Test - Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia : Öder Videospielausflug nach Narnia
- PS3
- X360
Die nächste lieblose Filmversoftung oder doch mal ein Überraschungshit? Zumindest steht uns mit dem etwas sperrigen Titel 'Die Chroniken von Narnia: Prinz Kaspian von Narnia' das nächste Spiel zum Film zum Buch ins Haus. Zeitgleich mit dem Start des gleichnamigen Kinofilms bringt Disney in Zusammenarbeit mit den 'Lego Star Wars'-Schöpfer von Traveller´s Tales das offizielle Videospiel heraus. Wir konnten es auf der PS3 und der X360 testen.
Zeit, dass sich was ändert
Zeit ist relativ, vor allem in Fantasy-Welten. Denn während bei den vier Pevensie-Kindern Edmund, Lucy, Peter und Susan lediglich ein Jahr vergangen ist, ist die Zeit in Narnia bei ihrer Rückkehr in die von Autor C.S. Lewis erschaffene Welt schneller abgelaufen. Satte 1300 Jahre liegt der Sieg über die Eishexe schon zurück, dementsprechend viel hat sich dort dann auch geändert. Das Goldene Zeitalter ist vorbei, die sympathischen sprechenden Tiere und Fabelwesen mussten sich vor den bösen Herrschern der Telmarer in die Wälder zurückziehen. Nur die vier Kinder können zusammen mit dem geheimnisvollen Prinzen Kaspian Narnia wieder retten.
Das Videospiel hält sich natürlich eng an die Handlung des Films. Typisch für Filmversoftungen nimmt sich das Spiel allerdings nicht ausreichend Zeit für die Einführung der Helden oder nähere Erläuterungen. Ohne Vorwissen zu Narnia wird man daher in das kalte Wasser geworfen. Immerhin erzählt das Spiel in der ersten Mission ein wenig die Geschehnisse zwischen dem ersten und dem zweiten Film. Dazu wurden sogar extra für das Spiel ein paar zusätzliche Szenen mit Prinz Kaspian und seinem Mentor gedreht. Diese und viele weitere Szenen direkt aus der Hollywood-Produktion werden als Zwischensequenzen abgespielt. Leider liegen die Filmsequenzen nicht in echter HD-Auflösung vor und ruckeln trotzdem munter vor sich hin. Zuweilen hatten wir den Eindruck, sogar schon zu viel des Kinostreifens zu sehen, die Lust auf einen Kinobesuch ging uns jedenfalls verloren. Im Zweifel solltet ihr also lieber zunächst ins Kino gehen und dann das Spiel zocken, wobei es dann auch an Spannung mangelt. Aber das ist nun mal das grundsätzliche Kreuz mit Filmversoftungen.
Zeit, dass sich was dreht
Spielerisch dürft ihr von 'Prinz Kaspian von Narnia' nicht allzu viel erwarten. Ihr bewegt euch mit mehreren Helden durch die engen Levels, wobei ein etwas größerer Raum in jeder Mission meist als Ausgangspunkt dient. Von diesen startet ihr kleinere Aufträge und gelangt nach deren Abschluss ziemlich lieblos wieder an den Start der Mission. Um zum nächsten Auftrag zu gelangen, müsst ihr dann erst mal wieder etwas herumlaufen. Dasselbe blüht euch auch, wenn ihr mitten während eines Levels das Spiel beendet. Zwar speichert 'Narnia' euren Fortschritt nach jedem Auftrag, doch mitunter müsst ihr trotzdem bereits absolvierte Aufträge nochmals spielen, um wieder an den zuletzt besuchten Ort zu gelangen.
Insgesamt wären kleinere Levels daher die bessere Wahl gewesen. Da zudem Hinweise fehlen, weiß man oft gar nicht, wo es überhaupt langgeht. Die jederzeit eingeblendete Minimap ist total überflüssig. Ohnehin mangelt es dem Action-Adventure an Übersicht, was eindeutig an der Kamera liegt. Diese ist wie bei den 'Lego'-Spielen fix und lässt sich nur minimal nach rechts oder links schwenken. Regelmäßig müsst ihr ins Unbekannte laufen oder, noch schlimmer, ihr seht euren Helden erst gar nicht mehr. Die Kamera bleibt das gesamte Spiel über ein riesiges Problem und wirkt sich absolut nachteilig auf den Spielspaß aus.
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