Test - El Shaddai: Ascension of the Metatron : El Schade
- PS3
Videospiele sind ein Ergebnis kreativen Schaffens wie Filme, Musik, Bücher und Bilder auch. Trotzdem sprechen wir nur bei wenigen Titeln explizit von Kunst, so geschehen bei Limbo. Das Gleiche gilt auch für El Shaddai: Ascension of the Metatron. Das Action-Adventure fiel bisher vor allem aufgrund seines extravaganten, irgendwie seltsamen Grafikstils auf. Nun konnten wir es spielen und überprüfen, ob dieses bizarre Etwas überhaupt Spaß macht.
Die Welt steht kurz vor der Vernichtung. Schuld daran sind eine Reihe von Engeln, die sich irgendwann gedacht haben: „Warum sollen wir hier im Himmel versauern? Lasst uns auf die Erde gehen und Spaß haben!“ Gesagt, getan. Die Engel vergnügten sich mit den irdischen Frauen, zeugten dabei die sogenannten Nephilim, eine Mischung aus Mensch und Engel, und errichteten den Turm zu Babel, in dem sie sich nun vor dem Zorn Gottes verstecken. Der ist wegen der ganzen Geschichte überhaupt nicht erfreut und will alles Leben auf der Erde mit einer gewaltigen Sintflut auslöschen.
Doch er lässt der Menschheit noch eine Chance. Enoch, ein Mensch, der als Schriftgelehrter im Himmel arbeitet, soll die Engel gefangen nehmen und zurück in den Himmel bringen. Dann würde seinesgleichen verschont bleiben. Also macht Enoch sich auf den Weg zum Turm zu Babel, um sich durch dessen einzelne Stockwerke zu kämpfen und die Engel in Gewahrsam zu nehmen.
Fight ...
Hinter der seltsamen Fassade verbirgt sich ein äußerst simples Action-Adventure, das letztendlich nur aus zwei Elementen besteht: Kämpfen und Jump-'n'-Run-Passagen. In den Auseinandersetzungen mit den Nephilim lasst ihr eure Waffen sprechen, von denen ihr drei Stück habt: den Arch, eine Art Schwert, den Gale, eine Fernkampfwaffe, und den Veil, einen schweren Schild, mit dem ihr euren Gegnern mächtig auf die Rübe haut. Allerdings könnt ihr immer nur eine Waffe tragen. Möchtet ihr den Arch zum Beispiel gegen den Veil austauschen, müsst ihr Letzteren einem Feind per Tastendruck abnehmen, wenn dieser bewusstlos am Boden liegt.
Die Wahl eurer Waffe hängt jedoch nicht nur von euren persönlichen Vorlieben ab, sie ist auch von taktischer Bedeutung. Hier greift nämlich das altbekannte Stein-Schere-Papier-Prinzip: So seid ihr mit dem Arch gegen Feinde mit dem Veil im Vorteil. Letzterer ist sehr effektiv gegen Gegner mit dem Gale und dieser wiederum eignet sich wunderbar für Arch-Kämpfer. Da ihr immer gegen mindestens zwei Gegner kämpft und einem besiegten Kontrahenten oft ein zweiter folgt, der eine andere Waffe schwingt, müsst ihr euer Tötungswerkzeug stets wohlüberlegt wechseln. Dadurch erhalten die Kämpfe eine taktische Komponente, die sie auch dringend nötig haben.
Denn ansonsten ist das Kampfsystem äußerst simpel geraten. Im Prinzip drückt ihr immer nur einen Knopf plus die rechte Schultertaste zum Blocken. Kombiniert ihr beide Knöpfe, führt Enoch eine Spezialattacke aus. Das war es auch schon. Ein God of War wirkt dagegen mit seinen Kombos fast komplex. Zwar müsst ihr bei El Shaddai ein wenig auf euer Timing achten und zum Beispiel die Blocks der Gegner genau abpassen, letztendlich münden die Kämpfe aber in reines Button-Mashing.
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