Mitte der 90er Jahre zeichneten sich endgültig mehrere Richtungen innerhalb der Rennspiele ab. Die Arcade-Racer bewegten sich stark von den ernsthaften Simulationen weg und in beiden Genres entstanden jeweils selbst noch Unterschiede. Von Rallye-Simulationen über F1-Spiele bis hin zu Stockcar- und Tourenwagen-Sims erhielten alle möglichen Motorsport-Arten eine entsprechende Software-Umsetzung und Arcade-Fans erhielten die Qual der Wahl zwischen relativ normalen Racern, SciFi-Rennspielen und besonders ausgefallenen Spielen. Im zweiten Teil unseres Specials werfen wir einen Blick auf die vielen Untergenres und nehmen auch die technische Entwicklung unter die Lupe, wobei hier Ende der 90er ganz speziell die 3D-Beschleuniger für Furore sorgten. Nun aber weiter mit dem Special. Viel Spaß beim Lesen.
Schicker, schneller, schwieriger?
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Mit ’Fatal Racing’
bewies Gremlin seine Kompetenz in Sachen Funracer. |
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’Fatal Racing’, auch als Whiplash bekannt, stürmte
Mitte der 90er die PCs und kombinierte einige Spielideen vorangegangener
Titel. Die Story von ’Fatal Racing’ war auch schnell erzählt.
Auf zig Strecken mit Loopings, Schrauben und Sprungschanzen schicken
mehrere Autohersteller ihre Wagen ins Rennen, um am Ende der Saison
zu wissen, welcher der Beste ist. Also so eine Art DTM-Extrem. Das
Gameplay kombinierte Tracks auf wipEout mit normalen Autos und dank
des Schadensmodells, des coolen Sprechers, der Unfälle und des
Speeds ging die Rechnung für die Entwickler von Gremlin auf. Aus
dem angekündigten Nachfolger für die Dreamcast ist leider
nie etwas geworden. Immerhin machte aber der erste Teil dank 3Dfx und
Co. bereits auf dem PC eine gute Figur. Wenn auch nur mit einem nachträglichen
Patch.
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’Indycar Racing 2’
bot erneut schick texturierte Strecken und Fahrzeuge. |
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Um 1996 herum machte die Grafik - dank flotten Pentiums - einige
große Sprünge nach vorne und brachte auch in Sachen Fahrphysik
und KI mehr Möglichkeiten für die Entwickler. Allen voran
nutzte Papyrus schnell die neue Hardware-Power und erfreute die Spieler
mit ’Indycar Racing 2’ und ’Nascar Racing 2’,
die sich erneut an Freunde von komplexen Simulationen richteten. Beide
Titel stachen erstmals mit einer scharfen SVGA-Grafik hervor und boten
schick texturierte Fahrzeuge und Strecken, wobei man sich bei Papyrus
sogar ein nettes Extra einfallen lassen hat. Ein komfortabler Paintshop
ermöglichte es dem Spieler, die flotten Renner zu lackieren und
den Wagen damit ein individuelles Design zu verpassen. Bei der Fahrphysik
und dem Setup schnappte sich übrigens ’Nascar Racing 2’
die Krone und schob mit seiner extrem realistischen Simulation die
Konkurrenz in die Mauer.
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Ebenso hinterließ ’Nascar
Racing 2’ bei Spielern einen guten Eindruck. |
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Wer seine Runden nicht unbedingt auf Asphalt drehen wollte, dem standen
mit mehreren Rallye-Spielen einige interessante Titel zur Wahl. Der
Publisher Software 2000 brachte hier mit ’Rallye Racing 97’
einen sehr überraschenden Vertreter des Genres, der mit einer
hervorragenden Grafik, vielen Autos und Strecken sowie Wettereffekten
und anderen Herausforderungen eine Menge Spiel fürs Geld bot.
Mit unterschiedlichen Teams der Hersteller Subaru, Renault, Proton
und anderen konnte man über verschiedene Pisten jagen und dabei
sogar in Nachtrennen durch den Wald fahren. Nach vielen nicht allzu
besonderen Rallye-Spielen war ’Rallye Racing 97’ endlich
ein erster Titel, der wirklich begeistern konnte. Im Übrigen bürgte
sogar Walter Röhrl, der im Jahre 2000 von seinen Rallye-Kollegen
zum ’Fahrer des Milleniums’ gewählt wurde, persönlich
für die Qualitäten des Titels und prangte mit seinem Konterfei
auf der Packung.
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Die Fortsetzung von ’Bleifuß’
erhielt später per Patch eine 3Dfx-Unterstützung. |
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Wer ’Bleifuß’, ’Ridge Racer’, ’Destruction
Derby’ und ’Need for Speed’ mochte, erhielt 1996
jeweils einen Nachfolger spendiert, wobei EA hier nur eine ’Special
Edition’ mit zusätzlichen Strecken auf den Markt warf. Ganz
anders sah es mit ’Bleifuß 2’ aus, bei dem sich das
Gameplay etwas verändert und auch der Grafikstil ein paar Änderungen
durchgemacht hatte. Letzteres wurde später durch ein paar Patches
noch schöner, da nachträglich der Support für gängige
3D-Beschleuniger nachgeliefert wurde. Dadurch gab es keine Pixel mehr
zu sehen, pixelige VGA-Auflösungen nervten den Spieler nicht länger.
Dafür lieferte das System schickes SVGA und dazu eine flotte
Framerate. Beim Streckendesign und den Fahrzeugen gab es ein paar Änderungen
und so verliefen einige Kurse von nun an auch auf etwas unbefestigtem
Untergrund. Der Spieler hatte die Wahl zwischen einer Hand voll Fahrzeugen
mit unterschiedlichen Teams. ’Bleifuß 2’ fuhr sich
schnell an die Spitze der PC-Arcade-Racer und erhielt später noch
eine weitere Fortsetzung.
Mehr Action für Rennspieler
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Bei ’Destruction Derby
2’ ließ sich Psygnosis viele frische Ideen einfallen. |
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Über SVGA konnten sich auch ’Destruction Derby 2’-Besitzer
am PC freuen, das dadurch noch etwas schicker als auf der PlayStation
aussah. Psygnosis hat mit der Fortsetzung des PSone-Launchtitels auch
das Gameplay weiter ausgebaut und bot längere Rundkurse sowie
ein Physikmodell, das den Wagen auch mal bei Crashs durch die Luft
fliegen ließ. Die Strecken boten nun auch Sprungschanzen und
andere Nettigkeiten, die für weitaus mehr Action auf der Strecke
sorgten. Dazu kam endlich die Möglichkeit, in die Box zu fahren,
um den Wagen zu flicken. Damit bewegten sich die Rundkursrennen auch
etwas mehr in Richtung eines normalen Rennens.
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’Rage Racer’ machte
einen Bruch mit der RR-Tradition und bot erstmals Fahrzeugtuning. |
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RR-Fans wurden nach ’Ridge Racer Revolution’ mit einem
dritten Teil der Serie beglückt. Bei ’Rage Racer’
fuhr man im gewohnten Drift über vier verschiedene Tracks und
musste seine Fahrzeuge nun kaufen sowie upgraden. Insgesamt ließ
der Titel aber leider die Wurzeln und die Herkunft der RR-Spiele vermissen.
Dafür sah der Racer aber ziemlich schick aus und bot steile Kurse
und viel Schnickschnack am Streckenrand. Erstmals tauchte mit Reiko
Nagase auch ein Maskottchen auf, das im Intro zu sehen war. Später
spielte die digitale Frau beim Nachfolger ’RR Type 4’ eine
Rolle. Dazu aber später mehr.
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’Road Rash’ ist
einer der Racer, für den man sich sehnlichst eine aktuelle
Fortsetzung wünscht. |
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Eines der abgedrehtesten Spiele der Racer-Geschichte dürfte
wohl ’Road Rash’ sein. Ein Motorrad-Racer, der bereits
Anfang der 90er mehrmals auf der Bildfläche erschien und ein paar
ganz besonders kreative Ideen mit sich brachte. Statt mit dem Bike
nur über die Straße zu fahren und Erster zu werden, was
ausschließlich das fahrerische Können des Spielers fordern
würde, hielt der Titel ein paar Extras bereit. Und zwar konnte
man sich mittels verschiedener Gimmicks wie Eisenstangen, Ketten oder
einfach mit den Fäusten zur Wehr setzen und die Konkurrenz vom
Bike herunterschlagen.
Mit dem Auftritt auf dem 3DO, der PSone, dem Saturn und dem PC in
schicker 3D-Grafik erhielt die Serie 1996 eine weitere Fortsetzung,
die besonders gut aussah und mit digitalisierten Bikern protzte. Nach
wie vor konnte man hier die Gegner in den Gegenverkehr rauschen lassen,
vom Bike boxen oder diesen eine Eisenstange über den Schädel
ziehen. Spieltechnisch hatte der Titel zwar nie allzu viel zu bieten,
aber Spaß gemacht hat es allemal. Wir hoffen, dass EA der Serie
in naher Zukunft wieder einen weiteren Nachfolger spendiert.
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