Preview - F1 2018 : Frisch renoviert aus der Boxengasse
- PC
- PS4
- One
Es ist schon etwas schwierig, Spielserien zu Sportarten immer wieder aufs Neue mit frischen Ideen zu versorgen. Bei F1 2017 gelang das ziemlich gut, nicht zuletzt dank der überarbeiteten Karriere nebst Rollenspielelementen wie Upgrades und Skill-System. Zudem sorgten einige Updates für Feinschliff auf der Piste. Spannend war also die Frage, was Codemasters für das am 24. August erscheinende F1 2018 auf der To-do-Liste hatte. Wir haben mal nachgebohrt und sind natürlich auch ins Cockpit gehüpft.
Codemasters hat ein wenig umstrukturiert. Lee Mathers ist nun nicht mehr Creative Director, sondern Game Director. Mit Stuart Campbell steht ihm ein neuer Art Director zur Seite, der ein wenig mehr Mut an den Tag legt. War bei den vorherigen Teilen nur wenig technischer Fortschritt erkennbar, hat sich das Team für den neuen Teil die Engine vorgeknöpft, sie kräftig renoviert und getunt.
Das macht sich bezahlt: Schon nach wenigen Runden wird klar, dass F1 2018 der mit Abstand schönste Teil der Reihe ist. Die Strecken und ihre Hintergründe wirken deutlich natürlicher und weit weniger steril. Sichtweite, Objektdetails und vor allem das Publikum wurden kräftig überarbeitet. Hinzu kommen höher aufgelöste Texturen, ein zusätzlicher Textur-Layer und weitere Optimierungen. Das kann sich auf jeden Fall sehen lassen, ebenso wie die verschönerte Darstellung der Charaktere in den Zwischensequenzen.
Doch nicht nur das. Der Himmel erstrahlt dank eines neuen Systems ebenfalls in frischem Glanze und wirkt natürlicher denn je. Auf dem Asphalt könnt ihr das Hitzeflimmern in Abhängigkeit von Temperatur und Witterung bewundern und ein neues Staubsystem lässt euch auf entsprechenden Pisten die Verwirbelungen bestaunen. Codemasters hat endlich ein bisschen Mut bewiesen und aus der an sich schon sehr performanten Engine mal etwas mehr herausgeholt. Das lohnt sich, zumal die Performance darunter nicht leidet. Die von uns angespielte PS4-Pro-Version lief butterweich und flüssig über den Bildschirm.
Inhaltlich wirkt auf den ersten Blick alles wie gehabt. Karriere, Meisterschaft, Grand Prix, Time Trials. F1-Veteranen kennen das Portfolio, Ergänzungen sind nicht zu entdecken. Natürlich sind wieder alle aktuellen Teams und Fahrer dabei. Sollte sich noch etwas ändern, will Codemasters zügig patchen. So könnt ihr euch also auf den Hockenheim-Ring sowie Paul Ricard in Frankreich freuen. Letztere ist übrigens eine spannende Strecke mit kniffligen, schwer einsehbaren Kurven. Fun Fact am Rande: es kann durchaus passieren, dass durch Ereignisse während der virtuellen Saison Änderungen der Regeln im Spiel generiert werden.
Änderungen gibt es trotzdem, insbesondere in der Karriere. Codemasters hat das im Vorgänger eingeführte Skill- und Upgradesystem mehr oder minder unverändert übernommen, baut aber den Rollenspielaspekt auch in F1 2018 weiter aus. Kernpunkt ist das neue Mediafeature. Immer wieder werdet ihr von einer Sportreporterin zu eurer Meinung zu Training, Qualifying, Team, Rennen, Fahrzeug und mehr interviewt. Eure Antworten sind nicht nur Kosmetik, sondern haben tatsächlich Auswirkungen auf das Spiel.
Zum einen bestimmt euer Umgang mit den Medien, ob ihr mehr zum Showman oder zum Sportsman tendiert, was mitunter das Ansehen und Interesse der verschiedenen Rennställe beeinflussen kann. Noch wichtiger aber sind die Details. Schiebt ihr die Verantwortung für euer Versagen immer wieder auf Team oder Fahrzeug, werden die lieben Kollegen mürrisch und trödeln schon mal mit der Entwicklung neuer Upgrades. Verbalattacken auf konkurrierende Fahrer hingegen können zur Folge haben, dass die Jungs euch im Rennen heftig angreifen oder im schlimmsten Fall von der Piste schießen.
Kommentarezum Artikel