Special - EA auf der gamescom 2015 : Unsere Meinung zur Pressekonferenz

Natürlich ließ sich auch Electronic Arts nicht lumpen und präsentierte seine Spiele in einer großen Gamescom-Pressekonferenz. Nach dem E3-Auftritt waren sich die meisten Zuschauer einig: Das war – zumindest größtenteils – nichts. Es gibt also jede Menge gutzumachen für EA.  Ist das gelungen? Hier findet ihr die Meinungen der Redaktion. Wie hat euch der EA-Auftritt gefallen?

Michael Zeis:

Befriedigend, EA. Das war besser als die E3-Pressekonferenz, aber dafür komplett frei von Überraschungen. Außerdem: keine Spur von Mass Effect: Andromeda. Dafür „Grass Effect“ in Plants vs. Zombies: Garden Warfare 2 ... Gefallen hat mir, dass es zu allen präsentierten Spielen neues Gameplay-Material zu sehen gab. Zwar wurde für meinen Geschmack etwas zu viel auf den Szenepromis wie Ken Block im neuen Need for Speed herumgeritten, aber zumindest bekam man dadurch auch einen Einblick, in welche Richtung der neue Teil spielerisch steuert.

Ich bin kein Mirror’s-Edge-Fan, muss aber zugeben, dass die neuen Szenen beeindruckend stilsicher wirken. Ähnlich erging es mir bei Star Wars: Battlefront: Ich bin kein "Krieg-der-Sterne"-Fanatiker, dennoch sahen die Dogfights nach jeder Menge Spaß aus. Werde ich definitiv mal antesten. Höhepunkt war wieder einmal Unravel. Der sympathische Auftritt des sichtlich gerührten Entwicklers und die wunderhübschen Spielszenen demonstrierten, wie sehr EA so ein herzerwärmender Auftritt hilft. Ich kann nur hoffen, dass dieser Weg weiterverfolgt wird.

Andreas Philipp:

Nach der etwas mauen Pressekonferenz von Microsoft am gestrigen Tage war die Frage, was EA in petto hat. Das Ergebnis: nicht viel. Klar, das Line-up ist ohnehin nicht so schlecht. Das neue Need for Speed sieht vielversprechend aus, Mirror's Edge hat ein Riesenpotenzial und sieht toll aus. Star Wars: Battlefront dürfte trotz aller Kritik und allen Gemeckers im Vorfeld im Herbst alles wegrocken und Unravel ist einfach ein Juwel in jeder Hinsicht – kreativ, intelligent und mit einfachsten Mitteln gefühlvoll.

Dennoch war ich am Ende enttäuscht von der Pressekonferenz, denn wie zu erwarten war, gab es im Grunde nichts Neues zu vermelden. Schlussendlich fehlte mir das Aha-Erlebnis, die große Überraschung oder wenigstens neue Informationen zum neuen Mass Effect. Was blieb, waren einige kurze Einblicke unter dem Motto „Ja, wir haben noch andere Spiele in Arbeit“. Ein bisschen wenig für die „worlds biggest gaming show“. Was bleibt, ist die Erkenntnis des Offensichtlichen, nämlich dass E3 und gamescom in diesem Jahr schlicht und ergreifend zu dicht beieinanderliegen.

David Kepler:

Electronic Arts hat bei mir schon immer einen recht schweren Stand gehabt. Deshalb ist es eigentlich eine kleine Überraschung, dass im Laufe der Pressekonferenz zumindest zwei Titel gezeigt wurden, die mich überzeugen konnten. Sowohl Mirror's Edge: Catalyst als auch Unravel stellen einen positiven Kontrast zum restlichen Aufgebot EAs dar. FIFA 16, Star Wars: Battlefront, Need for Speed und Co. werden zweifelsohne ihr Publikum finden - ich gehöre aber nicht dazu.

Das größte Problem der Pressekonferenz waren weder die gezeigten Spiele noch die Sims-Tanzeinlage: Es war das Ausbleiben von komplett neuen Inhalten. Es wäre schön gewesen, wenn EA im Rahmen der gamescom zumindest eine Neuankündigung in petto gehabt hätte. Was bleibt also? Eine ausgewogene Gamescom-Präsentation, die sich glücklicherweise nicht zu lange auf bestimmte Themen konzentrierte, dafür aber bekannte E3-Inhalte nur neu aufkochte. Solange die Spiele am Ende munden, ist das aber in Ordnung.

Ilyass Alaoui:

Ich will ehrlich sein: Von der Gamescom-Pressekonferenz von Electronic Arts habe ich so gut wie nichts erwartet. Dementsprechend bin ich überhaupt nicht enttäuscht oder gar sauer, dass wir bis auf ein paar Ausnahmen eine relativ austauschbare Show serviert bekamen. Doch statt weiter auf die negativen Aspekte der Pressekonferenz einzugehen, möchte ich mich lieber auf die Höhepunkte der Vorstellung konzentrieren: Mirror's Edge: Catalyst und Star Wars: Battlefront.

Ich habe schon das eine oder andere Mal von Mirror's Edge geschwärmt – dementsprechend bin ich über die Entwicklung der Serie sehr froh, zumal die etwas ausführlichere Gameplay-Demonstration von EA mein Hype-Level nochmals steigern konnte. Open-World, intuitive Orientierung, Atmosphäre und Handlung – alles scheint stimmig und perfekt in das Mirror's-Edge-Universum portiert worden zu sein. Ich kann es kaum erwarten, dass der Titel endlich erscheint und in meiner Konsole zum Leben erwacht. Dann gibt es noch Star Wars. Ein Spiel, das ich nicht einmal ansatzweise auf meiner Liste hatte.

Ich mag die Filme, würde mich aber niemals als Hardcore-Fan bezeichnen. Umso interessanter ist es, wie sich Star Wars: Battlefront langsam, aber sicher zu einem absoluten Must-have für mich entwickelt hat. Seien es die absolut epischen Schlachten, die extrem beeindruckende Grafik oder die fantastische Klangkulisse. Mit dem vorgestellten Fighter-Squadron-Modus wird es zusätzlich Luftschlachten geben, die schon jetzt meine Kinnlade nach unten klappen lassen. Mit Unravel hat EA abschließend noch einen Titel gezeigt, der etwas ruhiger und introvertierter daherkommt, vor Charme aber nur so strotzt. Gute Sache und alles in allem eine sehr solide Pressekonferenz.