Test - Dungeons 2 : Mit der Hand des Bösen

Zwar könnt ihr diese durch Forschung mehrfach erhöhen, das kostet jedoch Gold und Mana. Trotzdem müsst ihr euch gut überlegen, welche Kreaturen ihr zum Erfüllen einer Mission benötigt. Es bringt nichts, 15 Schnodderlinge anzuheuern, nur um schnell an Gold zu kommen. Dann nämlich habt ihr das Problem, dass keine weiteren Kreaturen in den Dungeon dürfen. Nagas können dann kein Mana produzieren, die Goblins fehlen euch in der Werkzeughalle und kein Oger wird in der Höllenschmiede arbeiten. Und am wichtigsten ist: Keiner wird eure Gegner angreifen, wenn sie in den Dungeon eindringen. Das passiert nämlich immer wieder mal, daher solltet ihr Zugangswege mit Fallen sichern, von denen es unterschiedliche im Spiel gibt.

Ab nach oben!

Habt ihr schließlich eine kleine Armee auf die Beine gestellt, so könnt ihr euch an die Oberfläche begeben, um Einhörner zu meucheln und die Menschen das Fürchten zu lehren. In der Oberwelt steuert ihr euren Trupp ähnlich, wie es die meisten von euch aus Strategiespielen kennen. Zieht einfach einen Rahmen um eure Einheiten, schon könnt ihr sie per Mausklick an andere Orte schicken. Ihr gebt ihnen einen Angriffsbefehl, wenn sie zum Beispiel Gebäude einreißen oder feindliche Einheiten attackieren sollen. Durch die Ausflüge in die Oberwelt kommt viel Abwechslung ins Spiel, da ihr eben nicht nur mit dem Ausbau des Dungeons beschäftigt seid. Auf den müsst ihr aber auch dann ein Auge werfen, wenn ihr auf der Oberfläche unterwegs seid. Immer wieder kann es passieren, dass Heldengruppen in euren Dungeon eindringen.

Sind keine Verteidiger mehr dort und ihr habt keine Fallen gebaut, stoßen sie schnell zum Dungeon-Herz vor und machen euch einen Strich durch die Rechnung. Damit ihr die Übersicht nicht verliert, gibt es zwei Minikarten. Eine zeigt immer euren Dungeon an, die andere entweder die Oberwelt oder einen anderen Dungeon, in dem ihr euch gerade herumtreibt. Neben dem abwechslungsreichen Spielgeschehen ist es aber insbesondere die Story der Kampagne, die Dungeons 2 zu einem sehr guten Spiel macht. Als Sprecher wurde Monty Arnold gewählt. Vielen von euch wird er bekannt sein, zumindest wenn ihr die Deponia-Reihe gespielt habt. Dort hatte er die Sprecherrolle von keinem Geringeren als Rufus (neben weiteren Nebenpersonen) übernommen.

Auch in Dungeons 2 ist er voll bei der Sache und bringt den richtigen Charme ins Spiel. Durch die flotten Sprüche während einer Mission und die aberwitzige Geschichte kommt jede Menge Spaß auf. Das liegt auch an den Seitenhieben auf viele andere Spiele und Filme. "Harry Potter", WarCraft und mehr wird auf die Schippe genommen. Leider können wir nicht mehr verraten, sonst würden wir Teile der Geschichte spoilern. Verraten können wir aber, dass ihr im Laufe der Story eine weitere Fraktion übernehmen könnt. Neben der Horde, die ihr zu Beginn spielt, kommen später die Dämonen ins Spiel. Diese sind dann nicht einfach da, sondern bekommen gleich eine kleine Minikampagne spendiert.

Nicht nur für Solisten

Abseits der Kampagne dürft ihr im Scharmützelmodus mit unterschiedlichen Siegbedingungen eure Dungeons erbauen. Wollt ihr nicht alleine spielen, könnt ihr mit bis zu vier Spielern mit- und gegeneinander spielen. Es stehen mehrere Karten und Spielmodi zur Auswahl. Wahlweise spielt hier jeder gegen jeden oder es werden Teams gebildet, um im Deathmatch oder King of the Hill den Sieger-Dungeon zu erschaffen. Die Karten und Spielmodi sorgen hier für ausreichend Abwechslung und werden euch nach der Kampagne lange unterhalten. Das Matchmaking-System ist recht simpel gehalten, funktioniert aber gut.

Optisch ist Dungeons 2 sehr liebevoll gestaltet. Die Animationen der unterschiedlichen Charaktere laden zum Hinschauen ein und die Lichteffekte können sich sehen lassen. Durch sie kommt auch die richtige Atmosphäre im Dungeon auf. Neben dem genialen Sprecher kann insbesondere der Soundtrack überzeugen. Immer wieder werdet ihr euch dabei erwischen, wie ihr ihn mitsummt. Kommen wir zum Schluss auf die Steuerung zu sprechen. Die habt ihr in Sekundenschnelle erlernt und auch das Problem aus der Vorschauversion, dass man mit der Hand des Bösen nicht genau zielen konnte, wurde behoben. Locker-flockig baut ihr daher euren Dungeon auf und steuert eure Einheiten in der Oberwelt.

Fazit

von Sven Wagener

Must-have für Dungeon-Keeper-Fans

Dungeons 2 ist zwar ein Dungeon-Keeper-Klon, bietet aber viel mehr. Zum einen könnt ihr Räume nach euren Wünschen gestalten, zum anderen wartet eine witzige Geschichte mit vielen Seitenhieben auf andere Spiele und Filme auf euch. Die Auswahl an Räumen geht vollkommen in Ordnung. Dank Forschung könnt ihr deren Ausstattung erweitern und Kreaturen verbessern. Zauber sind natürlich auch mit von der Partie, können oft jedoch nur im eigenen Dungeon verwendet werden. Das ist aber auch fast das einzige Manko, das es zu erwähnen gilt. Die Mischung aus Dungeon-Bau und Ausflügen in die Oberwelt ist gelungen und bietet viel Abwechslung. Langeweile kommt zu keinem Zeitpunkt auf, da ihr immer etwas zu tun habt. Realmforge Studios hat aus den Fehlern des ersten Teils gelernt und macht bei Dungeons 2 alles richtig. Die witzige Story, das abwechslungsreiche Spielprinzip, der gute Sprecher und der geniale Soundtrack sorgen dafür, dass ihr diesem Spiel lange frönen werdet. Unbedingt kaufen, Dungeons 2 gehört in jede Sammlung!

Überblick

Pro

• abwechslungsreiche Kampagne
• zwei spielbare Fraktionen mit eigenen Kampagnen
• Dungeon-Bau und Oberweltmissionen
• Räume können frei angelegt werden
• genialer Soundtrack
• Animationen, die zum Hinschauen einladen
• unterschiedliche Multiplayer-Modi
• simple Steuerung

Contra

• gelegentlich wiederholen sich die Sprüche des Erzählers während einer Mission
• Zauber können fast alle nur im eigenen Dungeon verwendet werden