Test - Dynasty Warriors 7 : Schnetzelkost für Fernost-Freaks
- PS3
- X360
Wenn es eine Serie gibt, die sich strikt gegen Neuerungen wehrt, ist das die Dynasty-Warriors-Reihe. Seit gut einer Dekade serviert man uns Jahr für Jahr das prinzipiell gleiche Spiel. Da fühlen sich nur beinharte Serienanhänger wohl, denn gerade in fernöstlichen Breitengraden lechzen Videospieler geradezu nach frischem Serienfutter. Mit Dynasty Warriors 7 steht nun der nächste Ableger im Handel. Überrascht uns Tecmo Koei diesmal?
Mitnichten! Die Dynasty-Warriors-Formel wird auch 2011 nicht umgestellt. Nach wie vor schlüpft ihr in die Haut eines testosterondurchtränkten Hünen oder einer weiblichen Schwertmeisterin mit ordentlich Holz vor der Hütte und schnetzelt euch durch unerschöpfliche Gegnerfluten - wildes Knöpfchendrücken im Akkord inklusive. Durch die Kombination der normalen mit der starken Attacke könnt ihr Kombos aufs Parkett legen. Besiegte Gegner lassen nützliche Items fallen, die euch kurzfristig schneller oder unverwundbar machen. Es dauert höchstens eine halbe Stunde, bis ihr merkt, dass sich der Spielablauf wiederholt.
Unverzichtbar ist eure Minikarte, auf der blinkende Punkte angezeigt werden. Zu denen müsst ihr mittels Pferd reiten, um einer Horde von weiteren strunzdummen Feinden die Lichter auszuknipsen. Eure Musou-Anzeige füllt sich dabei automatisch. Sinn und Zweck dieser Anzeige ist das Ausführen einer Spezialattacke. Leider gibt es pro Charakter lediglich zwei Musou-Angriffe, was dieses Spielelement ziemlich schnell ausgelutscht wirken lässt. Nichtsdestotrotz ist es immer wieder eine Befriedigung, 50 Feinde auf einmal aus dem Weg zu räumen.
Mehr Waffen = mehr Spielspaß?
Neuerungen lassen sich an einer Hand abzählen. Statt auf Innovation trifft man auf Variation. So dürft ihr neuerdings zwei Waffen bei euch tragen. Auf Knopfdruck wechselt ihr zum Beispiel im Handumdrehen von einem Streitkolben zu einem Schwert oder rüstet euch mit einem scharfen Wurffächer aus. Jede Waffe lässt sich mit bis zu zwei Siegeln bestücken, die eure Attribute aufwerten. Während das Nutzen von zwei Waffen und Siegeln willkommene und spielspaßfördernde Spielelemente sind, ist das Aufwerten des eigenen Charakters eher unbedeutend. Jeder Charakter kann eine zweite Musou-Attacke erlernen oder eine höhere Anzahl normaler Angriffe in Folge platzieren.
Ärgernisse gibt es in Dynasty Warriors 7 zuhauf. Allen voran die miserable Kameraführung wird an euren Nerven zehren. Ohne ständiges manuelles Ausrichten werdet ihr an vielen Stellen im Spiel nur selten die Übersicht behalten. Ein Negativbeispiel für die schlechte Kameraausrichtung ist in einem sehr frühen Abschnitt im Spiel zu finden. Unsere Aufgabe ist das Erklimmen eines Berges, von dem pausenlos Steine heruntergerollt werden. Die Kamera zeigt sich stur und klebt zu dicht an unserem Protagonisten Xiahou Dun, sodass wir ständig und ohne Vorankündigung von den Felsbrocken erwischt werden.
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