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Test - FIFA 21 : Test: Gameplay und VOLTA Football

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Wenige Wochen vor dem Erscheinen von PlayStation 5 und Xbox Series X/S geht FIFA 21 auf den aktuellen Konsolen an den Start. Dass dabei kein innovatives Feuerwerk abgebrannt wird, dürfte klar sein. Einmal mehr sind es kleine Veränderungen am Spielablauf und den Modi, die etwas Frische reinbringen sollen. 

Unsere Vorschau zu FIFA 21 liegt gar nicht weit zurück. Anfang August spielten wir eine relativ umfangreiche Beta, die bereits sämtliche kleineren und größeren Neuerungen vorstellte, darunter agiles Dribbling, kreative Läufe und verbessertes Positionsspiel. Vor allem der letzte Punkt geriet für unser Empfinden etwas zu stark. Schnelle Stürmer düpierten bei fast jedem Angriff die Abwehr – das sah eher nach einem Spiel Erstligist gegen Dorfmannschaft und weniger nach der Begegnung zweier gleichwertiger Spitzenteams aus.

Tatsächlich schraubt die finale Version von FIFA 21 die Effektivität dieser Läufe etwas herunter. Einen spürbaren Einfluss auf das Spiel haben sie aber noch immer – und das ist gut. Nun darf man ruhig mal der KI vertrauen, dass sie den Torjäger auf den richtigen Weg bringt. Wenn das nicht in eurem Sinne ist, wackelt ihr kurz am rechten Stick und stoppt den Sprint. Das ist am Anfang noch etwas knifflig und ungewohnt, geht nach einigen Versuchen jedoch gut von der Hand. Ausschlaggebend für die Häufigkeit und Effektivität dieser Läufe sind jedoch die Werte des Spielers, erwartet also besser keine Wunderdinge von eurem geliebten Drittliga-Knipser.

Gleiches gilt für das agile Dribbling, das mit R1 beziehungsweise RB und dem linken Stick ausgeführt wird. Kantige Abräumer verzichten lieber darauf, sonst verspringt der Ball garantiert. Mit filigranen Füßen ausgestattete Athleten wie Messi und Neymar spielen damit jedoch ihre Gegner schwindelig. Das Prinzip ist einfach: Bei gehaltener Taste bewegt ihr den Stick, woraufhin die Jungs die Kugel mit den Füßen hin- und herbewegen. In Verbindung mit dem rechten Stick lassen sich damit einige feine Tricks bewerkstelligen.

Ein Spiel mit Tücken

Eine weitere Neuerung ist es, den Spieler per Schultertaste loszuschicken und anschließend mit dem rechtem Stick zu bestimmen, wohin seine Reise gehen soll. Auch dabei gilt: Anfangs rennt der etwa der Flügelmann noch schnurstracks in Richtung Haupttribüne, später dirigiert ihr ihn zielgenau in den freien Raum zwischen zwei Verteidigern. Ansonsten fackelt FIFA 21 das gewohnt üppige Offensivspektakel ab: Mit allerhand Tricks, Pässen, Flanken und Torschüssen sorgt ihr so elegant wie effektiv dafür, dass die Kirsche in die Maschen gelangt. Offensiv geht bei FIFA 21 wieder wieder die Post ab. Ein echter Fußballlehrer würde nun zurecht fragen: Und wie steht es um die defensive Stabilität?

Einmal mehr macht ein aggressives Vorgehen wenig Sinn: Die Schiris pfeifen schnell und verteilen gerne Karten. Fußball-Metzger mit dem Hang zur Blutgrätsche spielen definitiv nicht lange mit. Entsprechend sind begleitendes Verteidigen, das Zustellen von Passwegen und Blocks die besten Möglichkeiten, um an das Spielgerät zu kommen.

Stammt euer Gegner aus der Kategorie Barcelona, Manchester City oder Bayern München, spielen Messi, De Bruyne, Lewandowski und ihre Kollegen ab der Schwierigkeitsstufe Weltklasse mit atemberaubender Geschwindigkeit und Präzision auf. Bei einigen Aktionen fragt ihr euch, ob das noch Fußball oder schon Kunstturnen ist. Manche Dribblings oder Drehungen scheinen gar nicht richtig animiert zu sein, so hektisch laufen sie ab. Ohne eine geduldige Verteidigung spielen euch diese Kollegen zwei Knoten in die Beine.

Leider sind die besten Absichten zum Scheitern verurteilt, wenn eure Sportler nicht so wollen, wie ihr euch das vorstellt. Gelegentlich sind sie erst nach reiflicher Überlegung dazu bereit, sich selbst oder das Spielgerät zu bewegen – das Ergebnis sind fette Lücken in der Abwehr oder verpasste Großchancen im Strafraum. Manche Einlage wirkt einfach nur unbeholfen, beispielsweise wenn ein technisch begabter Stürmer praktische freistehend über den Ball stolpert oder ein großgewachsener Mittelfeldmann trotz mehrerer Anläufe keinen Kopfball hinbekommt.

Verrückte Typen

Doch auch die gegnerische CPU hat ihre „besonderen“ Momente. Dass selbst bescheiden talentierte Teams plötzlich das feinste Kurzpassspiel aufziehen, ist lange bekannt. In diesem Jahr haben sie zudem ihre Liebe zum gelupften Zuspiel entdeckt. Selbst Pässe über wenige Meter werden häufig auf diese Weise ausgeführt. Ebenso häufig prügelt der Computer 50-Meter-Dinger aus der eigenen Hälfte in Richtung seiner Angreifer – einige davon kommen an, die meisten segeln auf den Oberrang. Die auf der Linie allgemein guten Torhüter neigen ebenfalls dazu, den Ball ohne Druck auf die Tribüne zu donnern. An anderer Stelle passen sie die Kugel seelenruhig zum Innenverteidiger, obwohl sich drei eurer Spieler im Strafraum befinden.

FIFA 21 - Win As One Launch Trailer

Das neue FIFA 21 steht in den Startlöchern; hier gibt's den offiziellen Launch-Trailer für euch.

Noch merkwürdiger ist das offensichtliche Verlangen der Verteidiger, den Ball im eigenen Sechzehner mit der Hand zu spielen. Nach Aktivierung der Option erlebten wir innerhalb von fünf aufeinanderfolgenden Spielen vier Pfiffe zu unseren Gunsten. Leider trat dabei auch der immer gleiche Bug auf: Nach dem Einschreiten des Schiedsrichters standen alle Spieler für rund 30 Sekunden regungslos auf dem Platz herum, bevor schließlich der Elfmeter ausgeführt wurde. Und nein, es gibt keinen Videobeweis in FIFA 21.

Damit enden die Absurditäten jedoch nicht. So landen abprallende Bälle, etwa nach einem Block oder einer Torwart-Aktion, regelmäßig im Fuß eines Gegenspielers. Freie Bälle, um die sich zwei Sportler streiten, sind eine Seltenheit. Überhaupt bekommt man in vielen Partien den Eindruck, dass ein Ballgewinn erst kurz vor dem eigenen Sechzehner möglich ist. Selbst offensichtlichste Passwege im Mittelfeld lassen sich teilweise nicht blockieren, weil das rechtzeitige Umschalten zum erforderlichen Spieler nicht klappt.

Vorne Party, hinten Business

So bleibt der Spielablauf von FIFA 21 der Serie treu: Während die Offensive kräftig wirbelt, geht die Defensive verschlafen und steif zur Sache. Dadurch gestalten sich die Partien zwiegespalten: Seid ihr im Angriff, habt ihr die Kontrolle und könnt schöne Spielzüge kreieren. Dagegen erinnert die defensive Jagd nach dem Ball an einen bekloppten Tanz, für den die Jury von „Let‘s Dance“ nicht einen einzigen Punkt vergeben würde. Von den Abläufen im realen Fußball ist das Dargebotene weiter entfernt als der FC Schalke 04 vom Gewinn der Champions League.

Ob das schön oder schrecklich ist, hängt von eurem Blickwinkel ab. Wenn Fußball für euch maßgeblich aus Angreifen und Toreschießen besteht, seid ihr beim EA-Spektakel weiterhin genau richtig. Die Abwehr ist quasi ein notwendiges Übel, um an den Ball zu kommen und wieder attackieren zu können. Gehört ihr wiederum zu den Verfechtern einer kontrollierten und variablen Defensive, ruft der limitierte und lethargische Ablauf bei euch vermutlich Schreikrämpfe hervor.

Das ist Straße, Brudi!

Langweilt oder nervt euch das Spiel auf dem großen Grün, dann wechselt einfach in die Straßenfußball-Szene. Der im Vorjahr eingeführte Modus VOLTA wurde für FIFA 21 erweitert. Für Neulinge und alle, die Bock auf eine kleine Einführung mit ein paar bekannten Gesichtern haben, bietet sich „The Debut“ an. Rund zwei Stunden dauert die Reise mit eurem Team, auf der ihr euch bis ins VOLTA-Finale in Dubai trickst. Unterwegs winkt mehrfach Ex-Milan-Star Kaká in die Kamera, außerdem trefft ihr auf einige bekannte Straßenkicker aus der Realität. Leider ist der ganze Spaß vorbei, bevor er richtig angefangen hat. Somit ist The Debut nicht mehr als ein verlängertes Tutorial.

Danach seid ihr bereit für „Präsentierte Battles“. Hinter diesem etwas dämlichen Titel verbirgt sich ein weiterer neuer Modus. Ihr spielt in unterschiedlichen Aufstellungen und auf verschiedenen Plätzen gegen andere Teams. Jeder Sieg bringt euch Punkte ein, die eine Leiste füllen. Habt ihr genug gesammelt, stehen euch Begegnungen mit besonderen Mannschaften offen.

Zum Testzeitpunkt traten wir zuerst gegen den FC Liverpool an und verdienten uns mit dem Sieg ein Trikot der Reds. Nachdem die Punkteleiste ein weiteres Mal voll war, standen wir einer Truppe um PSG-Star Mbappé gegenüber. Nach dem Sieg konnten wir den jungen Ausnahmestürmer in unser Team aufnehmen und fortan in jeder Partie einsetzen. Im Spielverlauf kommen weitere Legenden dazu, jedoch kann immer nur eine davon ins aktive Team gestellt werden.

Darüber hinaus werden mit jedem Match VOLTA-Coins verdient, die ihr für den Kauf neuer Klamotten namhafter Hersteller wie Adidas und Nike auf den Kopf haut. Auch über verschiedene Herausforderungen, etwa gespielte Pässe oder erzielte Tore, schaltet ihr neue Sachen frei. Außerdem sammelt ihr Erfahrung für den selbsterstellten Ballkünstler, der dank freischaltbarer Fähigkeiten langsam vom Amateur zum Superstar reift.

Euer Team stockt ihr nach Siegen auf, nämlich mit einem Akteur aus der gegnerischen Mannschaft. Leute aus der gleichen Region harmonieren besser zusammen, und wenn ihr dann noch die richtige Aufstellung wählt, habt ihr eine gute Grundlage für den Erfolg auf den Plätzen von Mailand, Paris oder Sydney.

VOLTA selbst passt in seiner ganzen Ausrichtung wieder perfekt ins FIFA-Konzept, geht es doch primär um Tempo, Tricks und Tore. Lustigerweise fühlt sich die Defensive dabei griffiger an als auf dem großen Feld, so dass ihr durchaus etwas aggressiver zu Werke gehen könnt. Zudem dürft ihr bei VOLTA alle neuen Features nutzen, die auch im 11-gegen-11 zur Verfügung stehen. Besonders das Agile Dribbling ist wie gemacht dafür, den Gegenspieler wie ein Sahnetörtchen zu vernaschen. Weniger geschickte Naturen setzen dagegen auf schnelle Pässe und harte Schüsse – das ist vielleicht etwas langweilig, aber effektiv.

Online dürft ihr ebenfalls wieder ran. Neben dem alleinigen Kampf um Ranglistenplätze könnt ihr im Koop-Modus auch zusammen mit bis zu drei Freundinnen und Freunden über Asphalt und Kunstrasen huschen. Ladet die eigene Crew zum Budenzauber ein und probiert euch in Spielen gegen andere Mannschaften. Dabei holt ihr euch weitere Erfahrungspunkte für euren Charakter sowie VOLTA-Münzen.

Im zweiten Teil des Tests zu FIFA 21 geht es unter anderem um das FIFA Ultimate Team und den Karrieremodus.

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