Test - Galactic Civilizations : Galactic Civilizations
- PC
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In der Diplomatie liegt die Würze
Während der ersten Spielstunde bietet 'Galactic Civilizations' nichts Außergewöhnliches. Kleine Zufallsereignisse ('Der Mars wird von einem Meteoritenschauer geplagt. Wollt ihr die kostbaren Mineralien einsammeln oder die Menschen in Sicherheit bringen?') lockern zwar den etwas trägen Beginn geringfügig auf, die Begeisterung lässt jedoch auf sich warten. Doch ist der Einstieg erst einmal überwunden, zeigen sich die wahren Stärken. Zum einen wäre da die künstliche Intelligenz: Kaum ein Runden-Strategiespiel konnte bislang auf hohen Schwierigkeitsgraden derart hartnäckige Gegner vorweisen, die trotzdem immer fair bleiben - der Computer cheatet nicht. Aggressive Expansion und effiziente Ökonomie beherrscht 'Galactic Civilizations' wie kein zweites Spiel. Selbst auf fiese Tricks des Spielers lassen sich die Aliens nur sehr selten ein.
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Womit wir bei dem zweiten großen Pluspunkt angekommen sind: der Diplomatie beziehungsweise dem Handel. 'Tausche 100 Gold gegen Das Rad' war einmal. 'Tausche Sternensystem Erde, 1000 Gold, Phasertechnologie und zwei Konstrukteurs-Schiffe gegen Angriffspakt gegen die Yor' heißt es hier eher. Unzählige Kombinationsmöglichkeiten erlauben vielfältige Angebote. Gemeinsam mit dem 'United Planets'-Rat, der hin und wieder über Themen wie 'Steuer auf Raumstationen in fremden Territorien' tagt, stellt dies eindeutig das Herzstück des Spiels dar.
Langfristiger Spielspaß garantiert - oder?
Eine gewöhnliche 'Galactic Civilizations'-Partie blüht frühestens nach einer Stunde auf, doch sie verblüht auch wieder erstaunlich schnell. Im Gegensatz zu 'Civilization III' werdet ihr nur selten mehr als fünfzehn oder zwanzig Stunden mit einem Match verbringen; auf Dauer geschieht einfach nicht mehr genug. Seine Langzeit-Motivation bezieht das Spiel deshalb eher aus der fordernden KI sowie den zahllosen Einstellungs-Möglichkeiten.
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Für Profis ist das ein gefundenes Fressen, Genre-Einsteiger seien jedoch gewarnt: Obwohl die Steuerung erfreulich leicht von der Hand geht und die Computer-Gegner auf geringen Schwierigkeitsstufen ausreichend Zeit lassen, erfordert 'Galactic Civilizations' Einarbeitungszeit. Viel Einarbeitungszeit, denn insbesondere die Ein- und Ausgaben sind anfangs sehr schwierig zu managen.
Richtig enttäuschend ist zudem die Grafik. Immerhin wird als Auflösung 1024x768 unterstützt, das war es dann aber auch schon mit der Modernität. Pixelige 2D-Objekte bewegen sich nahezu animationslos über den Bildschirm, Besonderheiten wie Anomalien blinken immerhin noch in zwei bis drei Farben. Bestenfalls mit 'Alpha Centauri', welches aus dem Jahre 1999 stammt, wird in diesem Bereich gleichzogen.
Beinahe ebenso schlimm sind die - zum Glück - seltenen 3D-Szenen, in denen unter Umständen auch noch die peinliche deutsche Sprachausgabe erschreckt. Erfreulicherweise ist 'Galactic Civilizations' schon in der uns vorliegenden Beta-Version scheinbar vollkommen bugfrei; in Nordamerika ist das Spiel allerdings auch schon seit einigen Monaten erhältlich.
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