Test - Final Fantasy Crystal Chronicles : Final Fantasy Crystal Chronicles
- GCN
Monster-Plätten für Anfänger?
Wenig überraschend ist die Steuerung ziemlich einfach gehalten. Mit dem Analog-Stick bzw. mit dem Digi-Kreuz bewegt ihr euren Charakter aus einer Art Vogelperspektive. Die Kämpfe sind actionorientiert und in Echtzeit – ihr schlagt also auf Knopfdruck zu und versucht den feindlichen Attacken auszuweichen. Mittels der Schultertasten wechselt ihr zwischen 'Angriff', 'Defensive' und zwei freien Slots. Letztere füllt ihr mit Items wie Energie-Auffrischer oder mit Magie-Moves. Besiegte Gegner lassen Items und Magie-Elemente liegen. Die aufgesammelten Items dürft ihr behalten, die Zaubertricks wie Feuer-Angriffe oder Heil-Sprüche verliert man allerdings nach Beendigung des Levels. Trotzdem lohnt es sich, die recht verwinkelten Levels genau abzusuchen, denn so findet man immer wieder spezielle Gegenstände. Von diesen dürft ihr dann am Ende eines Abschnitts einen aussuchen, wodurch sich die Charakterwerte wie Stärke, Defensive, Magie oder Energie verbessern. Ebenfalls praktisch sind Geld, Metallelemente und Pläne – mit diesen könnt ihr euch neue Rüstungen und Waffen schmieden lassen.
Das klingt recht simpel? Ist es im Grunde auch. Die Kämpfe sind trotz Spezialattacken, Magie-Einsatz und (schlichten) Combos nicht sehr anspruchsvoll und auch die Rätsel dürften nicht gerade für schmerzende Köpfe sorgen. Mal muss man beispielsweise gemeinsam zwei Schalter zugleich betätigen, einen Schlüssel finden oder Bergwerksloren durch einen Dungeon mittels Schienenweichen manövrieren. Ebenfalls etwas Taktik braucht man bei den wuchtigen Bossgegnern. Da man unendlich Magie hat, kann man seine Lebensenergie ständig auffrischen, wodurch die Kämpfe nicht so schwierig werden. Hier hat man im Multiplayer deutliche Vorteile – ein Charakter kann aus der Distanz ständig die anderen Helden heilen.
Allerdings dürfte es im Mehrspieler-Modus hin und wieder Streit wegen dem Kristallkelch geben – ein Charakter muss nämlich stets den Topf tragen und kann so nicht kämpfen. Die anderen Figuren müssen aber in der Nähe bleiben, da sie ansonsten vom Miasma verletzt werden. Aber auch im Singleplayer-Abenteuer muss der Kelch mühsam geschleppt werden. Zum Glück begleitet den Solo-Helden ein niedliches Tierchen namens Mogu, das einem die meiste Zeit brav den Kelch trägt. Immerhin hat man im Mehrspieler-Modus dank den GBA-Screens den Vorteil, dass man beispielsweise Items bequem am kleinen Bildschirm verwalten und einen Blick auf die Karte werfen kann, ohne dass der Spielfluss unterbrochen wird. Außerdem findet man diverse Mini-Spiele, die auch meist über die GBA-Screens laufen.
Zauberhafte Inszenierung
Wenig zu meckern gibt es bei der technischen Umsetzung. Auf opulente Rendersequenzen muss man zwar 'Final Fantasy'-untypisch verzichten, dafür wurden die Szenarien mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Egal ob Graslandschaft, Lava-Dungeon, Mine, Städtchen oder Kristallhöhle, das sieht alles sehr hübsch und atmosphärisch aus. Trotzdem dürfte die Optik nicht jedermanns Sache sein, schließlich sind vor allem die Charaktere arg kindlich ausgefallen. Über alle Zweifel erhaben sind dagegen tolle Effekte wie Spiegelungen, Funkenregen, Lichteffekte, Nebel, animiertes Wasser und ordentliche Schatten. Einziger wirklicher Kritikpunkt ist das Texturflimmern, das immer mal wieder zu sehen ist.
Der Sound wird wohl niemanden vom Hocker hauen, geht aber insgesamt durchaus in Ordnung. Die Hintergrundmelodien bestehen hauptsächlich aus mittelalterlich angehauchten Fantasy-Klängen mit viel Flötenmusik à la 'Herr der Ringe'. Das klingt zwar alles passend, hätte aber ruhig abwechslungsreicher sein dürfen. Die Soundeffekte hinterlassen gemischte Gefühle – einige Effekte wie das Wasserrauschen sind toll, andere wie die Kampfgeräusche wirken dagegen eher billig. Die passable englische Sprachausgabe bekommt ihr nur selten zu hören, die deutschen Bildschirmtexte sind dafür gut übersetzt. Ebenfalls erfreulich, dass man im Gegensatz zu anderen 'Final Fantasy'-Spielen von dicken PAL-Balken verschont bleibt.
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