Test - F.3.A.R. : Eine schrecklich nette Familie
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Mit F.E.A.R. hatte Monolith sich so etwas wie ein kleines Denkmal gesetzt und gleichzeitig eine ziemlich beliebte Shooter-Reihe etabliert. Der aktuelle Teil der Serie stammt allerdings aus der Feder der Day 1 Studios, die jedoch alte Tugenden nicht über Bord werfen wollen. Um der Serie frischen Wind einzuhauchen, setzen die Entwickler nun auf brüderliches Kooperativspiel mit viel Action, statt einen weiteren Grusel-Shooter für Einzelzocker abzuliefern. Funktioniert dieses Rezept oder geht die Atmosphäre im Gebrüll der Spieler unter?
Es ist schon eine seltsame Familie, die Gruselmama Alma da in die Welt gesetzt hat. Erst ballert der eine Bruder den anderen über den Haufen, dann kehrt letzterer von den Toten zurück, um gemeinsam mit seinem Killer nach der Erzeugerin zu suchen. Denn die brütet etwas ganz Übles aus, was die Existenz der ganzen Welt gefährden könnte. Nicht, dass diese noch besonders ansehnlich ist, seit Almas Energien oder, besser gesagt, Wehen hineinsickern und für allerlei Ungemach sorgen. Wie das alles zusammenhängt? Verraten wir nicht, sonst lynchen uns die Serien-Fans. Aber eins sei gesagt: Ihr erfahrt eine Menge über die Chaosfamilie und ihre Vergangenheit.
Mehr Action, weniger Horror
F.3.A.R. setzt die Geschichte der Vorgänger fort und man stellt schnell fest, dass man etwas verwirrt dasteht, wenn man selbige nicht gespielt hat. Zwar könnt ihr euch auch ohne Vorkenntnisse durch die Levels ballern, aber den roten Handlungsfaden findet ihr dabei nicht unbedingt. Dazu ist die ohnehin recht schwache und dazu mit rund sechs bis sieben Stunden sehr kurze Geschichte zu dünn erzählt. In der Einzelspielerkampagne agiert ihr als Point Man mit viel Waffengewalt und Zeitlupenmodus. Dabei stehen euch nicht nur aggressive Armacham-Söldner als Feinde gegenüber, sondern später auch übernatürliche Kreaturen, axtschwingende Fanatiker inklusive. Dafür dürft ihr euch auch mal in einen Mech pflanzen und damit kräftig herumballern.
Leider entfernt sich F.3.A.R. dabei ein wenig von den klassischen Gruselelementen, mehr noch als der zweite Teil. Im Vordergrund steht brachiale und ausgesprochen blutige Action, zumindest in der ungeschnittenen Version. Das ist etwas schade, war doch vor allem beim ersten Teil gediegener Grusel das Aushängeschild der Reihe. Bei diesem Teil krabbelt einem nur sehr selten eine Gänsehaut über den Rücken. Damit fehlt ein bisschen die Besonderheit, denn im Grunde fühlt es sich nur noch wie ein Standard-Shooter mit ein paar eingestreuten und zum Teil zu bemüht wirkenden Horrorelementen an. Habt ihr einen der acht Abschnitte durch, könnt ihr diesen als Fettel noch mal durchspielen.
Brüderliches Miteinander
Ihr könnt die Kampagne aber auch zu zweit im geteilten Bildschirm (nur Konsole) oder online spielen. Die Konsolen nutzen dabei das Bild nicht voll aus, sondern bieten, vertikal geteilt, zwei ziemlich quadratische Bilder und einen dicken schwarzen Rand. Euer Mitspieler übernimmt die Rolle von Paxton Fettel. Der hat ganz andere Fähigkeiten dank seiner PSI-Kräfte. So kann er Gegner mit einem Energiestrahl festhalten, Point Man einen Schild verpassen oder aber Feinde komplett übernehmen und in deren Haut schlüpfen, um so ebenfalls die Waffen zu schwingen. Als Grenze dient die Psi-Energie, die Fettel unterwegs von erledigten Gegnern einsammeln kann. Bei den beiden unterschiedlichen Charakteren liegt ein Knackpunkt des Spiels, denn ganz ehrlich: Das Spielen als Paxton macht dank breiterer Möglichkeiten deutlich mehr Spaß, aber das Zusammenspiel der Fähigkeiten der Brüder macht ebenfalls Laune.
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