters-Helden sind nicht spielbar
  • dezent (Einzelspieler) bis stark (Mehrspieler) ruckelanfällig

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