Test - Gauntlet Slayer Edition : Kurzatmiger Dungeon-Spaß
- PS4
Es liegt noch nicht mal ganz ein Jahr zurück, dass Arrowhead Game Studios eine Neuauflage des mittlerweile 30 Jahre alten Action-Rollenspiels Gauntlet für den PC veröffentlicht hat – mit ordentlichem, wenn auch nicht gerade überwältigendem Erfolg. Jetzt folgt eine Umsetzung dieser Neuauflage für die PlayStation 4, bei der die Entwickler einiges verbessern wollten. Wir waren natürlich gespannt, ob dieses Vorhaben von Erfolg gekrönt ist.
Bevor wir uns den Neuerungen zuwenden, wollen wir kurz erklären, was genau euch in Gauntlet erwartet. Immerhin können wir nicht davon ausgehen, dass jeder von euch das Spiel schon mal zu Gesicht bekommen hat. Es handelt sich um eines der klassischsten Action-Rollenspiele überhaupt, das bereits vor 30 Jahren im Ansatz gezeigt hat, was ein Diablo später zum Welt-Hit machen sollte. Die Neuauflage war natürlich vor allem optisch hübscher als das Original, am Spielprinzip hat sich jedoch wenig geändert.
Vier gewinnt
Ihr schlüpft in die Rolle einer von insgesamt vier Klassen: Krieger, Elf, Magier und Walküre. Jede spielt sich spürbar anders. Der Krieger räumt im klassischen Nahkampf auf, der Elfenschütze hantiert mit Bomben und die Walküre wirft ihren Schild auf die Gegner. Besonders interessant ist jedoch der Magier – schon aufgrund der Steuerung. Nur wer die drei Elemente geschickt miteinander kombiniert und eine bestimmte Taste drückt, kann dessen volles Potenzial ausschöpfen.
Das Gameplay an sich ist ziemlich klassisch – um mal das Wort „simpel“ zu vermeiden. Entweder alleine oder gemeinsam mit Freunden kämpft ihr euch durch Dungeons, besiegt Bossmonster, schaltet Extras frei und macht so manche Dinge mehr, die auf dem Tagesplan eines Abenteurers stehen. Allerdings ist das Level-Design trotz guter Ansätze nicht sonderlich abwechslungsreich und vor allem auf Solopfaden wird das Geschnetzel schnell langweilig.
Gemeinsam mit vier Freunden wird die Hatz nach Gold und Monstern deutlich unterhaltsamer. Doch dann kann es schon mal etwas chaotisch auf dem Bildschirm zugehen. Den Feinschliff und die Abwechslung eines Diablo III oder anderer aktueller Action-Rollenspiele erreicht Gauntlet leider nicht.
Abgerundet und doch mit Ecken
Die Slayer-Editon von Gauntlet für die PlayStation 4 bietet unter anderem optischen Feinschliff. Die Charaktere sehen etwas detaillierter aus und die Effekte einen Tick hübscher. Das ändert allerdings nichts daran, dass viele Texturen nach wie vor blass bleiben und die allgemeine Atmosphäre etwas steril rüberkommt.
Deutlich interessanter ist die Möglichkeit, die Fähigkeiten der Charaktere durch das Wechseln der Waffen zu verändern. Auf diese Weise kann beispielsweise der Elf neue Bombenfertigkeiten nutzen, während der Magier besser mit den Elementen hantiert. Ebenfalls praktisch ist das Loadout-Menü, bei dem ihr die Helden noch vor Spielbeginn ausrüsten könnt.
Hinzu kommt ein neuer Spielmodus namens „Endless“, bei dem sich die Helden durch eine unendliche Anzahl generischer Kerker kämpfen müssen. Eine Rangliste zeigt an, welches Team sich zum jeweils aktuellen Zeitpunkt am weitesten vorkämpfen konnte. Das sorgt für zusätzliche Motivation im Koop-Modus – und natürlich auch für etwas frischen Wind.
Fazit
Gauntlet hat mir schon vor vielen Jahren ganz gut gefallen und auch heute noch kloppe ich mich immer wieder mal ganz gerne durch die Simpel-Dungeons. Klar, das Gameplay ist mittlerweile arg angestaubt, die Grafik ebenfalls. Doch die Klassen spielen sich angenehm unterschiedlich, der Einstieg ist relativ einfach und gerade im Koop-Modus ist das Spiel immer wieder für eine Partie zu gebrauchen. Ihr dürft eben keinen hochgestylten Diablo-Klon erwarten. Die PS4-Version hat gegenüber der PC-Fassung etwas mehr zu bieten. Wer also die Wahl hat, sollte sich Gauntlet für Sonys Konsole zulegen.
Überblick
Pro
- motivierender Endless-Modus
- praktisches Loadout-Menü
- leicht verbesserte Grafik
- unterschiedliche Spielweisen
- schnelle Action für zwischendurch
Contra
- alleine schnell eintönig
- allgemein recht redundantes Gameplay
- Optik nicht sehr zeitgemäß
- stellenweise viel Hektik im Koop-Modus
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