Special - Deus Ex – History : Cyberpunk's not dead!

Jahre später – der ersehnte Reboot

Publisher Eidos Interactive gab die legendäre Marke jedoch nicht ganz auf. 2007 wurde ein neues Studio in Montreal gegründet, das sich mit der Entwicklung von Deus Ex: Human Revolution beschäftigen sollte. Der Titel sollte ein Prequel zu Deus Ex werden, das sich mit den Anfangszeiten der biomechanischen Augmentierungen beschäftigt. Mit Adam Jensen, dem Sicherheitschef von Sarif Industries, kommt eine neue Hauptfigur, dieses Mal nicht aus der Denton-Familie. Auch hier geht es natürlich wieder um eine Verschwörung in Wirtschaft und Politik, die mit einem Überfall auf die Entwicklungslabore von Sarif Industries beginnt. Die Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Befürwortern der Augmentierungstechnologie bilden den Hintergrund für die interessant erzählte Geschichte.

Erneut handelt es sich um eine Mischung aus First-Person-Shooter und Rollenspiel, wobei zudem noch Third-Person-Deckungsmechaniken zum Einsatz kommen. Ausrüstung, Skill-Punkte und Augmentierungen runden die Rollenspielelemente ab. Die Geschichte verläuft weiterhin linear, ergänzt durch optionale Nebenmissionen, bietet aber erneut unterschiedliche Vorgehensweisen und variable Wege in den Umgebungen. Lediglich bei den Bosskämpfen gab es anfänglich keine Möglichkeiten, sie anders als mit Gewalt zu lösen, was oftmals einen Bruch der Spielmechanik und Frust beim Spieler verursachte. Ursächlich hierfür war, dass diese speziellen Kämpfe von einem anderen Studio entwickelt wurden. Bemängelt wurden zudem die KI der Gegner und in einigen Bereichen die technische Umsetzung, während Story, Szenario und Handlungsfreiheit Punkte sammeln konnten.

Das Spiel erschien schlussendlich im August 2011 für PC, PS3 und Xbox 360 und wurde zu einem Erfolg - auch ohne die Beteiligung von Deus-Ex-Erfinder Warren Spector. 2013 erschien zusätzlich ein Director's Cut, der auch für Wii U auf den Markt kam. Des Weiteren erschien mit The Missing Link ein Story-DLC zum ursprünglichen Spiel.

Tragbare Dystopie

2013 wollten Eidos und Square Enix neue Plattformen erobern und brachten mit Deus Ex: The Fall erstmals einen iOS- und Android-Titel auf den Markt, der ein Jahr später auch auf den PC portiert wurde. Ihr übernehmt die Rolle des augmentierten Söldners Ben Saxon, der in Begleitung seiner Partnerin Anna Kelso die Machenschaften der dubiosen Sicherheitsorganisation Belltower (bekannt auch aus Human Revolution) aufdecken will. The Fall war grundsätzlich ein interessantes Spiel, litt aber vor allem darunter, dass die doch recht komplexen Spielelemente nicht so recht mit Tablets zusammenpassen wollten. Die Bedienung zeigte sich schlussendlich als Hauptkritikpunkt und verwehrte dem Spiel einen größeren Erfolg.

Gute Zukunftsaussichten

Aber immerhin, die Deus-Ex-Reihe lebte wieder und kam insgesamt gut beim Publikum an, auch wenn die neuen Titel niemals an den Legendenstatus des Erstlings herankamen. Im April 2015 durften sich die Fans freuen: Deus Ex: Mankind Divided wurde für PC, PS4 und Xbox One angekündigt, wenn auch noch ohne Release-Termin. Als Sequel zu Human Revolution greift der Titel offenbar den Konflikt zwischen Augmentierungsgegnern und -befürwortern erneut auf, erweitert um quasi rassistische Elemente, bei denen es um Ausgrenzung und Gewalt gegenüber Augmentierten geht. Wieder übernehmt ihr die Rolle von Adam Jensen, diesmal als Mitglied einer Spezialeinheit, die gegen augmentierte Terroristen vorgeht.

Weitere Informationen zu Mankind Divided dürften in den kommenden Wochen und Monaten für eine hohe Erwartungshaltung sorgen. Fest steht aber jetzt schon, dass die Entwickler dem Konzept aus spielerischen Freiheiten weiter folgen wollen. Wir sind sehr gespannt …

Wer noch einen Blick in die Vergangenheit werfen will, sollte sich das „alte“ Deus Ex nicht entgehen lassen, zumal es mittlerweile eine ganze Reihe an Mods und Fan-Patches gibt, die das Spiel immer noch interessant machen. Mit Deus Ex: Revision ist sogar ein aktuelles Großprojekt kurz vor der Vollendung, das Grafik und Sound des Spiels auf moderne Standards bringen soll.