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Test - Geheimakte Tunguska : Geheimakte Tunguska

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Großes Zähneklappern ist angesagt: Ist die ‘Geheimakte Tunguska’ endlich der lang erwartete Durchbruch? Die Preview sprühte nur so vor Spielwitz und die Anzahl potenzieller Fehler schien erstaunlich gering. Und in der Tat ist die finale Version eine kleine Offenbarung, auch wenn nicht all unsere Wünsche erfüllt wurden. In unserem Test erfahrt ihr, warum das Adventure mal so nebenbei alle klassischen Point&Click-Spiele der letzten fünf Jahre schachmatt setzt.

Abenteuer aus Deutschland

Was ist wirklich vor knapp einhundert Jahren in der Region Tunguska passiert? Augenzeugen berichteten von mehreren Explosionen, Wissenschaftler glauben an einen Meteoriteneinschlag oder Vulkanausbruch. Unsere Heldin Nina Kalenkow darf jedenfalls unfreiwilligerweise das Geheimnis aufdecken, denn ihr Vater ist von heute auf morgen spurlos verschwunden.

Sein Büro völlig verwüstet, die Polizei nicht zur Kooperation bereit und ein paar mysteriöse Gestalten in schwarzen Kutten am Hals, bereist sie zusammen mit Max Gruber, einem Kollegen ihres Vaters, die halbe Welt. Vom verregneten Irland über weite Strecken Russlands bis hin zur eisigen Antarktis bekommt der Spieler deutlich mehr zu sehen, als er es von anderen Adventures gewohnt ist.

In der Preview formulierten wir vorsichtigerweise, dass trotz eines gelungenen Storyansatzes bei einem Adventure immer die Gefahr des zusammengeschusterten Finales besteht. Leider bleibt auch ‘Geheimakte Tunguska’ von diesem Fluch nicht komplett verschont: Die Auflösung macht zwar irgendwie Sinn, aber die Designer haben es verfehlt, eine logische Spannungskurve zu erzeugen. Anstatt die ganzen Mysterien und Bedeutungen der Charaktere im Laufe des Spieles aufzulösen, verpufft das gesamte Konstrukt gegen Ende hin auf eher unspektakuläre Weise. Auch die zunächst kessen und überraschend witzigen Sprüche von Nina und Max weichen zum Schluss eher banalen Phrasen. Dass dies den Spielspaß letztendlich nur marginal beeinflusst, spricht umso mehr für das Rätseldesign.

Brillanter Rätselspaß

Gleich vorweg: Es ist nicht alles logisch, was ihr zusammenpuzzeln müsst. Manche Rätsel sind eine Spur zu schräg oder weit hergeholt, als dass die meisten von euch sie nicht durch stupides Ausprobieren lösen könnten. Doch dank zweier Kniffe kommt ihr trotzdem ohne Frust voran: Zum einen zeigt euch das Programm mittels einer Lupenfunktion alle benutzbaren Objekte bei Bedarf an, weshalb pixelgenaues Suchen der Vergangenheit angehört. Dieses Feature stammt aus dem Jahr 1995 und wurde damals für ‘Simon, the Sorcerer 2’ erfunden. Warum bis heute so gut wie niemand diesen Frust verhindernden Clou reanimiert hat, bleibt ein Rätsel für sich. Natürlich wird das Adventure mit dieser Hilfe automatisch einfacher, doch im Falle von ‘Geheimakte Tunguska’ gibt es genügend Dinge zum Ausprobieren, sodass die Freude an der Logik nicht zu kurz kommt.

Der zweite Kniff ist eine ebenfalls optionale Hilfestellung, welche bei den wenigen Denkspielrätseln zum Einsatz kommt. Dazu gehören all jene Kopfnüsse, in denen ihr irgendwelche Symbole anordnen, Codes knacken oder mehrere Knöpfchen in der richtigen Reihenfolge drücken sollt. Auch hier wird euch nicht gleich die Lösung verraten, sondern "nur" ein überraschend cleverer Hinweis gegeben, der wirklich Sinn macht und weiterhilft.

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