Special - Gaming-Mäuse im Langzeittest : 1.400 Stunden Qualen
Hersteller hämmern immer tollere Features in ihre Hardware. Doch was bringen sie, wenn das Gerät schon wenig später das Zeitliche segnet? In normalen Tests kann die Langzeittauglichkeit nur bedingt überprüft werden, schließlich wollen Interessierte nicht monate- oder jahrelang warten, bis endlich das Urteil eintrudelt. Wir haben deshalb ein Jahr lang beliebte Gaming-Mäuse durch den Alltag gejagt und ihre Langzeitqualität auf die Probe gestellt.
In unserer Bestenliste für Gaming-Mäuse schneiden die kabelgebundene Roccat Kone[+] und die leinenlose Logitech G700 als Gesamtpaket mit am besten ab. Diese beiden Mausvertreter haben wir 365 Tage lang mit einer jeweiligen Gesamtlaufzeit von 1.400 Stunden über das Stoffmauspad Roccat Taito gehetzt. Mit dabei ist ferner die Steelseries Sensei mit 450 Stunden Laufzeit und sonstige Eindrücke aller Gaming-Mäuse. Wir ziehen nun einen Schlussstrich und schauen uns im Einzelnen an, ob und wie die Teile gelitten haben. Den Fokus legen wir dabei auf die Kone[+] und G700, da sie die längste Zeit zocken mussten.
Das Gehäuse: Der Fels in der Brandung
Gehäuse Logitech G700: so gut wie neu |
Das Mausgehäuse ist das auffälligste, aber nicht anfälligste Element. Sehr gute bis gute Mäuse dürfen sich nach 1.400 Stunden keine großen Schwächen leisten. Daran hält sich das Trio, wobei Logitechs G700 einige Fleißpunkte einheimst. Abgesehen von ein paar Kratzern, die sie durch unsere lieblose Behandlung einstecken musste, wirkt das Gehäuse fast wie neu. Selbst das Logitech-Logo auf dem Rücken glänzt fast wie am ersten Tag. Knarzende Geräusche oder sich lösende Teile sind ebenfalls nicht zu vermelden.
Gehäuse Roccat Kone[+]: schmutzig, aber stabil |
Roccats Kone[+] fährt dicht hinter der Konkurrentin ein. Das Gehäuse an sich büßte wie bei der G700 kaum an Qualität ein. Dafür löste sich das aufgedruckte silberne Logo aufgrund der ständigen Reibung und Feuchtigkeit fast vollständig auf (siehe Foto). Zum ersten Mal sichtbar wurde der Schwund nach 900 Stunden, von da an verschwand der Löwenkopf recht schnell vom Rücken. Optisch ist das auf jeden Fall unschön, funktionell aber bedeutungslos. Bei der Sensei wirkt die Oberfläche bisher noch tadellos, was angesichts der geringeren Laufzeit aber kaum überrascht.
Das Mausrad: Eine Problemzone
Roccat-Logo: auf der Kone[+] fast verschwunden |
Das Mausrad ist im Gegensatz zum Gehäuse eines der anfälligsten Elemente, aber nicht unbedingt das auffälligste. In diesem Bereich kleckern Hersteller oft herum. Sowohl die Kone[+] als auch die G700 setzen auf ein Vier-Wege-Mausrad, während die Sensei auf eine Zwei-Wege-Bereifung vertraut. Logitechs stark gerastertes Metallrad bekam während der Zeit etwas mehr Spiel beim Scrollen und läuft ein kleines bisschen unrund, insgesamt aber weiterhin einigermaßen gut. Bei der Kone[+] gibt es dagegen größere und in der ersten Serie häufiger vorkommende Probleme. Das Mausrad unserer ersten Kone[+] wurde irgendwann so schwerfällig beim Scrollen, dass es nur noch mit größerer Kraftanstrengung und dann auch schief drehte, aber noch funktionierte. Bei unserer zweiten Kone[+] fiel das Scrollen nach einigen Monaten zwar etwas schwerer, war aber bei Weitem angenehmer als bei ihrer älteren Schwester.
Logitech-Logo: kaum Abnutzungen zu sehen |
In verschiedenen Foren beschwerten sich zahlreiche Käufer der Kone[+] über gleiche oder ähnliche Probleme. Roccat konnte nach eigenen Angaben die Schwierigkeiten in den Griff bekommen und liefert die Kone[+] nur noch mit einem überarbeiteten Mausrad aus. Das Sensei-Rad rotiert dagegen auch nach 450 Stunden fast wie im Ursprungszustand ungefähr auf dem Niveau der G700.
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