Test - Disney Infinity 3.0: Play Without Limits : Aller guten Dringe sind drei
- PS4
Der Kampf im noch immer relativ jungen Genre der Toy-2-Life-Spiele geht in die nächste Runde – und Disney Interactive zieht in diesem Jahr als Erster in den Ring. Mit Disney Infinity 3.0: Play Without Limits steht der dritte Ableger der Serie in den Händlerregalen. Schon auf den ersten Blick wird klar, worauf diesmal der Fokus liegt: Star Wars. Das ist aufgrund der Tatsache, dass im Dezember der neue Film „Star Wars Episode 7: Das Erwachen der Macht“ in die Kinos kommt, ein cleverer Schachzug. Doch auch ohne dieses besondere Ereignis hat die Marke enorme Zugkraft. Was steckt alles dahinter?
Am grundlegenden Spielprinzip hat sich im Vergleich zu den Vorgängern auch diesmal nichts geändert. Ihr stellt eine hübsch gestaltete Action-Figur aus Plastik auf ein kleines Portal und wenige Augenblicke später erscheint dieser Charakter im Spielgeschehen. Abermals gibt es eine Solokampagne mit mehreren Missionen. Diesmal dreht sie sich – wer hätte es gedacht – um das Star-Wars-Universum. In „Twilight of the Republic“ schlüpft ihr in die Rolle von zahlreichen bekannten Charakteren wie Yoda, Anakin Skywalker oder Ahsoka – die sind auch im Starter-Paket enthalten – und erlebt einige Abenteuer.
Erfreulicherweise haben die Entwickler aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und bieten etwas mehr Abwechslung. Das macht sich sowohl bei den Schauplätzen als auch beim eigentlichen Gameplay bemerkbar. So kämpft ihr unter anderem im Jedi-Tempel mit dem Lichtschwert, nehmt an einem Pod-Rennen teil oder liefert euch actionreiche Dogfights im Orbit von Geonosis. Okay, der Schwierigkeitsgrad ist noch immer relativ niedrig angesetzt, sodass sich geübte Spieler weiterhin etwas unterfordert fühlen dürften. Zudem ist das Gameplay stellenweise repetitiv. Insgesamt gefällt uns das Spielgeschehen jedoch besser als noch bei Disney Infinity 2.0.
Das liegt unter anderem am besseren Kampfsystem. Hierbei merkt man deutlich, dass die Schnetzelprofis von Ninja Theory ihre Hände im Spiel hatten. Alles geht flüssiger von der Hand, außerdem spielen sich die Charaktere erfreulich unterschiedlich. Yoda beispielsweise kann blitzschnell von einem Gegner zum nächsten springen, während Anakin seinen Widersachern per Machtgriff zunächst den schützenden Schild entreißt, bevor er zu einem tödlichen Angriff mit dem Lichtschwert ansetzt. Ebenfalls toll: Diesmal bleiben keine Inhalte bestimmten Charakteren vorbehalten, sodass ihr auch mit dem Starter-Paket alles zu Gesicht bekommt.
Abenteuer der Marke Eigenbau
Der eigentliche Star von Disney Infinity 3.0: Play Without Limits ist jedoch – wie schon bei den Vorgängern – der Toy-Box-Modus. Dabei handelt es sich um einen riesigen Editor, mit dessen Hilfe ihr nicht nur eigene Levels, sondern auch vollständige (Mini-)Spiele bauen könnt. Diesmal geht das dank einer verbesserten Bedienung sowie eines überarbeiteten Menüs noch einfacher von der Hand, sodass der Einstieg in die Welt der Hobby-Bastler ohne große Hürden erfolgt. Prima. Lediglich die Fülle an Elementen wirkt weiterhin erschlagend – zumindest zu Beginn.
Ihr müsst nicht mal selbst kreativ werden, um Spaß im Toy-Box-Modus zu haben. Denn es gibt eine Art Tutorial, das euch die Grundzüge des Editors näherbringt – und zwar teilweise auf spielerische Art und Weise. So gibt es beispielsweise Paintball-Matches im "Monster-Uni"-Universum oder ein Checkpoint-Rennen, das euch von London bis hin zum Nimmerland von Peter Pan führt. Klar, diese Minispiele sind nicht weltbewegend. Allerdings sind sie eine nette Dreingabe wie auch Inspiration für eigene Werke. Wie bei den Vorgängern bleibt die Kritik, dass ihr mit dem Starter-Paket nicht Zugriff auf sämtliche Elemente des Editors habt und viele Sachen erst – unter anderem durch Zukauf neuer Sets – freischalten müsst.
Apropos Kritik: Warum fallen die deutschen Sprecher gegenüber ihren englischen Kollegen so deutlich ab – vor allem bei der Abmischung des Tons? Das ist schon deswegen schade, weil der Rest von Akustik und Optik eigentlich sehr gelungen ist. Hochmoderne HD-High-End-Grafik gibt es zwar nicht zu sehen, doch der comichafte Look ist in sich stimmig und gerade deswegen sehr atmosphärisch. Spätestens wenn die Star-Wars-Fanfare von John Williams ertönt, macht sich Gänsehaut breit.
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