Test - Disney Infinity 3.0 : Playset: Marvel Battlegrounds
- PS4
Kurz vor der Premiere des Kinofilms „Captain America: Civil War“ präsentiert uns Disney Interactive mit Marvel Battlegrounds ein thematisch passendes Playset für Disney Infinity 3.0. Es verspricht actionreiche Kämpfe mit einer Vielzahl von mehr oder weniger bekannten Superhelden. Reicht das aus, um uns wieder vor den Bildschirm zu fesseln?
Es ist schon clever, wie Disney Interactive das Toy-to-Life-Spiel Disney Infinity 3.0 mithilfe gezielt veröffentlichter Playsets weiterhin am Leben erhält. Genau zum richtigen Zeitpunkt bringt der Publisher zusätzlichen Nachschub auf den Markt, der meist durch einen zugkräftigen Namen beziehungsweise eine zugkräftige Marke getragen wird. So auch jetzt: In Marvel Battlergrounds verschlägt es euch in das ebenso bekannte wie beliebte Marvel-Universum, wo ihr einige spannende Abenteuer erleben sollt.
Gemeinsam sind sie stark
Das behauptet zumindest Disney Interactive. In den ersten Minuten hat es auch durchaus den Anschein, als würde das Playset alles bieten, was sein Name im Vorfeld verspricht. Ihr zieht als Captain America, Thor, Hulk oder einer der zahlreichen anderen Heroen in den Kampf, um den Bösewichten Loki und Ultron das Handwerk zu legen. Dabei verschlägt es euch an mehrere interessant gestaltete Schauplätze wie zum Beispiel die SHIELD-Basis auf dem Mond oder natürlich New York – genauer gesagt nach Brooklyn.
Ähnlich wie beim Force-Awakens-Playset stehen die leicht zugänglichen und recht kurzweiligen Kämpfe im Vordergrund. Da jeder Charakter über spezielle Angriffsmanöver beziehungsweise Special-Moves verfügt, macht die Keilerei anfangs viel Spaß – besonders im Koop-Modus. Jawohl: Marvel Battlegrounds bietet einen kooperativen Multiplayer-Modus, bei dem bis zu vier Spieler gleichzeitig über den Bildschirm fegen. Das ist zwar stellenweise etwas hektisch und unübersichtlich, lässt das Launebarometer aber schnell nach oben steigen. Hinzu kommen noch ein paar kleinere Nebenaufgaben, die jedoch nicht sonderlich anspruchsvoll oder gar abwechslungsreich sind.
War das schon alles?
Damit kommen wir zur Kritik an dem neuen Playset. So unterhaltsam die Marvel-Keilerei mit der teilweise zerstörbaren Umgebung auch sein mag – sie ist viel zu schnell wieder vorbei. Selbst mit angezogener Handbremse habt ihr euch nach maximal einer Stunde durch das Abenteuer gekämpft. Geübtere Spieler schaffen es sogar deutlich schneller. Das ist angesichts des Preises von circa 20 Euro erschreckend wenig. Hinzu kommt, dass dem Set mit Captain America lediglich eine neue Figur beiliegt. In anderen Playsets aus der Vergangenheit waren es meist deren zwei. Zudem hatten die bisher veröffentlichten Kampagnen deutlich mehr Inhalt zu bieten, sodass man länger damit beschäftigt war.
Ja, es gibt noch einige neue Elemente für den Editor, die thematisch angepasst sind und es euch ermöglichen, eigene „Marvel-Spiele“ zu erstellen. Ebenfalls lobenswert ist, dass ihr bereits vorhandene Marvel-Figuren aus Disney Infinity 2.0 verwenden könnt. Unterm Strich sind wir von dem gebotenen Preis-Leistungs-Verhältnis jedoch alles andere als angetan.
Da tröstet es nur wenig, dass im Original einige der echten Schauspieler den Charakteren ihre Stimme geliehen haben. Unter anderem ist Samuel L. Jackson in seiner Rolle als Nick Fury zu hören. Auch die grafische Präsentation mit ihrem Comic-Look macht einiges her. In diesen Punkten kann man den Entwicklern keinen Vorwurf machen.
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