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Test - DTM Race Driver : DTM Race Driver

  • Xbox
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DTM Race Driver
Im Cockpit des Alfa GTV.
Jetzt ist es aber oft so, dass nicht jeder von uns zum Hollywood-Star geboren wurde und deshalb lieber einfach in Ruhe seine Runden drehen möchte. Auch hier werden sie geholfen. Codemasters bieten für diesen Fall den äußerst komfortablen 'Free-Race'-Modus, in dem ihr selbst Strecken, Teams, Gegner und Rundenzahl auswählen könnt. Damit könnt ihr euch fernab der TV-Kameras eine eigene, kleine Meisterschaft zusammenstellen, inklusive dem oft geforderten Qualifikationsmodus! Gesellschaftssüchtige Racer dürfen zu viert am geteilten Bildschirm über die Strecke fegen, auf Wunsch auch mit KI-Gegnern. Besonders erfolgreiche Rennfahrer erwartet einiges an Bonuspunkten, die zum Freischalten von Serien und Fahrzeugen auch dringend benötigt werden. Anderes Bonuszubehör gibt es über die umstrittene Möglichkeit des gebührenpflichtigen Telefonanrufs bei der Bonus-Hotline von Codemasters oder online per Kreditkarte. Wenn das mal nur nicht zu unangenehmen Fragen der Eltern am Ende einer Abrechnungsperiode führt. ...aber Papa ich habe die 0190er Nummer doch nur angerufen um den neuen Panoz-Rennwagen freizuschalten... klingt nicht gerade glaubwürdig.

Alles unter Kontrolle
Perfekt umgesetzt wurden für Konsolenverhältnisse das Fahrverhalten und die Steuerung der unterschiedlichen Boliden. Wähnt man sich zu Beginn der Karriere noch in einem leicht zu beherrschenden Arcaderacer, wird man in höheren Rennserien schnell eines besseren belehrt. Selbst Joypad-Akrobaten wird es in einem DTM-Astra sehr schnell zu heiß werden, wenn sie zum x-ten mal den Bremspunkt verpasst haben und mit 180 Sachen von der Strecke fliegen. Dank des ausgezeichneten Schadensmodells nicht nur physiktechnisch ein Genuss, sondern auch optisch sehr ansprechend in Szene gesetzt. Insbesondere im Punkt der Steuerung muss man Codemasters ein großes Lob aussprechen, egal ob gefühlvolle Drifts oder punktgenaues Anbremsen des Kurvenscheitelpunktes: Alles geht leicht und nachvollziehbar vom Xbox-Pad, selbstverständlich mit ordentlichen Rütteleffekten. Eine präzise Steuerung werdet ihr auch brauchen, denn die Computergegner fahren einen abenteuerlichen Stil und schrecken vor wirklich keiner Gemeinheit zurück, um euch den Tag zu vermiesen. Glücklicherweise sind aber auch sie nicht vor Fehlern gefeit.

DTM Race Driver
Tolle Aussichten.

Die Werkstatt ihres Vertrauens
Realismus pur: Abfallende Fahrzeugteile bleiben auf der Fahrbahn liegen und verursachen Beschädigungen, wenn man sie überfährt, Windschutzscheiben zersplittern und Türen, Heck und Motorhaube dürfen richtig schön verbeult und sogar verloren werden. Die Auswirkungen auf das Fahrverhalten sind allerdings weniger spektakulär als die optische Darstellung, es sei denn man hat im wahrsten Sinne des Wortes ein Rad ab, da sieht es dann traurig aus mit dem Vortrieb und man rettet sich nur noch schwer zu den schön animierten Boxenmechanikern. Die machen dann wieder alles heil; nicht besonders realistisch, aber wenigstens wird so der Frustfaktor etwas herabgesetzt. Über Umfang und Dauer der Reparaturarbeiten dürft ihr selbst entscheiden. Hobbybastler freuen sich über ausreichende Setup-Möglichkeiten, mit denen noch das eine oder andere Zehntel in den Rundenzeiten herausgeholt werden kann.

Schöne neue Xbox-Welt
Kaum zu glauben, was Codemasters gegenüber der PS2-Version grafisch noch aus dem Hut gezaubert hat. Manche Strecken und Fahrzeuge reißen einen zwar immer noch nicht vom virtuellen Rennfahrergestühl, aber dank ausgiebigen Einsatzes von Filtern und Lichteffekten wirkt die Grafik schöner und realistischer den je. Die Strecken wurden zwar ihren realen Vorbildern ’nur’ nachempfunden, ohne auf millimetergenaue Authentizität zu achten, machen aber mindestens genau so viel Spaß wie ihre realen Vorbilder. Seltsam nur, dass bei einigen Strecken die Grafiker ganz offensichtlich die Neuzeit verschlafen haben und relativ langweilige Texturen den Streckenrand verzieren, andere hingegen wunderschön im Sonnenuntergang das Racen zu einem romantischen Erlebnis werden lassen. Die gebotene Vielfalt an Grafikeffekten, wie die in Echtzeit berechneten Spiegelungen der Umgebung im Fahrzeuglack oder die aufwändigen Lichtreflexionen am Asphalt, bringt die Leistungsfähigkeit der Xbox nur in den actionreichen Replays an ihre Grenzen. Während der Fahrt sind weder störende Pop-ups noch Slowdowns aufgefallen - beachtlich bei immerhin 20 Fahrzeugen gleichzeitig on-track.

DTM Race Driver
Ein Sauwetter.

Es gibt gehörig etwas auf die Ohren
Ein amerikanischer V8 hat anders zu klingen als eine kleine japanische 4 Zylinder Maschine. Das haben sich Codemasters wahrlich zu Herzen und Ohren genommen. Wer noch dazu über eine 5.1-Surround-Anlage verfügt, wähnt sich mitten im Renngeschehen. Wirklich jedes Fahrzeug verfügt über den passenden Motorsound. In Verbindung mit den gelungenen Nebengeräuschen wie Backfire-Sounds, berstendem Blech und Hall-Effekten, wenn man nahe an den Tribünen vorbei fährt, suchen ihresgleichen und tragen viel zur perfekten Atmosphäre bei. Die Dialoge zwischen den Akteuren wirken zwar zeitweise etwas aufgesetzt, gehen aber größtenteils in Ordnung. Schade nur, dass unser Alter Ego ein echter Kotzbrocken zu sein scheint und er das auch immer wieder durch äußerst unsympathische Dialoge kundtut.

 

Fazit

von Andreas Weinberger
’DTM Race Driver DC’ erklimmt mühelos einen Platz am mittlerweile gut besetzten Xbox-Rennfahrerthron. Wer auf gepflegten Realismus mit einem Schuss Arcadefeeling steht, kommt voll auf seine Kosten. Dank des kurzweiligen Story-Modus ist für genügend Abwechslung gesorgt, um immer wieder schnell zwischendurch Lust auf ein paar Runden zu bekommen um die zwar seichte, aber nicht uninteressante Story weiterzuverfolgen. Der praktische 'Free-Race'-Modus bietet auch ambitionierten Langstreckenracern Unterhaltung. In Verbindung mit dem hohen Schwierigkeitsgrad in gehobenen Rennklassen und der Möglichkeit, Qualifikationen zu fahren, kommen auch Simulationsfreunde in den Genuss eines mehr als nur brauchbaren Rennspieles.  

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