Preview - DiRT 4 : Jetzt wird's richtig schmutzig
- PS4
Rallye-Spiele sind gar nicht so selten, wie so mancher denken mag. In den letzten Jahren gab es neben DiRTy Rally noch Sebastien Loeb Rally Evo und WRC 6. Doch bis jetzt konnte keiner dieser Titel der DiRT-Reihe das Wasser reichen. Obwohl DiRT Rally eher ein Spin-off ist, ist es dennoch ziemlich beliebt aufgrund seiner anspruchsvollen Ausrichtung. DiRT 4 will nun den Spagat schaffen und sowohl Hardcore-Simulationsfans als auch Genre-Einsteiger glücklich machen. Kann das gutgehen?
DiRT Rally wird von vielen Puristen gefeiert, weil der eigentliche Rallye-Modus im Vordergrund steht. DiRT 4 allerdings wird noch eine ganze Menge mehr zu bieten haben als nur Rallye. Davon konnte ich mich bei einer ausgiebigen Zocksitzung mit der PlayStation-4-Version des Spiels selbst überzeugen.
Neben den normalen Rallye-Modi werdet ihr noch mit Rallycross, Land Rush und Historic Rally konfrontiert. Es wird also für etwas mehr Abwechslung gesorgt. Persönlich begrüße ich das, weil es neben dem Zeitfahren bei Rally auch noch den direkten Wettkampf mit anderen Kontrahenten gibt.
Gerade Rallycross hat es mir sehr angetan. Es ist rasant und schnell, aber es gibt auch jede Menge Taktik. Mehrere Fahrer gehen gleichzeitig an den Start und müssen versuchen, sich über vier Runden gegen die Konkurrenz durchzusetzen. Als taktisches Element dient der Joker-Abschnitt auf der Strecke. Dieses etwas längere Teilstück muss jeder Fahrer einmal im Rennen fahren. Wann er dies macht, bleibt ihm selbst überlassen. Fahre ich diesen Abschnitt vielleicht in der ersten Runde, um mich dann auf das Rennen konzentrieren zu können, oder warte ich lieber?
Während bei normalen Rallye-Rennen eher die Zeit im Vordergrund steht und man der Strecke mit möglichst viel Können und Fingerspitzengefühl begegnen muss, fällt Rallycross weitaus actionreicher aus. Gleiches lässt sich über Land Rush sagen. Auch hier geht’s mit anderen Fahrern auf einen Rundkurs. Innerhalb des freien Spielmodus gibt es diverse Rennserien. Da stellt sich die Frage, an wenn sich DiRT 4 denn nun richtet.
Geht es nach den Entwicklern, ist DiRT 4 für alle Spieler. Das heißt, dass Fans von Hardcore-Simulationen genauso auf ihre Kosten kommen sollen wie diejenigen, die einfach gerne mal eine schnelle Runde drehen wollen. Deshalb haben die Entwickler in den Optionen die Möglichkeit zur Verfügung gestellt, zwischen zwei Modi zu wechseln. „Gamer“ für die, die eher ein etwas arcadigeres Erlebnis wollen, und „Simulation“ für jene, die den Realismus lieben.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Modi ist deutliche spürbar. Im Simluationsmodus wird jede stärkere Kurve zu einer Herausforderung und richtiges Timing und Kontrolle sind unabdingbar. Dennoch fährt sich der Gamer-Modus auch sehr gut: immer noch anspruchsvoll, aber eben nicht ganz so sehr. Wer denkt, dass man hier ganz leicht über die Strecken brettert, liegt falsch. Aber es ist etwas weniger frustrierend. Und das wirklich tolle Gefühl fürs eigene Auto wird sehr gut vermittelt.
Das Fahrgefühl ist in beiden Modi grandios. Innerhalb kürzester Zeit konnte ich mit meiner Rennsemmel um die Kurven driften und hatte immer das Gefühl dafür, wann ich es übertreibe und wann nicht. Und genau das ist der Punkt, der für mich wichtig ist. Dennoch gibt es auch ein paar Mankos. Von der Grafik habe ich mir ein bisschen mehr erwartet. Vor allem die Schatten innerhalb des Cockpits sehen nicht immer schön aus. Und man muss sich leider zu oft durch die Menüs schlagen. Es wäre schön, wenn das noch etwas direkter und simpler gestaltet werden würde. Da es sich aber quasi um die druckreife Version des Spiels handelte, wage ich zu bezweifeln, dass sich da noch was ändern wird.
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