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Test - Face Noir : Film-Noir-Adventure

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Eine Figur der Dreißiger-Jahre hat durch den Film Noir ein verdientes Denkmal erhalten: der Privatschnüffler. In Face Noir wandelt ihr auf den Spuren von Phillip Marlow und Mike Hammer durch das New York der Großen Depression. Das deutsche Studio Daedalic nimmt als Publisher einen Titel von Mad Orange unter seine Fittiche. Diese Entwicklerfirma stammt aus Italien – ob sie uns ein Angebot macht, das wir nicht ablehnen können?

New York während der Weltwirtschaftskrise in den Dreißigern: Der Privatdetektiv und Expolizist Jack del Nero hält sich mit wenig lukrativen Aufträgen über Wasser. Einer davon steht am Anfang des Adventures Face Noir. Ein Mann will seine durchgebrannte und kostspielige Stieftochter vom Hals haben und heuert den Privatermittler an, damit dieser ihm diskreditierende Fotos von ihr besorgt. Das ist der Anfang einer Geschichte von Mord und Verrat, die, ganz klassisch, auch immer tiefer in die Vergangenheit Jack del Neros führt.

Die Handlung steht dabei ganz im Zeichen von Film-Noir-Klassikern wie "Tote schlafen fest" oder "Der Malteser Falke". Privatdetektive wie Phillip Marlowe standen ziemlich deutlich Pate für die Figur des Jack del Nero, einem typischen Antihelden. Die Geschichte bedient sich dabei aller Stilmittel des Genres: verregneter Straßen bei Nacht, erbärmlicher Kleinkrimineller, korrupter Polizisten und eines Helden, der mehr Probleme hat als nur die Frage, woher sein nächster Whiskey kommt.

Anspielungen auf das Genre gibt es reichlich. Weniger originell fallen dabei die Namen des Protagonisten und anderer Charaktere aus. Die Zwischensequenzen vom Hauptcharakter meistens recht zynisch kommentieren zu lassen, ist hingegen eins der typischen Stilmittel des Film Noir und trägt zur Atmosphäre bei. Diese ist ungewöhnlich dicht und natürlich angemessen düster. Bei Face Noir handelt es sich um eine klassische Detektivgeschichte, die nur gegen Ende durch einen Schuss Mystik durchbrochen wird. Aber das ist ja auch in einem der großen Klassiker des Film Noir, "Rattennest", so.

Das Handwerkszeug eines Schnüfflers

Passend zur Geschichte sind die Rätsel in erster Linie authentische Detektivarbeit. Zwar gibt es auch die Point-&-Click-typischen Aufgaben, bei denen Gegenstand A mit Gegenstand B kombiniert werden muss, aber meistens gehen die Rätsel über diese simple Prämisse hinaus. Es müssen vor allem Informationen gesammelt und folgerichtig kombiniert werden, und das teilweise sogar buchstäblich: Im sogenannten Denkmodus müsst ihr an bestimmten Stellen im Spiel aus einem Pool von Informationen zwei heraussuchen, die euch dann in Verbindung Hinweise auf den Fortgang der Handlung geben. Diese Aufgaben hätten ruhig einen Tick schwieriger ausfallen können, da zumindest ein Hinweis meistens recht offensichtlich ist.

Auch die übrigen Rätsel fallen nicht allzu schwierig aus. Adventure-Profis könnten hier unterfordert sein. Die immer wieder eingestreuten Puzzles sind meistens mit genauer Beobachtung des Umfelds problemlos zu lösen, machen aber Spaß, da sie wie fast alle anderen Rätsel perfekt in die Handlung eingebunden sind. Nur selten hat man den Eindruck, dass hier Rätsel um der Rätsel willen konstruiert wurden. Dadurch schlüpft ihr tatsächlich in die Rolle des Privatdetektivs, dessen Arbeit in erster Linie aus solider Recherche, guter Menschenkenntnis und Kombinationsgabe besteht.

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