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Test - Die Sims Mittelalter : Bettpfannen statt Toiletten?

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Zum Ausprobieren lädt ebenfalls das exzellente Dialogsystem ein, in welchem ihr wie in einem guten Point-&-Click-Adventure stets zahlreiche Reaktionsmöglichkeiten habt, die die unterschiedlichsten Gefühle zum Ausdruck bringen. Der Einsatz gewagter Dialogoptionen ist vor allem dann lustig, wechselt man zwischen Freundlichkeiten und bissigen Sticheleien. Sofern man es damit nicht übertreibt, ist eure Spielwelt sehr gnädig darin, emotionale Fehltritte zu entschuldigen. Wer seine Frau zum Kampf herausfordert, an den Pranger stellt, sie mit Eiern bewirft und sie dann anschließend wieder bezirzt, ist schnell wieder im grünen Bereich. Insgesamt ist der Ton des Spiels sehr ungezwungen gehalten - immer wieder erlebt ihr lustige Szenen und jede ernste wird mit einem Augenzwinkern präsentiert.

Das Ende aller Tage

Technisch ist Die Sims Mittelalter ein durchaus solider Vertreter. Die Grafik ist zwar detailarm und nur mäßig texturiert, dafür jedoch liebevoll zusammengestellt und vor allem hervorragend animiert. Es macht immer wieder Spaß, den niedlichen Sims bei ihren albernen Bewegungen zuzusehen. Soundtechnisch sieht es hingegen fast so düster wie im Mittelalter aus: Wie immer sprechen die Sims nur unverständliches Kauderwelsch, das "Simlisch". Im Hintergrund dudelt langweilige 08/15-Mittelaltermusik, während die spärlichen Geräusche nicht der Rede wert sind. Schade ist, dass es unheimlich viele Texteinblendungen gibt und nichts ansprechend vertont wurde.

Das Spiel sieht auf den ersten Blick sehr komplex aus, ist aber relativ einfach aufgebaut und schnell zu beherrschen. Ein langes Tutorial führt in aller Seelenruhe ins Spielgeschehen ein und eine leicht zu erreichende Hilfe beantwortet alle offenen Fragen. Hier lässt sich höchstens kritisieren, dass man inmitten der durchaus langen Einführung nicht abspeichern kann. Hat man die Spielmechanik jedoch erst einmal verinnerlicht, findet man sich gut zurecht, auch wenn die Kamera manches Mal sperrig agiert.

Als regelmäßige Spaßbremse stellen sich in erster Linie die ständigen Spielpausen heraus. Schläft euer Sim beispielsweise, kann man seine Schlafenszeit zwar vorspulen, das aber nur in einem bestimmten Tempo. Immer wieder muss man gelangweilt darauf warten, dass ein laufender Prozess zu Ende geht. Hier wäre es besser gewesen, könnte man alle passiven Spielmomente ohne Unterbrechung direkt überspringen.

Fazit

Christian Mester - Portraitvon Christian Mester
Keine Frage: Rollenspiele gehören mittlerweile zu den beliebtesten Genres, allerdings sollte man sich als Fan von solchen diesbezüglich nicht viel von Die Sims Mittelalter erwarten. Obgleich der Titel viele typische Aspekte des Genres aufgreift, setzt er keines davon zufriedenstellend um. Es ist also doch „nur“ ein Sims im Mittelaltergewand, wobei das gewiss kein schlechtes Urteil ist. Das Erfolgsrezept der Reihe geht auch hier wieder auf und bietet eine interessante und spaßige Simulation menschlichen Miteinanders, die lange unterhält und fraglos erneut Suchtfaktor aufkommen lassen kann.

Überblick

Pro

  • noch immer tolles Spielprinzip
  • großer Umfang
  • lustige Animationen
  • liebevoll umgesetzt

Contra

  • kein Mehrspieler
  • nur befriedigende Grafik
  • fehlende Sprachausgabe
  • eintönige Hintergrundmusik
  • schwache Ausnutzung des Themas

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