Test - Fila World Tour Tennis : Fila World Tour Tennis

Zahlreiche Stadien stehen zur Auswahl.

Wie ihr schon seht, ist die anscheinende Spieltiefe dieses Modus eigentlich doch eine angenehme Überraschung und verspricht Gutes. Doch der Schein trügt: Die insgesamt acht Trainingsmöglichkeiten sind schnell gesehen und werden auch entsprechend schnell langweilig, obwohl sie in Form von witzigen Minispielchen wie schon beim Sega-Klassiker 'Virtua Tennis' oder auch 'Slam Tennis' präsentiert werden, wo ihr beispielsweise große Smiley-Aufsteller treffen müsst, um eure Zielgenauigkeit zu verbessern. Beim Einkauf von Sportkleidung gibt es keinen solchen Haken, allerdings ist dieser Punkt auch mehr Beiwerk oder auch Werbemittel, da hier alle Produkte von einem gewissen Hersteller stammen, der einem irgendwie bekannt vorkommt. Bei Schuhen und Schlägern könnt ihr euch allerdings zusätzlich kleine Erhöhungen eurer Fähigkeiten erkaufen, da euch gute Schuhe beispielsweise schneller rennen lassen, während ein hochwertiger Tennisschläger eure Schlagkraft erhöht.

Die Grafik ist eher durchwachsen.

Arcade oder Simulation?
Beim Gameplay von 'Fila World Tour Tennis' hat man sich für eine Mischung zwischen Realismus und kurzweiligem Spaßbringer entschieden. Das Ergebnis erinnert verdächtig an den erwähnten Sega-Konkurrenten 'Virtua Tennis', der für viele noch immer das Nonplusultra des virtuellen Tennis darstellt. Zur Verfügung stehen euch insgesamt vier verschiedene Schlagarten: Mit A führt ihr einen normalen Stroke aus, während B für hohe Lobs zuständig ist. Mit X und Y lassen sich auch Backspins und Topspins ausführen. Falls ihr während dem Schlagen auch noch den linken oder rechten Schalter gedrückt haltet, könnt ihr eine Kurve in die Flugbahn des gespielten Balles zaubern. Ebenfalls von Spieltiefe zeugen die Unterschiede zwischen den verschiedenen Bodenbelägen. Je nachdem, welcher der insgesamt vier Beläge nämlich euren aktuellen Spielort ziert, prallt der Ball stärker oder schwächer davon ab.

In diesem Bereich sieht es allerdings leider wieder ähnlich aus, wie schon beim 'Challenge'-Modus: die Möglichkeiten sind viel versprechend, doch was daraus gemacht wurde, ist eher mangelhaft. So entscheidet die richtige Wahl des Schlages nur sehr selten über Erfolg und Misserfolg, da sich Stroke, Back- und Topspin ohnehin fast nicht unterscheiden. Einzig der Lob will durchdacht eingesetzt werden, da man seinem Gegner ansonsten eine einfache Gelegenheit zum Punkten gibt. Viel entscheidender für den Spielausgang ist leider die oftmals zickige Steuerung, die euren Spieler manchmal tatenlos herumstehen lässt, während ihr fröhlich auf die Tasten drückt. Der Grund dafür ist dann entweder eine minimal falsche Position zum Ball oder - und das ist leider oft der Fall - schlicht nicht nachvollziehbar. Auch bei den 'spektakulären' Hechtsprüngen hätten sich die Entwickler zurückhalten sollen. Hier stört, dass diese einerseits zu oft ohne Zutun des Spielers ausgeführt werden, beispielsweise wenn der Ball knapp außer Reichweite ist, und andererseits, dass man dann nicht selten einfach zu weit springt, so dass der Gegner punkten kann.

Auch Doppel-Spiele sind möglich.

Langweilige Animationen und nervendes Gedudel
Der bisherige Eindruck setzt sich auch bei der Technik fort. Auch wenn kleine Spielereien wie Gummispuren auf dem Hallenboden bei schnellen Richtungswechseln des Spielers zu gefallen wissen, so ist der gesamte grafische Eindruck durchwachsen: von den nur mittelmäßig detaillierten Spielern, über deren langweilige Animationen bis hin zu den flachen aber immerhin animierten Zuschauern. Vor allem auf der Xbox wäre hier viel mehr machbar gewesen. Auch beim Sound sieht es eher düster aus. Für die Musik ist sogar die Bezeichnung Hintergrundgedudel freundlich gewählt und die Soundeffekte klingen zwar authentisch, dafür aber sehr monoton.