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Test - EverQuest II : Spiel der Woche 50/04

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Kämpfe, Zauberei und heldenhafte Möglichkeiten: Alltag in einer Fantasy-Welt

Die jeweiligen Fertigkeiten oder Zauber sind natürlich das Handwerkszeug eines jeden Helden. Grundsätzlich bekommt der Charakter mit dem Stufenanstieg neue Skills spendiert. Interessanterweise sind diese aber auch in unterschiedlichen Rängen organisiert: Lehrling, Adept und Meister. Der Sprung von einem Rang zum nächsten bedeutet einen spürbaren Anstieg der Auswirkungen eines Skills. Die Ränge selbst sind wiederum in vier Stufen unterteilt. Während man die Schriftrollen der Ränge in der Spielwelt findet, verhält es sich bei den Stufen etwas differenzierter. Die erste Stufe erhält man automatisch mit einem neuen Skill nach dem Level-up. Stufe 2 erhält man bei Händlern, Stufe 3 von Handwerkern und Stufe 4 ist nur durch die Erfüllung von Aufträgen zu erreichen. Somit ist man also ständig angehalten und motiviert, neben der Suche nach Ausrüstung, alles anzustellen, um seinen Charakter ständig zu optimieren. Nun könnte man natürlich die automatische Skill-Vergabe verteufeln und nach mehr persönlichen Spezialisierungsmöglichkeiten fragen - etwa durch die eigene Wahl der Skills und Fertigkeiten. In der Realität wird es aber auf das Gleiche hinauslaufen, denn insgeheim würde die Masse an Spielern sich vermutlich doch lieber wieder auf standardisierte und bewährte 'Ideal-Skillungen' verlassen, bevor man als 'verskillter' Charakter in der Welt von Norrath verschrien sein könnte. Allein die Suche nach den passenden Schriftrollen, um die Fertigkeiten zu verfeinern, verlangt aufgrund des Spielprinzips doch eine Festlegung auf das Wichtigste.

Der Kampf läuft genretypisch in Echtzeit ab und wird durch die Anwendung verschiedener, zeitlich limitierter Fertigkeiten oder Zauber aufgelockert. Der Kampf ist zu Ende, wenn der Held oder das Monster das Zeitliche gesegnet hat. Wer sich in vergleichbaren Titeln schon immer über wenig ruhmreiche Zeitgenossen geärgert hat, die einem mal wieder eine Kreatur geklaut haben, wird folgendes Feature möglicherweise interessieren: Beginnt ein Kampf, betrifft das nur den Spieler und den Gegner. Kein anderer Spieler kann in den Kampf störend aber auch nicht helfend eingreifen. Scheint eine Begegnung doch nicht sehr aussichtsreich, kann diese Sperre mit einem Panic-Button wieder gelöst werden, so dass unbeteiligte Spieler eingreifen können. Wer sicher bisher vom üblichen Tastengedrücke für den Einsatz von Spezialschlägen bzw. Zaubersprüchen in gängigen MMORPGs unterfordert fühlte, für den bieten sich in 'EverQuest 2' die so genannten Heldenmöglichkeiten an, um Abwechslung in den Level-Alltag zu bringen. Erfüllt ihr bestimmte Voraussetzungen, startet eine in sich verzahnte Kette von anzuwendenden Skills, an deren Ende der Gegner die besonderen Auswirkungen zu spüren bekommt. Interessant erscheint auch der Gruppengedanke, der bei diesen Heldenmöglichkeiten zum Ausdruck kommt: Wird einmal die Kette gestartet, kann sie nicht nur von euch selbst fortgesetzt werden, sondern auch von den jeweiligen Gruppenmitgliedern, wenn deren Klasse als Voraussetzung erscheint. Endlich können mit diesem Feature somit gut eingespielte Gruppen mit Bonus-Auswirkungen honoriert werden. Zudem minimieren sich die typischen Verschleißerscheinungen nach stundenlangem Gruppenspiel dadurch erheblich.

Eine durchdachte Arbeitsumgebung motiviert

Während der Abenteuer kommt man auf der guten wie auch auf der bösen Seite ziemlich viel herum. Insgesamt vermittelt die grafische Realisierung, die auf einer komplett neuen Engine basiert, ein sehr stimmiges Bild. Die sehr detaillierte und abwechslungsreiche Umgebung beispielsweise in den Städten lässt einem die teilweise weiten Strecken, die man innerhalb der Hauptstädte zurücklegt, angenehmer erscheinen. So gehen etwa NPCs ihren Geschäften nach oder führen Unterhaltungen. Vor allem die Charakter-Animationen wie auch die Machart der verschiedenen Rassen sehen durchaus realistisch aus und vermitteln einen sehr positiven Eindruck. Die außerstädtische Spielwelt, die wir während des Testzeitraumes zu Gesicht bekamen, könnte aber durchweg mit mehr Leben und grafischer Ausstattung gefüllt werden. So wirken einige Stellen mit vereinzelt vorkommenden Monstern etwas öde. Die Kämpfe, bei denen oft der ganze Bildschirm unter mächtigen Erschütterungen leidet, sehen sehr beeindruckend aus.

Die ganze grafische Pracht hat natürlich auch ihren Preis. Selbst Besitzer von High End-Rechnern sollten nicht erwarten, 'EverQuest 2' mit maximalen Einstellungen jederzeit flüssig spielen zu können. Da MMORPGs bekanntermaßen mittelfristig genügend Reserven in der grafischen Ausstattung benötigen, wurde die Grafik-Engine so entwickelt, dass bei späteren Erweiterungen grafische Updates nachgeschoben werden können. Mit realistischen Einstellungen, die auf Wunsch auch bequem mittels vorgefertigten Presets auf die eigene Hardware abgestimmt werden können, läuft das Spiel auch auf einem durchschnittlichen Rechner angenehm. Zudem sieht 'EverQuest 2' mit genügend Arbeitsspeicherreserven durchaus ansprechend aus und lässt sich vor allem vernünftig spielen.

Kennern der Materie wird wohl zu Beginn besonders das aufgeräumt wirkende Interface auffallen, in dem wichtige Elemente schlüssig platziert sind und weitergehende Details schnell mit Hotkeys oder per Mausmenü auf den Bildschirm gebracht werden können. Ebenso kann das Gameplay überzeugen: Die Steuerung aus einer Kombination von Tastatur und Maus verhält sich intuitiv und unkompliziert. Als ein netter grafischer Effekt erweist sich, wenn der Charakter seinem angeklickten Gegenüber den Kopf zudreht, ihm also zum Beispiel beim Chatten auch in die Augen sieht.

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