Test - Ghost Hunter : Ghost Hunter
- PS2
Schleichwege durchs Großhirn
Damit sich das Spiel von reinen Actiontiteln im Stile von 'Max Payne 2' abhebt, haben die Mannen in England 'Ghosthunter' um zwei weitere Aspekte bereichert: Hier und da gilt es ein forderndes Rätsel zu meistern, wobei meist die eingangs erwähnte Geisterdame Astral in Aktion tritt. Findet ihr in den Levelabschnitten Rifts in die Geisterwelt, kann Lazarus seine schemenhafte Begleitung herbeirufen, um in ihrer Gestalt bis dato unerreichte Gegenden zu erkunden, Schalter umzulegen oder Fähigkeiten von schon eingefangenen Gegnern zu seinem Vorteil zu nutzen. Um den Spieler bei den teils abstrakten Denkaufgaben nicht komplett alleine zu lassen, finden sich hier und da Aufzeichnungen mit hilfreichen Hinweisen, während euch kleinere Kamerafahrten auf die richtige Spur führen.
Neben diesen Rätselpassagen sorgen Schleichparts für Abwechslung. Da sich nicht jede Tür durch Gewalt oder mit Hirnschmalz öffnen lässt, müsst ihr gelegentlich hinter speziellen Geistern herschleichen, um auf deren Spuren durch bis dahin verschlossene Abschnitte zu gelangen. Bei diesen Sequenzen offenbaren sich schließlich auch erste Probleme mit der ansonsten recht ordentlichen Kameraführung des Titels. Da die frei justierbare Verfolgerperspektive recht nah an eure Spielfigur herangezoomt ist, fehlt es häufig an Übersicht in entsprechenden Abschnitten und ihr müsst raten, wo sich gerade der Geist befindet. Auch die optionale Ego-Perspektive tut dem Problem kein Abbruch - hier lässt sich Lazarus leider nicht fortbewegen. Immerhin könnt ihr ein Spezialfernglas zuschalten, mit welchem sich unsichtbare Widersacher aufspüren lassen und man teils durch Wände schielen darf. Die durch dieses Kameraproblem herbeigeführten unfreiwilligen Entdeckungen lassen sich jedoch glücklicherweise verschmerzen, da ihr entsprechende Abschnitte beliebig oft wiederholen könnt. Weitere Frusthemmer sind die intelligent verteilten Rücksetzpunkte, welche einem vorzeitigen Ableben in den Kämpfen die Tragweite nehmen.
Wenn schon nicht der Spieler vor Gram heult, so muss es zumindest das Spiel tun, scheint abschließend das Kredo beim akustischen Part des Spiels gewesen zu sein. Einer beeindruckenden Soundkulisse sei Dank, entsteht zumindest hier etwas Gruselatmosphäre und die mustergültige, deutsche Synchronarbeit – unter anderem mit dem Synchronsprecher von Brad Pitt - hilft dabei, dass auch Nicht-Anglisten der Geschichte folgen können. Wie bei Sony langsam üblich finden sich auch die Originalstimmen auf der Multilingual-DVD wieder. Ebenfalls den hohen Standards des PlayStation2-Mutterkonzerns wird die Anpassung an der hiesigen Bildnorm gerecht: Wahlweise stehen euch Progressive Scan- und ein 50/60 Hz-Modus zur Verfügung und PAL-Balken sucht ihr - wie bei europäischen Entwicklungen üblich - ebenfalls vergeblich.
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