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Test - Extinction : Eine Alternative zu Attack on Titan?

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Gigantische Monster verwüsten ganze Städte. Ein winziger, flinker Held tänzelt grazil um sie herum und nimmt sie geschickt wie ein Metzgermeister auseinander … Was stark an Attack on Titan erinnert, ist mehr als ein billiger Abklatsch. Extinction bringt eigene Ideen in den Kampf gegen die kolossalen Oger mit, auch wenn sie nicht immer so richtig ziehen.

Obwohl die Ähnlichkeit der grundlegenden Idee zum Spiel der gleichnamigen Manga-Reihe Attack on Titan nicht zu leugnen ist, geht Extinction zumindest optisch einen eigenen Weg. In kindlichem Cel-Shading-Stil dreht sich alles, wie der Name schon sagt, ums nackte Überleben der menschlichen Rasse. Die riesenhaften Oger-Invasoren, genannt Ravenii, haben nämlich kein Interesse an Verhandlungen über Beute und Frieden, sondern streben einzig nach der Vernichtung der Menschheit. In der Rolle von Avil ist es an euch, so viele verbleibende Bürger wie möglich vor den stetig andauernden Angriffen zu retten, denn die Menschheit steht vor der Auslöschung.

Avil ist aber nicht allein am Start, um den Ravenii einzuheizen. Rückendeckung erhält er indirekt von Freundin Xandra, die die Ravenii-Technologien meistert und euch mit den besten Strategien fürs Schlachtfeld versorgt, während sie zugleich an der ultimativen Waffe der Vernichtung arbeitet. Unterstützung bekommt ihr dabei mehr oder weniger widerwillig von König Yarrow, in dessen Königreich ihr gerade zufällig die Bevölkerung rettet. So richtig tiefgründig ist die Haupthandlung, die sich über sieben knappe Story-Kapitel erstreckt, nicht, aber das Spiel legt seinen Fokus auch eher aufs Gameplay und die Highscore-Jagd.

Der immer gleiche Tastendruck

Die einzelnen Missionen haben in der Regel das Ziel, so viel von Stadt und Bevölkerung wie möglich zu retten. Dazu stehen Avil Kombos zur Verfügung, die ihr durch unterschiedlich schnelles Drücken der Angriffstaste auslöst. Viele kleine, schnelle Schläge gefolgt von längerem Halten beispielsweise befördern mannsgroße Schergen in die Luft, wo ihr ihnen dann durch eine weitere Schlagkombination den Rest gebt. Auch wenn das Kampfsystem leicht zu handhaben ist und fließend die Gegner wechselt, arten bodennahe Gefechte leider oft in hektisches Knöpfchendrücken aus. Denn obwohl theoretisch komplexe Angriffskombos möglich wären, sind sie im rasanten Spielgeschehen mit nur einer einzigen Angriffstaste selten cool umzusetzen.

Habt ihr genug Schergen verprügelt und Bürger via magischer Kristalle in Sicherheit gebracht, dürfte eure Aktionsleiste voll genug sein, um den riesigen Ravenii zu Leibe zu rücken. Die großen Biester walzen durch die Städte und zerschmettern Häuser, Bäume und Bürger gleichermaßen. Oben rechts thront die Anzeige, wie viel vom aktuellen Ort noch übrig ist. Fällt sie auf null, ist die Mission gescheitert, ungeachtet des Auftrags. Um das zu verhindern, könnt ihr den Ogern Gliedmaßen abtrennen, aber Achtung, die wachsen nach. Meist müsst ihr ihnen zuvor noch Rüstungen abschlagen, die sie schützen.

Rüstungen gibt es in unterschiedlichen Ausfertigungen, die verschiedene Strategien benötigen. An manchen Rüstteilen müsst ihr zuerst daran befestigte Schlösser per präzise gesetztem Zeitlupenschlag wegsprengen, andere brauchen viele Treffer, bis sie zerfallen. Immer wenn ein Stück Rüstung rot aufleuchtet, könnt ihr es mit eurer Zeitlupenattacke beschädigen. Ist diese dann hundertprozentig aufgeladen, geht es auf den Buckel des großen Ungetüms, um ihm mit dem finalen Schlag den Kopf abzusäbeln.

Danach ist euer Spezialangriff wieder leer. Bevor es dem nächsten Ravenii wortwörtlich an den Kragen geht, heißt es wieder Schergen erledigen, Bürger retten und Rüstteile zerstören. Das Questdesign deckt von „Töte alle Ravenii“ über „Rette eine bestimmte Anzahl an Bürgern“ bis hin zu „Verteidige die Wachtürme der Stadt über einen gewissen Zeitraum“ die meisten genretypischen Auftragsarten ab.

Täglich grüßt der Ravenii

Nebenaufgaben, oftmals auch zufallsgeneriert, sollen den Schnetzelquests Würze und Herausforderung verleihen, indem ihr zusätzliche Bürger retten müsst, ein Zeitlimit bekommt oder gar die Ravenii unter erschwerten Bedingungen erledigen sollt. Auch wenn sich die Missionen grundsätzlich unterscheiden, fehlt für ein andauerndes Vergnügen die Abwechslung. Selbst zufallsgenerierte Umgebungen und Feinde lenken nicht von der immer gleichen Aufgabenstruktur ab.

Menschen retten, Rüstung sprengen, Finisher aufladen, töten, ab zum nächsten Monster und alles wieder von vorne … Das ist trotz des wechselnden Questgerüsts doch sehr repetitiv. Hinzu kommt, dass das Bewegungs- und Kampfsystem nicht ganz so locker-flockig von der Hand geht, wie es Entwickler Iron Galaxy vielleicht angedacht hat. Große Schritte, schnelles Flitzen, sogar vertikal an Wänden hochlaufen und mit der Peitsche Bäume und Hausecken als Katapult nutzen, das klingt in der Theorie ganz lustig.

In der Praxis bleibt ihr aber leider viel zu oft an einem kleinen Baumstamm oder Bürger hängen, dasht in die falsche Richtung, werdet von eurer Peitsche meterweit weg statt in Zielrichtung geschleudert oder clippt im schlimmsten Fall noch durch ein Hindernis. Das ist frustrierend und nimmt stark die Dynamik aus der eigentlich flüssigen Bewegungsmechanik. Besonders wenn ihr mal ein Schloss auf der Stirn eines Ravenii sprengen oder an einer bestimmten Stelle schnell hoch hinaus müsst, fliegt ihr unter Garantie das eine oder andere Mal in die völlig falsche Richtung.

Extinction - Story Trailer
In Extinction haben die Ravenii die Menschheit fast ausgelöscht. Jetzt müsst ihr zurückschlagen.

Online auf Highscore-Jagd

Für die Langzeitmotivation sollen neben freischaltbaren Fähigkeiten wie schnellerer Channel-Zeit für Bürgerbefreiungen, mehr Leben oder gar einem größeren Kartenradius die drei Online-Highscore-Modi sorgen: In der Tagesherausforderung erwartet euch jeden Tag ein neues Level nach ähnlichen Bedingungen wie in der Kampagne, das es bestmöglich zu lösen gilt. Euer Ergebnis könnt ihr dann mit Spielern in aller Welt vergleichen.

Im Hordemodus „Auslöschung“ gilt es, in endlosen Wellen so viele Gegner wie möglich zu erledigen, ohne zu sterben, und im Scharmützel könnt ihr eigene, zufallsgenerierte Missionen meistern und via Code an eure Freunde weitergeben, um euren Score im exakt gleichen Level zu vergleichen. Highscore-Jäger kommen in Extinction also voll auf ihre Kosten – zumindest wenn sie Lust haben, vorher das etwas hakelige und auf Dauer abwechslungsarme Kampfsystem zu verinnerlichen.

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