Test - Fe : EA will weg vom reinen Kommerzimage
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Fe ist Stil. Bereits nach wenigen Schritten mit dem titelgebenden Mischwesen aus Fuchs und Eichhörnchen verzaubert uns die liebevolle Verbindung von Grafik und Sound. Genauso schnell bekommen wir jedoch den Eindruck, dass spielerisch nicht alles rundläuft. Denn Hilfen gibt euch Fe nicht, es lässt euch allein in und mit seiner Welt.
Die Steuerung des Fabelwesens Fe ist einfach gehalten: springen, laufen und tierische Laute von sich geben. Inmitten eines Waldes beginnt das kurze Tutorial. Schnell ist klar, dass Fes Stimme ein zentrales Spielelement darstellt.
Treffen wir mittels feinfühliger Bewegung des rechten Triggers die richtige Frequenz, versteht sich Fe mit der Flora und Fauna der mystischen Welt. Das hat verschiedene Effekte: Blumen spenden Samen, die als Wurfgeschosse dienen. An anderer Stelle kann das kleine Wesen einen Vogel „bezwitschern“ und auf seinem Rücken große Entfernungen überwinden. Doch so wie erst der richtige Ton die Musik macht, bringt Fe nur die passende Sprache weiter. Die verschiedenen Dialekte sind immer an Aufgaben im Storyverlauf geknüpft, weshalb das Adventure trotz offener Gebiete linear verläuft.
Die Geschichte selbst erschließt sich fast ausschließlich durch Zwischensequenzen und Wandmalereien, die Fe überall in der Spielwelt aufdecken kann. Nach und nach versteht man, dass die überall verstreuten Maschinenwesen nicht nur Fe das Leben schwermachen, sondern auch danach trachten, die übrigen Kreaturen einzufangen. Und anscheinend ist Fe aus irgendeinem Grund dazu auserkoren, dagegen anzugehen.
Bäumchen, ich wechsel dich
Weil Fe jedoch nicht kämpfen kann und bei Sichtkontakt von den bösen Viechern gefangen genommen wird, gilt es, ihnen geschickt auszuweichen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf den zahlreichen Bäumen. Bereits früh im Spiel lernt Fe, daran emporzuklettern. Kommt auch noch die Gleitfähigkeit hinzu, hüpft ihr rasch von Geäst zu Geäst. Das ist besonders wichtig, weil ihr aus den Wipfeln häufig auf höher gelegene Ebenen springen könnt. Das erspart euch oft lange Wege. Allerdings zickt die Steuerung etwas, sodass ihr häufiger mal am nächsten Baum oder einer Plattform vorbeispringt und danach mühsam euren Weg zurück nach oben finden müsst.
Im Spielverlauf sammelt Ihr magische Steine, lockt aggressive Lebewesen mit Früchten weg oder befreit gefangene Tiere, die euch anschließend beim Weiterkommen helfen. Dennoch wisst ihr selten, was eigentlich hinter Fe steckt. Was die kryptische Story angeht, führen zwar die bereits angesprochenen Wandbilder zu einem besseren Verständnis – nur müsst ihr diese erst einmal finden.
Dieser Umstand führt zu spielerischen Ungereimtheiten: Da die farblich unterschiedlich gehaltenen Gebiete relativ frei erkundet werden können, werden Hinweise oftmals übersehen. Dann ist unklar, warum es an einer bestimmten Stelle nicht weitergeht – somit schaffen nur Herumprobieren und Suchen Abhilfe. Eine Markierung auf der zuschaltbaren Karte zeigt immer euer nächstes Ziel an, nur steht eben nicht immer fest, was ihr dort tun müsst.
So verlaufen die ungefähr fünf bis sechs Stunden Spielzeit etwas durchwachsen: Einerseits erfreuen die farbenfrohe, gemäldeartige Grafik und der atmosphärische Einsatz von Soundeffekten und Musik, andererseits werdet ihr immer wieder spielerisch ausgebremst.
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