Test - Eledees : Bunte Heinzelmännchen auf der Wii
- Wii
Was sind eigentlich Eledees? Nun, in Konamis Paralleluniversum sind Eledees wuselig-bunte Heinzelmännchen, die allen möglichen elektrischen Geräten erst ihren Saft verleihen. Eigentlich ganz einfach: Ohne Eledees bleibt das Licht aus, die Glotze schwarz und der Kaffee kalt. Auch in dieser fiktiven Realität machen sich die Menschen kaum Gedanken um alternative Energiequellen und so kommt es, wie es kommen muss: Eines Tages streiken die kleinen Energiebündel.
Elementare KlabautergeisterWeitere Ausführungen zum Thema Story und ’Eledees’ sollte man sich tunlichst sparen. Schon nach den einführenden Standbildern, die eher nach Kinderzimmertapete ausschauen als nach dem am längsten erwarteten Wii-Titel von Konami, beschleicht einen dieses gewisse Gefühl. Das Gefühl, dass die Entwickler sehr wohl wussten, was im neuen Spiel zu tun sein sollte – ein plausibles Motiv, den Spieler mit Wiimote und Nunchuck auf der Suche nach klitzekleinen Gegnern durch verschiedene Wohnräumlichkeiten zu schicken, wollte ihnen aber partout nicht einfallen.
Natürlich sollte man besser die Klappe halten, wenn man nichts zu sagen hat. Trotzdem mag man Konami nicht allzu böse sein: Geschicklichkeitsspiele sind insgesamt bislang eher selten in ansprechende Geschichten verpackt worden. Und wenn das eigentliche Spiel dann noch so frisch und anders daherkommt, ist das allein doch schon mehr als die halbe Miete. Daran ändern die einfältige Inszenierung und die stocksteifen Erzähler nur wenig.
Wollte man 'Eledees' mit einem anderen Titel vergleichen, so müsste man trotz der Ego-Perspektive samt entsprechender, klassischer Steuerung (Bewegung per Analog-Stick des Nunchucks, Zielen des Fadenkreuzes per Wii-Fernbedienung) wohl ’Katamari Damacy’ neben Konamis neuen Puzzler stellen. Prinzipiell sammelt ihr in beiden Spielen unter einem Zeitlimit in mehr oder weniger herkömmlichen Umgebungen, wie Wohnzimmer, Schlafzimmer, Küche oder Garten, möglichst viele Punkte, werdet dadurch mächtiger und erreicht daraufhin neue Bereiche, um dort genauso weiterzumachen.
Experimente mit der SchwerkraftDie “Punkte“ sind in diesem Fall die Eledees selbst bzw. deren Energie, die für jeden abgeschossenen Elementarkobold auf eurem Wattkonto gutgeschrieben wird. Dass die Schnitzeljagd auf Eledees nicht zu einem reinen Schützenfest gerät, liegt an der scheuen Natur der Knirpse. Alles, was in den Levels herumliegt, dient den Ausreißern als potentielles Versteck: Sie schlüpfen unter Fernbedienungen, CDs und Teller, ziehen sich in Papierkörbe oder Schuhwerk zurück oder nehmen ein Nickerchen in den Schubladen einer Kommode. Da hilft nur, überall nachzuschauen. Alle Gegenstände, alle Möbel und später sogar Autos und Häuser sind von euch manipulierbar. Euer Fangstrahler lässt wie die Gravity Gun in ’Half-Life 2’ keinen Stein auf dem anderen. Ihr schaut unter Brieftaschen, schleudert Unterwäsche durch die Gegend oder schüttelt Schrankwände, bis die letzten Abtrünnigen verdutzt herauspurzeln.
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