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Test - FlatOut 4: Total Insanity : Rennspiel zurück in der Spur?

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Der Name Flatout stand einst für ebenso zugängliche wie unterhaltsame Rennspiel-Action, die vor allem durch rasantes Tempo und viel Zerstörung punkten konnte. Doch spätestens mit dem Release der ziemlich verhassten dritten Episode war die Luft raus. Mittlerweile haben sich die Racing-Experten Kylotonn (WRC 5 und WRC 6) der Serie angenommen und wollen sie zur alten Stärke zurückführen. Ob sich der lange Aufenthalt in der Spielspaßwerkstatt tatsächlich gelohnt hat?

Es ist fast schon eine Schande, was im Verlauf der Jahre aus der einstmals so faszinierenden Rennspielserie Flatout geworden ist. Bei ihrem Debüt im Jahr 2004 war alles noch bestens: Die Entwickler von Bugbear Entertainment servierten uns ein ebenso unkompliziertes wie mitreißendes Racing-Erlebnis, bei dem uns neben dem irrwitzigen Geschwindigkeitsgefühl vor allem auch die zerstörbaren Wagen sowie deren Umgebung im Gedächtnis geblieben sind.

Doch spätestens mit dem Entwicklerwechsel zum niederländischen Studio Team6 und dem Release von Flatout 3 war Schluss mit der Euphorie. Geblieben war ein regelrechtes Trümmerfeld des Spielspaßes, das jetzt geräumt werden soll. Mittlerweile hat das Team von Kylotonn die Kontrolle über die Marke übernommen. Doch die Skepsis im Vorfeld war groß, ob der erwünschte Turnaround tatsächlich gelingen kann. Die Kurzfassung: nicht ganz.

Zurück zu den Wurzeln?

Dabei macht es vor allem zu Beginn den Anschein, als würde sich die Serie mit Flatout 4 tatsächlich wieder auf alte Stärken besinnen. Erneut stehen die prinzipiell leicht zugänglichen und sehr temporeichen Rennen auf verschiedenen Strecken im Vordergrund – inklusive massig Zerstörung. Das geht sofort ins Blut über, wird auch von Anfängern schnell verinnerlicht und macht Laune. Zudem gibt es im Gegensatz zum Vorgänger auch endlich wieder einen Karrieremodus, so dass ihr euch nicht erneut in sinnfreien Einzelrennen aufreiben müsst.

Solofahrer haben somit wieder ein Ziel vor Augen, was die Motivation nach oben treibt. Zumal die Events für sich gesehen recht abwechslungsreich sind: Mal nehmt ihr an einem Zerstörungsrennen teil, bei dem ihr für Karambolagen massig Punkte kassiert, mal geht es in einem Rennen darum, die Kontrahenten mit Spezialwaffen zu beharken. Auch ganz normale Wettläufe gegen die Zeit sind mit von der Partie.

Allerdings müssen wir bereits an dieser Stelle mit dem ersten „Aber“ daherkommen. Denn obwohl der Karrieremodus prinzipiell einiges an Abwechslung zu bieten hat, geht diesem Part von Flatout 4: Total Insanity auf lange Sicht dann doch die Puste aus. Letztendlich hangelt ihr euch nämlich nur von einem Rennen zum nächsten, verdient dabei etwas Geld und schaltet weitere Autos frei. Andere langfristige Ziele oder gar eine Fahrer- beziehungsweise Charakterentwicklung gibt es leider nicht. Doch genau das hätte der Karriere erst die richtige Würze verliehen.

Wir hatten sogar immer wieder das Gefühl, dass durch die Freischaltmechanik die Karriere schlicht und ergreifend künstlich gestreckt wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass die Entwickler beim Design der annähernd 30 Rennstrecken wohl etwas zu rasch in Routine verfallen sind. Ja, es gibt unterschiedliche Szenarien. Doch die grundlegenden Landschaften wie Wüsten, Industriekomplexe etc. wiederholen sich leider etwas zu oft – das Auge isst beziehungsweise fährt in diesem Fall mit.

Zerstörung auf Sparflamme

Das lässt sich jedoch noch halbwegs verschmerzen, was sowohl an den zahlreichen Minispielen als auch dem Multiplayer-Modus liegt – und an der Kombination dieser beiden Elemente. Tritt man gegen menschliche Kontrahenten an, ist der ansonsten nervige Gummiband-Effekt der KI-Fahrer flugs vergessen, der Spielspaß steigt. Vor allem das Minispiel, bei dem man den Controller in rascher Reihenfolge weitergeben muss, sorgt für heitere Momente vor dem Bildschirm. Allerdings müssen wir zugeben, dass einige der Minispiele dann doch etwas zu „flach“ ausgefallen sind und nach heutigen Standards nicht mehr sonderlich reizvoll sind. Hier mangelt es an innovativen oder zumindest unverbrauchten Ideen.

FlatOut 4: Total Insanity - Gameplay Trailer
Im neuen Gameplay-Trailer zeigt euch Bigben frische Spielszenen aus FlatOut 4: Total Insanity, das kommende Woche zu haben sein wird.

Noch dazu haben es die Entwickler von Kylotonn leider nicht geschafft, eines der Aushängeschilder der Flatout-Serie in der vierten Episode voll aufleben zu lassen: die Zerstörung. Ja, nach einigen Remplern fliegt mal die Tür eines Wagens aus der Verankerung und Kollisionen mit den Widersachern hinterlassen Dellen in der Karosserie. Doch mit dem detaillierten Schadensmodell der früheren Episoden hat das nicht viel zu tun. Zudem haben die Entwickler auch bei anderen Physiksegmenten geschlampt: Das Verhalten der Autos reicht von dem eines trägen 20-Tonners bis hin zu Vehikeln, die wie auf Schmierseife fahren. Besonders in hektischen Momenten kann das zu frustrierenden Ausflügen in die Seitenbande führen.

Auch die Präsentation von Flatout 4: Total Insanity hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Kann sich die Grafik dank prinzipiell hübsch gestalteter Strecken und der detailliert ausgearbeiteten Fahrzeuge sehen lassen, so sorgt die Soundkulisse für ein paar Runzler auf der Stirn. Damit meinen wir nicht den rockigen Soundtrack, der das rasante Spielgeschehen passend untermalt. Vielmehr beanstanden wir die mitunter etwas schwachbrüstigen Motorengeräusche. Mehrfach hatten wir das Gefühl, eher einem Schwarm Insekten anstatt einem PS-starken Boliden zu lauschen.

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