Special - DirectX 12 : Die graue Spiele-Eminenz erwacht
- PC
Große Fragezeichen bei Zusatzfunktionen
Neben der wegfallenden Limitierung werkelt Microsoft außerdem zusammen mit AMD, Intel und Nvidia an weiteren Features wie neuen Renderern. Eine vollständige Unterstützung dieser DX12-Funktionen dürfte es wohl aber erst mit neuen Grafik-Chips geben.
In dieser Kategorie kündigte Microsoft bisher nur zwei kleinere Funktionen an, für die sich aber noch keine neue Hardware lohnen dürfte. Laut Nvidia sei dies aber nur die Spitze des Eisbergs, bis zur Veröffentlichung wolle man noch eine ganze Palette an Erweiterungen vorstellen. Nvidia und Microsoft arbeiten dafür schon jahrelang zusammen, daher dürfte es tatsächlich noch wesentlich mehr Frischfutter geben. Um DX12 also vollständig nutzen zu können, werden mit ziemlicher Sicherheit neue Grafik-Chips nötig.
Das neue DirectX-Logo
Konsolen: Xbox One ja, PS4 nein, aber...
Microsofts Xbox One vertraut ebenfalls auf DX12, dafür sei die Konsole von Anfang an ausgelegt worden. In erster Linie dürfte es bei Spielen auf einen Performance-Schub hinauslaufen, durch den einheitlichen Standard könnten aber auch PC-Portierungen besser aussehen und den Entwicklern leichter fallen. Zusätzlich dazu sollen auch Windows-Smartphones und Tablets auf die neue Schnittstelle umsatteln.
Sony setzt für seine PlayStation 4 eine Schnittstelle ein, die auf dem offenen Standard OpenGL basiert. Von DX12 profitiert die Konsole daher nicht. Aber: Auch bei OpenGL einigten sich AMD, Intel und Nvidia auf die Aufhebung des Treiberlimits, wodurch die PS4 ebenfalls an Performance zulegen könnte. Eventuell ist die PS4 aber schon längst über dieses Thema hinweg, berichten doch einige Quellen, dass Sony ohnehin eine sehr Hardware-nahe API nutzen würde.
Welches Windows wird unterstützt?
Microsoft wollte dazu noch kein Statement abgeben, letztendlich dürfte es unserer Meinung nach aber auf eine Exklusivität für Windows 8 hinauslaufen. Dies lässt sich leicht durch die bisherigen Statements ableiten: Bis zum DX12-Launch sollen 50 Prozent der bereits gekauften Spiele-PCs mit Grafikkarte die Version unterstützen. Da heute über 85 Prozent aller Steam-Spieler Windows 7 oder 8 auf der Platte haben und diese 50 Prozent also schon mehr als erreicht wären, dürfte Windows 7 außen vor bleiben. Andernfalls hätte Microsoft von Beginn an betont, bereits jetzt über 85 Prozent der PCs zu berücksichtigen. Eine Bestätigung fehlt bisher aber.
In einer Tech-Demo zu Forza Motorsport 5 wurde mit Nvidias Geforce GTX Titan Black bereits das Potenzial von DX12 gezeigt. Obwohl sich DX12 noch im Alpha-Status befindet, soll es bereits deutliche Leistungssteigerungen mitbringen.
Starttermin und Ausblick
Neben der vielleicht fehlenden Windows-7-Unterstützung dürfte die späte Veröffentlichung enttäuschen. Erste Spiele mit DX12 prognostiziert Microsoft für Ende 2015. Da die Entwicklung aber noch in der Alpha steckt, könnte sich der Start auch noch verschieben.
Trotzdem hinterlassen die ersten Details einen positiven Eindruck. Microsoft unternimmt den längst überfälligen Schritt und verbessert seine API, die aktuell viel zu viele Ressourcen ungenutzt lässt. Insofern dürften die bessere Auslastung der Grafikkarten und Prozessor-Threads einen deutlichen Performance-Sprung bedeuten. Dafür wird keine neue Hardware fällig, wohl aber für die in Aussicht gestellten weiteren Funktionen. Bis zum Start vergeht aber noch viel Zeit, in der sich Konkurrenten wie Mantle oder OpenGL vielleicht zu interessanten Alternativen entwickeln könnten.
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