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Special - Final Fantasy XIV: A Realm Reborn : Tagebuch: Die Vision

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Es hat einen gewissen Mut gebraucht, um mein Heimatdorf zu verlassen. Auch wenn mein Leben dort einfach öde war und ich nur zu gern das Abenteuer gesucht habe, wird mir langsam klar, dass hier einiges nicht so läuft, wie ich gedacht hatte. Ich habe mich der Faustkämpfergilde angeschlossen und lerne fortan immer mehr meinen eigenen Körper zu kontrollieren. Doch mein Geist gibt mir Rätsel auf.

29. Tag des 4. Lichtmondes – der Bahnhofsvorsteher

Heute ist etwas Merkwürdiges passiert. Ehrlich gesagt bin ich noch ein wenig durcheinander, aber ich muss es einfach niederschreiben, denn ich glaube, dass hier etwas Großes vor sich geht. Auch wenn ich es nicht ganz begreife, möchte ich festhalten, was ich soeben gesehen, oder viel mehr erlebt habe, denn irgendwann wird das Ganze einen tieferen Sinn bekommen, davon bin ich überzeugt.

Seit meiner Ankunft in Ul'dah sind schon viele Tage verstrichen und ich habe mich sowohl in der Stadt als auch in der Gilde der Faustkämpfer ganz gut eingelebt. Jede freie Sekunde nutze ich, um stärker zu werden und an meinen Kampftechniken zu feilen. Auch wenn ich ein bisschen Angst vor meinem Meister habe, habe ich in kurzer Zeit sehr viel von ihm lernen dürfen. Als ich eines Tages in den Weiten des Thanalan meine Übungen machen will, bemerke ich einen verzweifelt wirkenden Lalafell, der vor einem Rangierbahnhof steht. Der kleine weißhaarige Mann trabt unruhig auf und ab, doch als er mich bemerkt, macht er große Augen und winkt mich aufgeregt zu sich.

Lilira und der Baum des Sultans

Wie schon vermutet, befindet sich der alte Herr in Schwierigkeiten, also biete ich ihm gerne meine Hilfe an. Der Mann stellt sich mir als Bahnhofsvorsteher Papashan vor und erzählt von einer hochrangigen Besucherin namens Lilira, die er in einem Moment der Unachtsamkeit aus den Augen verloren hat. Der Bahnhofsvorsteher vermutet das Mädchen in der Gegend um den Baum des Sultans, der sich südöstlich des Bahnhofs befindet. Ohne viele Worte zu verlieren, nehme ich die Suche nach Lilira auf und begebe mich zum genannten Ort.

Wie es der Zufall will, liegt Papashan richtig – schon von Weitem kann ich das Mädchen sehen und nähere mich ihr freudig. Doch je näher ich ihr komme, desto zögerlicher werden meine Schritte. Lilira ist nicht alleine, sie ist umzingelt von mehreren Gestalten, die sie anzugreifen scheinen. Mein Herz fängt an schneller zu schlagen, dann eile ich entschlossen zur hilflosen Lilira.

Der Nichtsgesandte und seine Schergen

Als ich mich gerade schützend vor das Mädchen stelle und mich frage, wer oder was zur Hölle diese Kreaturen sind, kommt mir ein junger, hochgewachsener Mann zur Hilfe, der ein seltsames Instrument um den Oberarm trägt. Gemeinsam treiben wir die Gestalten nach einem erbitterten Kampf in die Flucht. Das Glücksgefühl über unseren Sieg weicht schnell Verwirrung, als ich auf dem Boden etwas glitzern sehe. Langsam nähere ich mich dem funkelnden Objekt und erkenne beim Aufheben, dass es sich um einen kleinen, blauen Kristall handelt. Kaum umfassen meine Finger den glatten Gegenstand, verlassen mich meine Kräfte Stück für Stück, ich sinke auf die Knie und ehe ich mich überhaupt fragen kann, was mit mir los ist, spielen sich seltsame Dinge vor meinen Augen ab.

Ein Meteorschauer umgibt mich und ich gleite in der Schwerelosigkeit. Eine Frauenstimme ertönt, dieselbe, die ich bereits in der Kutsche zu Beginn meiner Reise vernahm, doch es ist weit und breit keine Person zu sehen, der diese Stimme gehören könnte. Die unsichtbare Frau nennt mich „Trägerin der Kristalle“ und meint, dass ich unseren Planeten Hydaelyn vor der Dunkelheit bewahren müsse. Die Stimme erklärt weiter, dass die Kristalle die Macht zu dieser Aufgabe hätten, und sich nach meinen Taten offenbaren würden. Noch bevor ich überhaupt die Zeit dazu habe, um zu begreifen, was hier vor sich geht, verschwindet diese so unwirklich scheinende Szenerie vor meinen Augen und ich finde mich auf dem harten Boden Thanalans wieder, alle Viere von mir gestreckt.

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Thancred, der Gelehrte

Der junge Mann, der mir im Kampf zur Seite stand, und Lilira, die hochrangige Lalafell, beäugen mich besorgt und fragen, ob es mir gut geht. Ich murmele etwas in Richtung „alles bestens“ und rapple mich langsam wieder auf. Als ich meinen Begleitern von dem ominösen Kristall erzähle, den ich nach dem Kampf auf dem Boden gefunden habe, ernte ich nur verwirrte Blicke und der junge Mann sagt mit zögerlicher Stimme, dass er keinen Kristall gesehen hat. Allmählich schwirrt mir der Kopf. Was soll das alles? Nach einem langen Blick, den ich nicht recht deuten kann, wendet er sich plötzlich mit einer ruckartigen Bewegung ab und meint, dass er einen Bericht erstatten müsse. Mit diesen Worten zieht er seines Weges und ich starre ihm etwas ratlos nach.

Als ich Lilara wohlbehalten zu Papashan zurückbringe, zeigt sich dieser sichtlich erleichtert. Nachdem er sich gefühlte hundert Mal bei mir bedankt, unterbreche ich seinen Lobgesang und frage ihn nach dem mysteriösen, jungen Mann, der mir im Gefecht behilflich war. Papashan kennt ihn tatsächlich und stellt ihn mir als Thancred vor, einem Gelehrten, der die hiesigen Ätherströme untersucht. So richtig schlau werde ich zwar aus der Beschreibung nicht, aber zumindest scheint dessen seltsame Apparatur am Arm mit seinem Beruf zusammenzuhängen.

Große Verwirrung

In kürzester Zeit hatte ich schon zwei dieser merkwürdigen „Träume“ - oder sind es Visionen? Immer die gleiche Stimme, die mir mehr und mehr verrät, was in dieser Welt vor sich geht und welche Rolle ich dabei spiele. Damit hatte ich sicherlich nicht gerechnet, als ich mich abenteuerlustig auf die Reise begab. Von welcher Dunkelheit spricht diese Stimme? Wie sollen einfache Kristalle die Macht dazu haben, jene Dunkelheit von Hydaelyn abzuwenden? Und vor allem: Was hat das Ganze ausgerechnet mit mir zu tun? Ich hoffe, dass ich schon bald Antworten auf diese verwirrenden Fragen finde.

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