Test - Emperor - Schlacht um Dune : Emperor - Schlacht um Dune
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So lassen sich Angriffe erstmals wirklich vorausplanen. Auch der Computergegner reagiert auf eure Strategie, je nachdem wie ihr vorgeht, anders. Falls es eines Eurer Gebiete angreift, könnt Ihr das bedrohte Gebiet aufgeben oder in einer weiteren Mission verteidigen. Zusätzlich zur Planung von Angriff und Verteidigung dürft ihr auf der strategischen Karte Reservetruppen hin und her schieben. Startet ihr einen Angriff auf ein Gebiet, in dessen Nachbargebiet eine eurer Reservetruppen stehen, erhaltet Ihr in regelmäßigen Abständen Verstärkung, der während einer Mission am Kartenrand erscheint und sich von alleine auf dem Weg zu eurem Bauhof macht, dem Hauptgebäude einer Basis.
Bei den Einheiten und Gebäuden hat sich im Vergleich zu 'Dune 2000' nicht viel getan, die alten Schallpanzer sind wieder da, Mechs und Laserpanzer sowie die fliegenden 'Carryalls' und 'Ornithopter' fehlen auch nicht. Hier hätte Westwood noch für etwas frischen Wind sorgen können. Lediglich das neue Rang-System bringt hier eine Neuerung: je mehr Gegner eine Einheit zerlegt, desto höher wird sein Rang, von denen es insgesamt drei gibt. Den Rang einer Einheit erkennt man in Form von keinem bis drei Pfeilen über der Einheit; bei drei Pfeilen handelt es sich um einen Veteranen. Im Vergleich zu 'Command & Conquer: Operation Tiberium Sun' merkt man jedoch deutlich, wenn eine Einheit einen höheren Rang hat: höhere Reichweite, Tarnfähigkeit oder neue Waffen sind keine Seltenheit.
Vergleicht man die Einheiten der drei Parteien miteinander, so lassen sich wenige wirklich gravierende Unterschiede erkennen, eine Differenzierung wie in 'StarCraft' oder auch dem bald erscheinenden 'WarCraft III' ist also nicht vorhanden, was aber kein Nachteil sein muss: in Multiplayerpartien macht 'Emperor' ebenfalls einen riesen Spass, ob im 'Local Area Network' (LAN) oder im Internet. Bis zu acht Spieler können an einer Partie teilnehmen, Allianzen schließen und bis zum erbittertem Ende kämpfen.
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Mit Ausnahme vom Aussehen und von den Namen haben alle Adelshäuser die gleichen Gebäude, von denen einige aufgerüstet werden können, um verbesserte Einheiten und Gebäude entwickelt zu können. Aufgerüstete Gebäude sind durch einen Stern gekennzeichnet, wenn man sie markiert, sind also äußerlich nicht von der 'alten Version' zu unterscheiden. Das Erstellen von Gebäuden und Einheiten wird komplett über die Menüleiste rechts gesteuert, ihr braucht also keine Gebäude extra anzuklicken, um eure Streitmächte zu vergrößern. Funktionen wie Sammelpunkte und Produktionsketten sind natürlich auch vorhanden. Jedes Haus hat ein besonders großes und prächtiges Gebäude, den Palast. Durch dessen Bau steht eine Art Wunderwaffe zur Verfügung: bei den Atreides der Falkenschlag, der Ansammlungen feindlicher Einheiten in die Flucht schlägt, bei den Harkonnen eine vernichtende Atomwaffe und bei den Ordos eine Art künstliches Gewitter, dem sogenannten Chaosblitz, der betroffene Einheiten auf alles, ob Freund ob Feind, feuern lässt.
Richtig neu hingegen sind die kleineren 'Sub-Häuser', von denen es insgesamt fünf gibt, darunter natürlich Fremen, Sardaukar und die Raumfahrergilde. Diese kleineren Parteien schließen sich, je nachdem wie ihr auf der strategischen Karte agiert, einem der großen Häuser an und stellen ihm ihre Dienste zur Verfügung. Als Spieler könnt ihr maximal zwei Sub-Häuser für euch gewinnen, wobei es schwierig sein wird, die Fremen für sich als Ordos zu gewinnen, da das Wüstenvolk die hinterlistigen Ordos verabscheut. Jede dieser kleineren Parteien bringt eigene Technologien mit, so könnt ihr zusammen mit den Fremen sogar die Sandwürmer auf eure Seite ziehen. Im Multiplayergefecht kann vor dem Start festgelegt werden, wer welche 'Sub-Häuser' auf seiner Seite hat, dort sind im Gegensatz zur Kampagne auch alle Kombinationen möglich, jedoch kann jeder Spieler wie in der Kampagne nur zwei Allianzen mit 'Sub-Häusern' gleichzeitig schließen.
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Grafisch ist 'Emperor' seiner Konkurrenz um Welten voraus: Riesige Explosionen, unglaublich detaillierte Gebäude, die selbst beim Zerbersten noch eine gute Figur machen, absolut realistische Infanterie-Animationen und klasse Effekte wie die Sandstürme oder die gigantischen, unzerstörbaren Würmer lassen das Strategenherz höher schlagen. Nichts ist schöner, als wenn ein Sandsturm die gegnerische Basis zerstört und dessen Infanterie durch die Luft wirbelt oder wenn eine herannahende Panzerkolonne von einem Sandwurm verschluckt wird. Neben dem logischerweise am häufigsten verwendeten Wüstenterrain gibt es noch Eislandschaften, die die Pole von Arraktis darstellen und Indoorlevels, die bereits in früheren 'Command & Conquer'-Spielen für Spannung sorgten. Für all das braucht ihr jedoch zwingend eine Direct3D-fähige Grafikkarte. Spezielle Features wie T&L werden ebenfalls unterstützt.
Auch der Sound von 'Emperor' ist mehr als gelungen. Da husten schwer verletzte Infanteristen, bevor sie durch das Giftgas des Feindes zu Boden sinken oder stapfen die riesigen Füße der atreidischen Mechs, wenn sie sich langsam über wuchtige Felsformationen bewegen. Die Sprachausgabe ist ebenfalls gut gelungen; der Spieler wird wie bei alten Westwood-Spielen wieder freundlich darauf hingewiesen, wenn er eine Einheit verloren hat oder wenn sich ein Wurm in der Nähe befindet. Die Musik ist passend und untermalt die allgemein sehr gute Soundkulisse von 'Emperor'.
Bei den Tastenbefehlen gibt es noch einige Mankos, das Springen auf der Minikarte ist nicht möglich, wenn Einheiten markiert sind; dies allerdings wird mit dem nächsten Patch bereits nachgeliefert. Alle anderen Befehle lassen sich frei verteilen oder müssen auswendig gelernt werden, was aber während des Spielens einfacher ist als man denkt. Gruppierungen, Wach-Befehle und Wegpunktsysteme sind ebenso vorhanden wie ein Rückzugbefehl. Wird dieser betätigt, ziehen sich alle mobilen Truppen aus dem Kampfgebiet zurück in das Nachbargebiet und zählen von nun an zu den Reservetruppen. So kann man auch nach einer verlorene Schlacht noch weiterspielen und sich an anderen Stellen mit einem Angriff versuchen.
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