Preview - Far Cry 2 : Das Spiel mit dem Feuer

Gebranntes Kind

Wir nehmen eines der noch funktionstüchtigen Fahrzeuge, die etwas außerhalb geparkt sind, wählen einen Weg durch die Steppe und sehen schließlich eine Erhöhung. Die wird von einem Scharfschützen bewacht, der uns aber nicht sofort bemerkt - sein Pech. Auf Anraten der Ubisoft-Programmierer untersuchen wir den Unterstand genauer und finden einen Flammenwerfer. Noch bestaunen wir das heiße Gerät, da stürmen schon die nächsten Soldaten auf uns zu. Nicht besonders schlau, die Taktik. Wir fackeln nicht lange, sondern fackeln sie ab. Wie sich herausstellen sollte, war das keine sonderlich schlaue Reaktion.

Denn: Nun sind die Gegner zwar in Brand gesteckt und lassen uns vorerst unsere Erkundung fortsetzen. Dumm nur, dass der Wind noch immer aus derselben Nordrichtung kommt - diesmal die Flammen aber nicht auf das vor unseren Füßen befindliche Dorf peitscht, sondern direkt in unsere Richtung. Eingekesselt bleibt uns nur der Weg nach vorn. Wir stürmen das Dorf, wechseln auf das Schrotgewehr, jagen durch die dünnen Holzwände einige Kugeln, die schließlich auch ihr Ziel nicht verfehlen, und wagen uns zu einer Heilstation, um frische Lebensenergie nachzuschießen.

BUMM! Der Bildschirm färbt sich rötlich-grau, der Charakter sackt zu Boden. Das war's. Wie unser Charakter in der zersplitterten Holzhütte liegt, erklärt man uns, dass wir einen Raketenwerferschützen übersehen hätten. Der hatte uns nicht mal richtig getroffen. Bei den Holzhütten reiche aber auch ein ungezielter Schuss - zur Not entzündet der nämlich auch gleich noch einen Benzintank oder einen ähnlich explosiven Gegenstand. Und damit gleich das gesamte Dorf. Haben wir schließlich schon gesehen, fünf Minuten davor.

Ausgebrannt

Wie ihr bereits seht: Das Feuer ist Freund und Feind zugleich. Wer nicht geschickt damit umgeht, kesselt sich schnell selbst damit ein. Geschickte Spieler können 'Far Cry 2' wohl aber auch mit nur einem Pistolenmagazin durchspielen, um die Sache mal überspitzt darzustellen. Wer schon in seiner Kindheit zur Genüge gezündelt hat, der hat natürlich auch andere Möglichkeiten. Nur machen die nicht halb so viel Spaß. Bewaffnet in ein Terroristen-Camp rennen? Pfff, da kann man ja auch gleich 'Counter-Strike' spielen. Willkürlich mit dem Fahrzeug ins Dorf fahren und einige Soldaten überrollen, die sich in den Weg stellen? Hatten wir schon in 'GTA4', nur nicht in der Wüste. Mit dem Paraglider das Dorf überfliegen? Wir haben das erste 'Far Cry' noch nicht vergessen!

Was 'Far Cry 2' so besonders macht, das ist die Liebe zum Detail. Das sieht man besonders gut am bereits besprochenen Beispiel des Brandes, aber auch an vielen anderen Punkten. Wenn ein Zebra durch den Dschungel springt, dann ist das ein netter Anblick, aber recht nutzlos. Wenn man von den vielen Verbrennungen und gegnerischen Kugeln dem Knock-out nahe ist, mag auch eine maskuline „Ich heile mich selbst und puhle mit einem stumpfen Messer Metal aus meinem Körper"-Aktion Sinn machen. Wenn ich aber mit dem Fernglas ein gegnerisches Dorf ausspähe und automatisch auf der Karte Gegner, Munitionslager und Fahrzeuge wiederfinde, dann hat das zumindest einen spielerischen Sinn. Einen sehr großen sogar. Denn so kann ich mir eine Taktik zurechtlegen, die eine spätere Heilungsaktion unnötig macht.