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Test - El Shaddai: Ascension of the Metatron : El Schade

  • PS3
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... and jump

Etwas unterhaltsamer sind da die Jump-'n'-Run-Sequenzen, die teilweise in einer reinen 2-D-Perspektive gespielt werden. Dann fühlt sich El Shaddai fast wie ein klassisches Super Mario Bros. an und lässt Retroherzen höher schlagen. Es gibt jedoch auch Sprungpassagen, die aus der normalen Kameraperspektive betrachtet werden. Hierbei lassen sich die Abstände zwischen den Plattformen manchmal nicht richtig abschätzen. Frust wird jedoch sehr gut vermieden, da ihr in der Regel direkt an oder kurz vor der Stelle, an der ihr in die Tiefe gefallen seid, wieder neu einsteigt – und das ohne Ladebildschirm. Trotzdem wäre es ganz gut gewesen, wenn die Entwickler eine frei drehbare Kamera eingebaut hätten.

Leider ist der Aufbau des Spiels viel zu vorhersehbar. In der Regel absolviert ihr eine Sprungsequenz, dann kommt ein etwas längerer Kampf in einem eingegrenzten Bereich, dann müsst ihr wieder von Plattform zu Plattform springen, anschließend erneut kämpfen und so weiter und so fort. Einzig die Bosskämpfe bringen ein wenig Abwechslung in den Spielablauf. Die Engel erwehren sich eurer nämlich in unterschiedlichen Gestalten. Der erste Endboss Ezekiel zum Beispiel verwandelt sich in zwei wild gewordene Schweine. Die Bosskämpfe sind durchaus gut gemacht, da ihr auch hier stellenweise eure Waffe wechseln müsst. Um dies zu ermöglichen, erscheinen bunte, schwebende Kugeln, die diese enthalten.

Nicht sterben, sondern aufstehen!

Obwohl Enoch ein Mensch ist, ist er kein gewöhnlicher Sterblicher – sonst wäre sein Kampf gegen die Engel auch ziemlich aussichtslos. Werdet ihr im Kampf besiegt, färbt sich der Bildschirm langsam schwarz. In diesem Moment müsst ihr einfach nur wie wild die angegebenen Tasten drücken, damit euer Held wieder in voller Montur und mit voller Gesundheit dasteht. Den Stand eurer Lebensenergie erkennt ihr nämlich daran, wie viele Rüstungsteile sich noch an eurem Körper befinden. Diese werden euch nach und nach vom Leibe geschlagen, bis Enoch nur noch seine Jeans trägt. Allerdings wird es mit jeder Niederlage im Kampf schwieriger, sich wiederzubeleben, bis ihr irgendwann doch den letzten Spielstand neu laden müsst.

Ist Kunst schön?

Widmen wir uns nun aber endlich dem, was El Shaddai auszeichnet: Der Grafikstil ist durchaus einzigartig. Die Entwickler setzten hier bewusst auf Minimalismus und bunte Farben. Meistens bewegt ihr euch auf schwebenden Plattformen, die von einem surrealen Farbenspiel umgeben sind. Trotzdem stimmt die optische Abwechslung, jede Welt sieht anders aus. Die Optik ist innovativ, stimmungsvoll und vermag es, den Spieler beim ersten Anspielen sogar richtig zu überraschen. Sie ist jedoch auch ganz klar Geschmackssache. Nicht jedem wird der Stil gefallen.

Allerdings kaschieren die Entwickler damit die schwache Technik des Spiels, die vor allem an den Charaktermodellen auszumachen ist. In Sachen Detailtiefe und Texturqualität bewegt sich El Shaddai nämlich gerade mal auf PlayStation-2-Niveau. Als Ausgleich dafür erhaltet ihr aber ein Spiel mit einem der besten Soundtracks der letzten Jahre. Die Musik ist einfach grandios und hat neben opulenten orchestralen Stücken auch ruhigere Melodien zu bieten. Die englische Sprachausgabe ist ebenfalls gelungen, eine deutsche Vertonung gibt es nicht.

Fazit

Jens Bremicker - Portraitvon Jens Bremicker
In den ersten Minuten von El Shaddai dachte ich: „Was ist das denn?“ Der Stil wirkt auf den ersten Blick befremdlich, aber schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich daran und findet ihn sogar toll. So etwas hat man einfach noch nicht gesehen. Spielerisch ist jedoch noch viel Luft nach oben. Das Konzept mit dem Waffenwechsel ist gut durchdacht, hätte aber durch ein ausgefeilteres Kampfsystem noch viel besser ergänzt werden können. So drückt man immer nur ein und dieselbe Taste, was auf Dauer öde wird. Immerhin machen die Bosskämpfe Spaß und die Sprungpassagen sind den Entwicklern wirklich gut gelungen. Insgesamt mangelt es dem Spiel jedoch an Abwechslung, weswegen es sich nur durch den Stil auszeichnen kann. Da reicht auch fast schon das Zugucken.

Überblick

Pro

  • einzigartiger Grafikstil
  • schöne 2-D-Passagen
  • unverbrauchtes Szenario
  • wundervolle Musik
  • gute Synchronsprecher
  • taktischer Waffenwechsel
  • unterhaltsame Bosskämpfe

Contra

  • wenig Abwechslung
  • zu simples Kampfsystem
  • ganz schwache Technik
  • feste Kamera stört bei Sprungsequenzen

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