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Test - Fallout 76 : Unser Vorabtest nach einer Woche

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Kampf und Krampf

Das Spiel läuft im Menü natürlich weiter, deshalb könnt und solltet ihr euch den Pip-Boy transparent anzeigen lassen. Das schützt aber nicht davor, dass Gegner euch munter angreifen, wenn ihr hektisch durch die nicht unbedingt intuitiven Menüs scrollt. Das Gleiche kann euch auch dann passieren, wenn ihr an einer Werkbank steht, um euren Müll zu verwerten oder an der Ausrüstung zu feilen. Leider haben Widersacher generell die Tendenz, aus dem Nichts und zumeist im Rudel aufzutauchen. Es ist häufiger vorgekommen, dass sich eine ganze Schar Mutanten direkt vor meiner Nase manifestiert hat. Dass dies oftmals den Tod der Spielfigur bedeutet, liegt auch am schlechten Waffenhandling des Spiels.

Grundsätzlich bietet Fallout 76 eine große Anzahl verschiedener Fern- und Nahkampfwaffen, die sich allesamt verbessern und anpassen lassen, viele davon mit spezieller Munition, die ihr freilich erst einmal finden oder kaufen müsst. Von Revolvern über Gewehre, Schrotflinten und Laserwummen ist hier für jeden was dabei. Da jeder Gegner auf die verschiedenen Waffengattungen unterschiedlich reagiert und eure Schießeisen wie erwähnt mit der Zeit kaputtgehen, empfiehlt es sich, stets mindestens drei Waffen aus unterschiedlichen Kategorien mitzuführen. Vor allem schnelle Nahkampfutensilien haben sich als sehr effektiv herausgestellt.

Doch leider ist die Trefferrückmeldung sehr fragwürdig und auch die Hitboxen der Ödlandmutationen sind nicht immer nachvollziehbar. Viele scheinbar sichere Kopfschüsse gehen ins Nichts. Vor allem an kleineren Gegnern wie den gefürchteten Maulwurfsratten vergeudet man so manches Magazin. Das klassische V.A.T.S.-System der Vorgänger ist nur noch in abgespeckter Form vorhanden. Ihr könnt die Zeit verlangsamen und einen Gegner in einer Art taktischen Ansicht aufs Korn nehmen. Eine Prozentanzeige liefert dann Aufschluss über eure Trefferwahrscheinlichkeit. Bei besonders flinken Feinden bringt das allerdings auch nicht viel.

Weltenbummler

Die Welt von Appalachia ist abwechslungsreicher, als es zu Beginn den Anschein hat. Verbringt ihr die ersten Spielstunden noch vorwiegend in einem herbstlichen Wald- und Wiesenareal, warten später noch ein Sumpf, ein Tagebau sowie eine Steppe mit heißen Quellen auf euch. Einige Landschaften und Panoramen sind durchaus hübsch und laden zum Ausprobieren des Fotomodus ein. Im Gegensatz dazu stehen viele düstere und matschig texturierte Innenbereiche. Die Hauptstory führt euch geschickt durch die unterschiedlichen Zonen, die, solltet ihr ohne menschliche Mitspieler unterwegs sein, aber schnell langweilig werden können.

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Fallout 76 verzichtet gänzlich auf NPCs. Es gibt lediglich ein paar Roboter, mit denen ihr handeln könnt oder die euch seltene Geschenke machen. Quests bekommt ihr fast ausschließlich über Tonbänder oder Terminals. Hin und wieder tauchen sie auch spontan an bestimmten Orten auf. Erzählerisch mag das Sinn ergeben, schließlich gehört ihr zur ersten Gruppe von ehemaligen Vault-Bewohnern, die auf die Postapokalypse losgelassen werden. Trotzdem wirkt die Welt dadurch leer und, nun ja, öde. Wer nicht in einer Gruppe unterwegs ist, trifft auf seinen Abenteuern kaum auf andere Spieler. West-Virginia ist einfach so groß, dass sich die überschaubare Anzahl von Spielern auf einem Server zu sehr verteilt.

Eine Möglichkeit, wie ihr jederzeit mit anderen Spielern zusammenfinden könnt, sind die sogenannten Events. Diese starten zyklisch an fest vorgegebenen Orten in der Welt und sind – von wenigen PvP-Events abgesehen – auf Zusammenarbeit ausgelegt. Mal müsst ihr einen Roboter sicher zum Ziel eskortieren, mal eine Fabrik vor einfallendem Ungeziefer beschützen. Die Events sind so ziemlich das Einzige im Spiel, bei dem ihr zu Teamwork gezwungen werdet. Ein Problem gibt es da allerdings: Schnellreisen kosten euch Kronkorken, die traditionelle Fallout-Währung. Je weiter ihr reisen wollt, desto tiefer müsst ihr in die Tasche greifen. Allerdings hat man vor allem zu Beginn des Abenteuers kaum Korken und muss daher mitunter weite Wege in Kauf nehmen.

Lass dich nieder

Solltet ihr auf der Reise ein idyllisches Örtchen entdecken, könnt ihr dort euer C.A.M.P. aufschlagen. Das steht für „Computer-Assistenzsystem für mobile Produktion“ und lässt euch in der freien Natur ein eigenes Lager errichten. Das funktioniert fast genauso wie bei Fallout 4. Zunächst sorgt ihr für Fundament, Wände und Dach und geht danach zur Inneneinrichtung über. Neben rein optischen Verbesserungen lassen sich auch Werkbänke errichten, sodass ihr fortan nicht mehr aufwendig nach Reparaturgelegenheiten suchen müsst. Generatoren sorgen für Strom und Geschütze sichern das Eigenheim vor aggressiven Nachbarn. Um ein ansehnliches Domizil zu errichten, werdet ihr allerdings viel Zeit in das Sammeln von Ressourcen investieren müssen. Ihr könnt euer Camp jederzeit ab- und an einem anderen Ort wieder aufbauen, doch das kostet ebenfalls wertvolle Kronkorken.

Wie ihr vielleicht bemerkt habt, habe ich mir einen Punkt bis jetzt aufgehoben. Unangenehme Nachrichten zögert man bekanntlich gerne hinaus. Technisch schrammt Fallout 76 nur knapp an einem Totalausfall vorbei. Ruckler sind auf der Tour durch Appalachia euer ständiger Begleiter. Überspitzt gesagt: Ich weiß gar nicht genau, wie das Spiel aussieht, wenn es mal flüssig läuft. Ist das in ruhigeren Spielsituationen noch verschmerzbar, so laufen manche Feuergefechte wie im Daumenkino ab. Auch die kurzen, aber uneleganten Pausen, bevor man eine Werkbank oder ein Terminal benutzen kann, nerven irgendwann.

Die KI der Widersacher gibt ebenfalls Rätsel auf. Gut, von einem durch Verstrahlung beeinträchtigen Supermutanten kann ich wahrscheinlich nicht viel erwarten, aber er sollte dennoch nicht an jeder Ecke und Kante hängen bleiben oder sich dadurch austricksen lassen, dass ich ständig nur im Kreis um einen Baum laufe. Einige Gegner kennen kein Territorialverhalten und verfolgen euch kilometerweit, selbst wenn ihr aus einem Kampf flüchtet. Abstürze und diverse Bugs sind bei mir zwar vorgekommen, doch den Spielfortschritt verhindernde Fehler, von denen manche Kollegen berichten, hatte ich nicht.

Unser Test basiert auf der PlayStation-4-Version des Spiels.

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