Special - Wünsche zur E3 2014 : Unser E3-Wunschzettel

Diese eine Woche in Los Angeles, wenn sich die gesamte Spielebranche vereint im Convention Center trifft, ist immer eine ganz besondere. Man sieht Neuankündigungen, die erst in einigen Jahren erscheinen, darf sie auch noch ausprobieren und mit Entwicklerlegenden über unser allerliebstes Hobby philosophieren. Ein bisschen wie im Schlaraffenland. Wobei - eigentlich ist das harte Arbeit und purer Stress. Deswegen äußern wir an dieser Stelle ein paar Wünsche, damit die Spielemesse in diesem Jahr eine (noch) angenehmere Erfahrung wird.

Pünktlichkeit

Ja, schon klar. Das ist eher etwas, das nur Journalisten aus dem hiesigen Breitengrad verstehen werden. Gerade die amerikanischen Kollegen werden bei diesem Punkt eher mit den Schultern zucken. Aber es ist nun mal so, dass zumindest wir an den E3-Tagen einen vollen Terminkalender haben. Es ist ziemlich besch...eiden, wenn Präsentationen zehn Minuten später anfangen, weil ein Entwickler vom Erdboden verschwand oder die Zeit in Los Angeles generell etwas langsamer verstreicht.

Es geht einfach ums Prinzip. Warum Termine vereinbaren, wenn später sowieso alles über den Haufen geworfen wird. Wobei, so schlimm ist es nicht. Aber die E3 wäre entspannter, würde jeder professionell arbeiten. Und da gehört Pünktlichkeit nun mal dazu, sonst müssen alle nur noch hetzen und haben schlechte Laune. Und das möchte doch wirklich niemand.

Überrascht uns

Die E3 ist eine besondere Veranstaltung. Also sollten Publisher und Entwickler alles daran setzen, dass das auch so bleibt. Warum freuen wir uns denn auf die E3? Weil wir Einblick in etwas erhalten, was es erst in ferner Zukunft geben wird. Diese Freude wird allerdings getrübt, wenn schon im Vorfeld alle Informationen zu Pressekonferenzen oder Hallenständen ausgeplaudert werden. Es ist ein bisschen wie an Weihnachten, wenn man enttäuscht die nicht eingepackten Geschenke im Kleiderschrank findet. Warum wir überhaupt suchen? Wir sind neugierig, aber das gehört doch dazu!

Selbstverständlich wollen wir auch im Vorfeld erfahren, was in Los Angeles passiert. Schließlich sind wir auch nur Menschen. Die Entwickler dürfen gerne mysteriöse Ankündigungen machen, falsche Informationen streuen oder uns im Dunklen tappen lassen: Hauptsache ist, wir sitzen dann bei den Pressekonferenzen mit offenem Mund im Publikum oder vor den Bildschirmen.

Gleiches Recht für alle!

Sicherlich kennt ihr das Problem: Ihr seid auf der gamescom und stellt euch irgendwo stundenlang an, um ein Spiel zu sehen. Im letzten Moment mogelt sich irgendein doofer Pressemensch vor und raubt den letzten Platz im Präsentationsraum. Ihr schaut in die Röhre und müsst euch abermals gedulden. Da die E3 eine Spielemesse ausschließlich für Fachbesucher aus der Branche ist, sollte man meinen, dass die Dinge hier anders laufen. Falsch! Zwar handhaben Publisher die Präsentationen bisweilen unterschiedlich, Schlange stehen und warten gehört aber oftmals dazu.

Das ist eigentlich ja kein Problem, aber problematisch wird es immer dann, wenn sich ein halbes Dutzend Anzugträger und Vertreter von Online-Versandhändlern an den Anstehenden vorbei in die Präsentation mogeln. Am besten mit Nachwuchs im Schlepptau, sodass am Ende nur noch ein oder zwei Plätze für die Journalisten zur Verfügung stehen. So kommt es vor, dass man, obwohl ganz vorne in der Schlange stehend, das neueste Projekt eines Entwicklers nicht zu Gesicht bekommt. Ohne großartig die Wahl zu haben, wartet man also auf die nächste Vorstellung. Und dann hauen die Anzugträger zehn Minuten später einfach wieder ab! Natürlich werden die Plätze dann trotzdem nicht aufgefüllt. Das ist einfach nur ungerecht, frustrierend und kostet wertvolle Zeit.

Wir wollen Spiele sehen

Eigentlich logisch, oder? Die E3 ist eine Spielemesse, natürlich sind da Spiele zu sehen. Aber es gibt Personen, die das tatsächlich regelmäßig zu vergessen scheinen. Diese Menschen stellen sich dann auch noch ungünstigerweise auf Bühnen oder in Präsentationsräume und schwadronieren ausufernd über Statistiken, Zahlen, Verkäufe und Performances. Tatsächlich interessiert das nur die sich an Schlangen vorbeimogelnden Anzugträger. Das kann man denen doch auch unter vier Augen erzählen. Mindestens genauso unangenehm: Auftritte von Popsternchen. Es ist ja ganz nett, dass Publisher X berühmte Prominente für sich gewinnen kann, aber verschont uns doch bitte damit. Ihr könnt die Zeit cleverer nutzen.

Wir wollen einfach nur Spiele sehen. Neue Spiele, große Spiele, kleine Spiele, Krach machende Spiele, melancholische Spiele, kopfzerbrechende Spiele, schwere Spiele, unterhaltsame Spiele, Multiplayer-Spiele, umfangreiche Spiele, schöne Spiele, innovative Spiele, provozierende Spiele, vertraute Spiele, dreckige Spiele, spannende Spiele, gruselige Spiele, liebevolle Spiele. Ihr wisst, worauf ich hinauswill, oder? (Anm. von Michi: Jerry Cantrell bei der letztjährigen Ubisoft-PK fand ich trotzdem toll!)

Nehmt die Spieler ernst

Nur weil wir zocken, heißt das nicht, dass wir doof sind - im Gegenteil. Wir merken uns Dinge. Wir vergessen nicht. Wenn wir also auf der E3 Spiele sehen, dann fällt uns später garantiert auf, wenn was im Endprodukt fehlt oder die Optik nicht dem entspricht, was mal auf einer Präsentation versprochen wurde. Also, liebe Publisher und Entwickler, bitte bleibt bei den Tatsachen!

Das ist glaubwürdiger. Dann gibt es halt Bugs in der frühen Präalphaversion und es fehlen einige Spielelemente. Aber wir Spieler wollen nicht auf eine falsche Fährte geführt werden. Derartige grafische Unterschiede, wie sie zum Beispiel bei Aliens: Colonial Marines oder Forza Motorsport 5 im Nachhinein auftauchten, hinterlassen gerade bei Spielern, die ihr hart verdientes Geld in diese Titel stecken, einen faden Beigeschmack.

Jetzt seid ihr an der Reihe: Was wünscht ihr euch für die diesjährige E3-Messe in Los Angeles? Was brennt euch auf der Seele? Schreibt eure Vorschläge in die Kommentare.