Test - EyeToy: Kinetic : EyeToy: Kinetic
- PS2
Nicht etwa ein neues Spiel, sondern ein richtiges Sportprogramm hat Sony mit ’EyeToy: Kinetic’ realisiert. Ob die schweißtreibenden Verrenkungen vor der Konsole und der PS2-Kamera eine sinnvolle Alternative zu öden Workout-Videos sind, klären wir im Test.
Beweg dich!In letzter Zeit etablieren sich Videospiele immer mehr, die nicht nur Joypad-Akrobaten und Sofa-Beschwerer ansprechen, sondern auch Leute, die sonst mit Games wenig am Hut haben und über entsprechend wenig Erfahrung an den Controllern verfügen. Ein Paradebeispiel hierfür ist die ’EyeToy’-Reihe. Vor der PS2-Kamera können sogar solche Spieler sofort loslegen, die noch nie ein Pad in der Hand gehalten haben. Doch das ist Sony noch nicht genug: ’EyeToy: Kinetic’ ist nicht einfach ein neues Spiel für die Kamera, sondern ein ausgewachsenes Sportprogramm, das sich durchaus auch in einer Fitness-Bude oder auf den Empfehlungsschreiben einer Krankenkasse gut machen würde. Der Titel wurde von Sony in Zusammenarbeit mit dem Spezialisten Nike und verschiedenen Sportinstituten realisiert und soll vor allem mit Workout-Videos konkurrieren sowie die PS2-Zocker zu mehr Bewegung animieren.
Fitness-Trainer in der Konsole’EyeToy: Kinetic’ lässt sich auf zwei Arten spielen: Entweder wählt ihr die verschiedenen Programm-Möglichkeiten frei aus und nutzt sie nach Lust und Laune oder aber ihr entscheidet euch für die ’Personal Trainer’-Option. Was sich oft nur Hollywood-Schönlinge leisten, ist in dem Titel eine Selbstverständlichkeit: Ihr werdet entweder von einem männlichen oder weiblichen Trainer betreut. Im Klartext heißt das, dass anhand eurer Daten und Leistungen ein zwölfwöchiges Fitness-Programm zusammengestellt wird. Jeden Tag sollt ihr für etwa eine halbe Stunde vor der Konsole herumturnen - die PS2-Systemuhr merkt sich sogar, wenn ihr mal eine Fitness-Einheit verpasst. Wie schon erwähnt wird der Titel komplett über die ’EyeToy’-Kamera gesteuert. Das Sportprogramm ist in vier Zonen aufgeteilt: In der Cardio-Zone sind in Form von Aerobic-Übungen und Tanz-Moves vor allem eure Bewegungen und ein erhöhter Puls gefragt. Die Kampf-Zone setzt auf rasche und fordernde Aufgaben, die teils aus Kampfsportarten entliehen sind. Etwas ruhiger geht es in der ’Körper & Geist’-Zone zu, wo langsame Bewegungen und viel Konzentration sowie Atemtechniken im Mittelpunkt stehen. In der Muskelaufbau-Zone tut ihr hingegen besonders was für eure Muskeln im Oberkörper- sowie Unterkörperbereich und speziell für die Bauchmuskulatur. Dazu kommen Aufwärm-Sessions und Entspannungseinheiten. Viele Übungen erfolgen in klassischer ’EyeToy’-Manier in Form von Mini-Spielen. Ihr müsst beispielsweise Kugeln ausweichen, Symbole berühren und gegen virtuelle Sandsäcke schlagen. Die Mini-Spiele sind gut umgesetzt und erkennen sehr genau die Bewegungen des Spielers. Allerdings sind sie nicht sonderlich spannend oder originell, wenn man beispielsweise schon die ’EyeToy: Play’-Titel kennt. Andere Übungen verzichten auf Spielereien, stattdessen vollführt euer Personal Trainer bestimmte Bewegungen, die ihr nachmachen sollt. Dabei helfen verschiedene Ansichten und Splitscreens, damit ihr es korrekt macht.
ErnsthaftDa liegt freilich auch schon die Krux von ’EyeToy: Kinetic’. Die meisten Übungen abseits der Mini-Spiele sind tatsächlich sinnvolle Workouts, allerdings sollte man bereits etwas Sporterfahrung haben, damit man die Moves richtig ausführt - virtueller Trainer hin oder her. Somit eignet sich das Spiel nicht so ganz für absolute Sportlaien. Ansonsten gibt es nicht viel zu meckern. Auch technisch macht der Titel einen guten Eindruck. Die Ernsthaftigkeit des Programms verzichtet auf spektakuläre Effekte und abwechslungsreiche Optik, dafür überzeugt das Spiel mit sauber gestalteten und schön animierten Figuren sowie atmosphärischen Räumen. Der etwas unauffällige Sound geht ebenfalls in Ordnung. Die deutsche Sprachausgabe gibt sich keine Blöße und der Elektromusik-lastige Soundtrack animiert zu sportlicher Betätigung. Allerdings ist es etwas schade, dass man pro Übung nur aus jeweils zwei Songs auswählen kann.
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