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Test - F1 Championship Season 2000 : F1 Championship Season 2000

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F1 Championship Season 2000
Die perfekten Spiegelungen bei Regen.

Nachdem ich die erste Saison durchgespielt hatte, war ich sehr zufrieden und werde euch ein paar der wichtigsten Beweggründe gern nennen. Hatte ich zu Beginn noch die Fahr-, Schalt- und Abfanghilfe aktiviert, um erst einmal die Strecken kennenzulernen, konnte ich diese nach ein paar Stunden Übung mit dem Lenkrad deaktivieren. Nun entwickelte das Spiel seinen vollen Reiz, denn jeder kleine Fehler wurde mit einem Unfall in der Bande oder einem Auffahrunfall quittiert. Das Schadensmodell ist klasse umgesetzt, denn schon eine Berührung des Gegners macht einen Besuch in der Box zur Pflicht, weil man den Frontflügel verloren hat.

Die vielen Grafikdetails, die man aktivieren kann, versüßen das Fahrerlebnis. Habt ihr keinen aktuellen High-End-Rechner mit einer Geforce- oder einer ähnlich leistungsstarken Karte und viel Ram, könnt ihr durch Abschalten einiger Spielereien, wie zum Beispiel die Einblendungen auf den Werbetafeln oder die Anzahl der angezeigten Wagen, die Performance auf euren Rechner zuschneiden.

Die Grafikengine leistet bei einer maximalen Auflösung von 1600x1200 wahre Wunder. Die Reflexionen bei Regen auf den Fahrzeugen oder dass man auch die kleinste Werbeaufschrift gut erkennen kann, tragen dazu bei. Die vielen verschiedenen Kameraperspektiven sind vorbildlich, da man in diese sogar noch zoomen kann. Ein kleiner Fehler ist den Programmierern bei der Cockpitansicht unterlaufen, weil sie vergessen haben, dem Fahrer Hände und Arme zu geben. Der aufsteigende Rauch bei riskanten Bremsmanövern ist ebenfalls sehr gut umgesetzt worden, was allerdings auch schon beim Vorgänger der Fall war.

F1 Championship Season 2000
Von der rutschigen Fahrbahn abgekommen.

Beim Ausmerzen der Fehler haben die Entwickler sich die Kritikpunkte am Original rigoros vorgenommen. Jetzt kann man alle Rennen bei traumhaften Sonnenschein, bewölktem Himmel oder bei Regen fahren. Beim Regenrennen ist zwar alles recht gut gelungen, doch hätte ich mir hier einen Visierwechsel wie im richtigen Leben gewünscht, denn man hat keinerlei Sichtbehinderungen bei Regen.

Der Sound wurde komplett überarbeitet. Die vorher schwache Sprachausgabe ist nun absolut realistisch und setzt in diesem Bereich Massstäbe. Die Kommentare sind abwechslungsreich und passen zur jeweiligen Situation.

Die Strecken wurden der Realität sehr gut nachempfunden. Zuschauer sitzen auf den Rängen oder, wie bei einigen realen Strecken auch, auf grünen Hängen. Dass die Zuschauer wie Pappkameraden aussehen, lässt sich leicht verschmerzen, sind sie eh nur sehr kurz im Bild. Vor jedem Rennen wird der Ort des Renngeschehens mit einem kleinen Video vorgestellt. Die Strecke wird dann nach kurzer Ladezeit nochmals mit einer Übersicht und einem detaillierten, gesprochenen Bericht angekündigt.

Die Auswahl der Originalfahrer und Teams ist für einen EA-Titel selbstverständlich. Aktiviert man den Button 'Alle Teams sind gleich', ist dies wirklich so und es gewinnt mal das eine und mal das andere Team, was die Meisterschaft sehr spannend hält. Wird dieser Button nicht aktiviert, verläuft die Saison doch recht eintönig, da nur die Spitzenteams Aussicht auf den Titel haben.

F1 Championship Season 2000
Michael Schumacher über die Schulter geblickt.

Das Handling und die Fahrdynamik sind zwar sehr gut, allerdings hat es bei Steuerbewegungen oft den Anschein, als ob einem das Heck entgegen kommt. Dieser Effekt ist allerdings nur grafischer Natur und hat auf das Fahrverhalten selbst keinen Einfluss.

Habt ihr die Hilfen abgestellt, wird jede Vollbremsung mit einem starken Schleudern quittiert, das oft abseits der Piste endet. Man kann aber auch witzige Sachen wie einen Burnout ausprobieren. Die Steuerung per Tastatur war sehr empfindlich am Anfang, doch selbst diese Empfindlichkeit kann man in einem der vielen Menüs einstellen.

Mit dem Force-Feedback-Lenkrad war der Fahrspaß dagegen enorm hoch, denn jedes Überrollen der roten Seitenschweller wurde mit einem heftigen Ruckeln quittiert. Der Bolide lässt sich schwerer lenken, wenn er vom Asphalt abkommt und insgesamt gehört eine Menge Fingerspitzengefühl dazu, nach dem Abschalten aller Hilfen Bestzeiten herauszufahren.

Die KI lässt sich stufenlos einstellen. Habe ich bei der niedrigsten Stufe von 70% noch jedes Rennen locker gewinnen können, wurde es ab 85% schon sehr spannend. Bei 95% fuhr ich dann leider nur noch hinter dem Feld als 22ste und somit letzte hinterher. Aus Spass habe ich mal die KI auf ihre vollen 120% gestellt und hatte nie den Hauch einer Chance. Selbst die Aggressivität lässt sich regeln und so ist das ganze Spektrum vom Einsteiger bis hin zum Vollprofi bestens bedient.

F1 Championship Season 2000
Alle Tricks sind erlaubt.

Auch der Multiplayermodus macht eine Menge Spass. Hier kann man sich genau wie im Einzelspielerbereich seinen Fahrer, Team und Strecke aussuchen, und die Fahrzeugeinstellungen vornehmen. Auch wird einem bei der Auswahl ein frei dreh- und zoombares Modell des eigenen Renners gezeigt, sowie ein kleines Konterfei seines F1-Idols. Der Host bestimmt, welche Hilfsmittel er zulassen will und wieviel Gegner sich zusätzlichen zu den menschlichen Fahrern um den Pokal prügeln. Leider kann nicht wie im grossen Vorbild ein komplettes Rennwochenende mit Training, Qualifikation und Warm Up gespielt werden, sondern es geht gleich in medias res, sprich ins Rennen selbst. Warum man bei jedem neuen Spiel seinen Namen neu eingeben muss, wird allerdings für immer das Geheimnis der EA-Programmierer bleiben.

Leider hat EA diesem Spiel noch keine Lobby spendiert, was ich sehr schade finde, denn es wäre sicherlich ein wahres Vergnügen geworden, an einer Rangliste teilzunehmen und sich im echten Wettkampf mit Spielern aus der ganzen Welt zu messen. So müsst ihr euch eure Partner mühsam suchen und dann per TCP/IP-Verbindung gegeneinander spielen, dabei werden bis zu acht Spieler unterstützt, die dann je nach Einstellung in einer echten Rennsimulation zusammen mit dem übrigen aus KI-Fahrern bestehenden Feld um den Siegerpokal fighten.

 

Fazit

von Nikita
Alle diskutieren über 'F1 Racing Championship' und 'Grand Prix 3' und haben dabei wohl übersehen, dass EA mit 'F1 Championship Season 2000' ein Topspiel präsentiert. Meiner Meinung nach ist 'Grand Prix 3' als Genreführer sogar knapp abgelöst worden. Hatte der im letzten Frühjahr erschienene Vorgänger 'F1 2000' noch diverse Mängel wie einen schlechten Sound, nicht besonders gut dargestellte Strecken sowie ein nicht gerade berauschendes Fahrgefühl, so haben die Programmierer von EA Sports diese fast alle beseitigt und neue Masstäbe gesetzt. Hier denke ich vor allem an den sehr guten Boxenfunk und die guten Kommentare, die Spiegelungen auf den Fahrzeugen, die umfangreichen Setupmöglichkeiten des Wagens, die fast zweistündige Aufnahmemöglichkeit, die sehr fein einstellbaren Schwierigkeitsgrade und die vielen anderen Optionen, die ich aus Platzgründen gar nicht alle nennen kann. Durch die Originallizenzen kommt natürlich auch sofort das richtige Rennfeeling auf. Ein gelungener Multiplayerteil rundet dieses wirklich gute Spiel ab, wobei Electronic Arts leider keine Internet-Lobby zur Verfügung stellt. Diese hätte den Spielspass über das Internet doch enorm erhöht und wohl sogar zu einem Award für EA Sports Referenzspiel geführt. Kleinere Mängel wie zum Beispiel das fehlende Gras auf den Reifen nach einem Ausflug ins Grüne lassen sich leicht verschmerzen. Jeder, der sich gern ein Formel1-Rennspiel kaufen will, kann meiner Meinung nach bei 'F1 Championship Season 2000' beherzt zugreifen. Aufgrund der neuen Referenz im Bereich Rennspiele, müssen wir die Bewertung für Electronic Arts Rennspiel 'F1 Championship Season 2000' nach unten korrigieren. Vor allem in grafischer Hinsicht könnten wir ansonsten den Unterschied zwischen den beiden Spielen nicht genug berücksichtigen.  

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