Test - Fable III : Ein Rollenspiel auf Diät
- X360
Alle Hände voll zu tun
Diese Aufgaben abseits der Hauptgeschichte sind ohnehin einen Blick wert. Ob als Huhn verkleidet entlaufene Hennen wieder einfangen oder ein Theaterstück gemäß einem Drehbuch nachspielen - die Nebenquests sind oft nicht nur viel innovativer, sondern sogar besser als die Hauptaufgaben, an denen ihr euch durch das Spiel hangelt. Natürlich könnt ihr auch ganz ungezwungen durch die Gebiete schlendern und mit den Bürgern in Kontakt treten.
Seid ihr beispielsweise auf der Suche nach der großen Liebe, müsst ihr erst mal herausfinden, ob die Angebetete überhaupt auf Männer steht. Des Öfteren sind die Auserkorenen nämlich nur dem eigenen Geschlecht zugeneigt, sodass ihr über den Status als "bester Freund" nicht hinauskommt. Passt alles, steht der Hochzeit und der anschließenden Hochzeitsnacht nichts mehr im Wege.
Wer von Menschen nichts wissen will, kann sich die Taschen aber wie gewohnt mit Münzen vollstopfen. Als Konditor, Schmied oder Lautespieler könnt ihr euch zum Beispiel mehr als nur eine müde Mark verdienen. Bei all diesen Berufen müsst ihr zur richtigen Zeit den richtigen Knopf auf dem Controller drücken. Später könnt ihr auch - nachdem ihr die entsprechende Fähigkeit auf der Siegesstraße freigeschaltet habt - auch Immobilien kaufen und vermieten, was zusätzliche Moneten in die Kasse spült. Aber Vorsicht: Wer viele Kinder zeugt und seine Familie dann im Stich lässt, muss für das Kindergeld wiederum tief in die eigene Tasche greifen. Daher solltet ihr euch überlegen, ob ihr nicht doch lieber eine vergnügliche Nacht geschützt verbringen wollt.
Technisch stehengeblieben
Verschlimmbesserungen am Rollenspielsystem, kaum Änderungen am Spielprinzip und fast völliger Stillstand bei der Technik. Gegenüber dem Vorgänger hat sich Fable III optisch überhaupt nicht verändert. Besonders die ständig nachladenden Texturen fallen wieder störend auf, weil das oft direkt vor eurer Nase geschieht. In Kombination mit den vielen und langen Ladezeiten ist das Spiel einfach nicht mehr auf dem heutigen Stand der Technik.
Schade auch, dass man an der miesen Steuerung der Pistolen und Revolver nichts geändert hat. Noch immer ist das Auto-Aim viel zu empfindlich und erlaubt erst nach etlichen Feinjustierungen den Schuss auf explodierende Fässer. Stattdessen zieht das Spiel das Fadenkreuz immer direkt auf einen der Gegner. Glücklicherweise ist das Kämpfen dank der einfachen Tastenbelegung sonst kein Problem und wer den Vorgänger kennt, wird sich sofort heimisch fühlen.
Beim Sound geben sich die Entwickler erwartungsgemäß keine Blöße. Die musikalische Untermalung begleitet jeden Spielabschnitt perfekt und fügt sich gut ein. Sogar die deutschen Sprecher sind vernünftig und größtenteils passend ausgewählt. Und wer sie trotzdem nicht mag, kann sich John Cleese, Sir Ben Kingsley, Simon Pegg und andere im englischen Original vom Xbox-Live-Marktplatz herunterladen.
Wer die Heldenabenteuer nicht nur allein in Angriff nehmen will, kann sich wie schon im Vorgänger auch kooperativ durch die Welt von Albion bewegen. Insbesondere offline ist der Modus zwar technisch gut integriert, denn ihr könnt ganz einfach per Knopfdruck ins Spiel springen, spielerisch seid ihr darin aber bestenfalls ein Anhängsel. Schließlich kann der zweite Spieler vor allem in den Nebenquests, aber auch an manchen Stellen der Hauptgeschichte gar nicht ins Geschehen eingreifen, sondern ist zum Zuschauen verdammt. Und wenn ihr mal gemeinsam in den Kampf ziehen könnt, ist auch das - wie das gesamte Spiel - keine Herausforderung, obwohl mehr Gegner auf der Bildfläche erscheinen. Der Online-Koop-Modus ist ebenfalls keine große Offenbarung, erlaubt euch aber zumindest, unabhängig vom Mitspieler mit eurem Helden durch die Gebiete zu streifen und Aufgaben anzunehmen. >>
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