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Test - Deus Ex: Invisible War : Deus Ex: Invisible War

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Bis zu fünf Implantate kann Alex D. tragen, wobei diese unterschiedlichster Art sein können. Praktisch sind natürlich Implantate zur Selbstheilung oder die Energie von erlegten Gegnern abziehen um euch zu heilen. Des weiteren gibt es Sonden, Upgrades zur Verbesserung eurer Kampfkraft, zum leiseren Schleichen, Rennen und Springen oder zum Manipulieren von Bots und Geschützen. Einige Implantate müssen zur Nutzung erst aktiviert werden und kosten Energie, andere wiederum sind passiv und immer wirksam. Zudem können die Implantate jeweils insgesamt zweimal mittels passender Items upgegradet werden, um die Wirkung zu verbessern oder Energiebedarf zu senken. Das System funktioniert recht gut, lässt es allerdings etwas an Vielfalt missen, denn schnell werdet ihr feststellen, dass für eure gewählte Spielweise nur bestimmte Implantate in Frage kommen. Für Fans des Vorgängers werden Biomods und Waffenupgrades keinen echten Ersatz für Erfahrungspunkte und Skills darstellen, während gerade Einsteiger sicherlich mit dem weniger komplexen System gut klarkommen. Das trifft eigentlich auch auf das gesamte Spiel zu: 'Invisible War' ist straighter, unkomplizierter und insgesamt einfacher als der komplexe Vorgänger, worüber die alten 'Deus Ex'-Fans sicher nicht ganz so glücklich sein werden.

Die Steuerung und die Dummheit der Gegner
Gespielt wird übrigens aus der First-Person-Perspektive mit der Shooter-üblichen Standard-Steuerung. 'Deus Ex: IW' ist allerdings in dem Sinne kein Shooter, sondern aufgrund eures Einflusses in der Story und der vielen Möglichkeiten letztendlich eher ein Action-Rollenspiel. Zwar gibt es keine Charakter-Attribute und Skills, andere Teile bieten aber durchaus Ähnlichkeiten mit Rollenspielen.

Das Inventar wurde komplett verändert, wobei man die Zugeständnisse an die Xbox-Version deutlich spürt. Im Inventar selbst gibt es sechs Quickslots, auf die ihr mit den Zahlentasten zugreifen könnt. Des weiteren gibt es sechs weitere Slots für diverse Items, die ihr im Laufe der Zeit einsammelt, wobei Waffenupgrades und Biomods keinen Platz wegnehmen, sondern in den jeweiligen Upgrade-Menüs als Symbol auftauchen. Weitere Menüs gibt es für ein mageres Journal, in welchem eure aktuellen Aufgaben, sowie wichtige Codes (die im übrigen nun automatisch angewendet werden), Bilder und Karten zu finden sind. Insgesamt ein ziemlicher Menü-Overkill, der durchaus etwas übersichtlicher hätte gestaltet werden können. Das HUD ist semitransparent im Halbkreis über Alex angeordnet – ungewöhnlich, aber durchaus nicht störend und einigermaßen übersichtlich. Darin findet ihr alle sechs Waffenslots, sowie die Biomods.

Im Rahmen der wirklich gelungenen Story trefft ihr auf einige alte Bekannte aus dem Vorgänger, wie beispielsweise Tracer Tong und (kleiner Spoiler) auch die Denton-Brüder haben ihre Hand mit im Spiel. Aber auch zahlreiche neue Charaktere und NPCs sind zu finden, mit denen ihr ein bisschen plaudern könnt. Natürlich sind euch nicht alle Charaktere und Wesen im Spiel wohlgesonnen, je nach eurer Vorgehensweise macht ihr euch einiges an Feinden in den verschiedenen Parteien und Fraktionen. Neben menschlichen Gegnern trefft ihr auch auf Roboter, sowie kleinere Monster und Aliens, diese jedoch eher selten. Was alle Gegner gemeinsam haben, ist eine erschreckend schlechte KI, auch wenn sie wenigstens auf Geräusche neugierig reagieren. Außer ballern und auf euch zulaufen passiert selten mal etwas anderes, praktisch nie versuchen die Gegner mal Deckung zu nutzen, auszuweichen oder sinnvoll zu agieren. Selbst unter deutlich erkennbarem Beschuss oder mit einer Granate vor den Füßen agieren die Kerlchen nicht selten wie die letzte Dumpfbacke, rufen eben noch mal ein "Granate" und gesellen sich mit lautem Knall zu ihren Vorfahren. Hier wurden alte Laster des Vorgängers gnadenlos wieder aufgegriffen.

Grafikpracht und tolle Stimmen
Die Spielwelt selbst hat dank der schönen und abwechslungsreichen Settings und trotz der vergleichsweise kleinen Level-Abschnitte einiges zu bieten. Die Grafik bietet einige sehr sehenswerte Texturen und atmosphärische Locations, die den futuristischen Touch des Spieles gut rüberbringen, nicht zuletzt dank einer Unmenge von kleinen aber feinen Details. Besonders ins Auge fällt die tolle Ausleuchtung der Level, Dynamic Lightning, Realtime Shadows und andere Schmankerl wurden wirklich gut in Szene gesetzt. Insgesamt wirken einige Locations vielleicht etwas zu leblos, sind aber dennoch sehr glaubwürdig und realistisch. Die Charaktere sehen allesamt sehr gut aus, nur die Animationen hätten etwas natürlicher wirken können und die Gesichter in den Dialog-Sequenzen wirken vielleicht etwas zu starr. Vor allem aber ist es etwas ärgerlich, dass bei den NPCs die Gesichter und Models immer wieder auftauchen und sich häufig wiederholen.

Um den Realismus der Umgebungen noch zu verstärken, hat Ion Storm dem Ganzen auch ein Physiksystem verpasst. Selbiges schafft es aber nur bedingt, für Realismus zu sorgen. Zwar reagieren viele Objekte sehr nachvollziehbar, speziell bei größeren Objekten wurde aber offenbar die Masse der Objekte nicht korrekt in Betracht gezogen. Da kommt es schon mal vor, dass einige Dinge unglaubwürdig weit fliegen oder weggeschleudert werden. Auch das Ragdoll-Verhalten erlegter Gegner ist nicht immer nachvollziehbar – hin und wieder scheinen die armen Kerlchen keine Knochen im Leib zu haben. Insgesamt ist die Physik der Atmosphäre aber durchaus zuträglich.

Sehr gut gelungen ist die Soundkulisse des Spieles. Der Soundtrack selbst sorgt für gute Stimmung und auch die Geräusche im Spiel wirken gelungen und gut platziert. Für Begeisterung sorgt die deutsche Lokalisierung der Sprachausgabe, die immerhin sehr umfangreich ausgefallen ist. Dank professioneller Sprecher gibt es hier keine Ausfälle. Die Liste der bekannten Stimmen (bzw. deren Synchronsprechern) liest sich wie ein 'Who is who' des Hollywood-Filmes. So ertönen Alex D's Sätze (in der männlichen Version) mit der allseits bekannten Synchronstimme von Kiefer Sutherland, bzw. Brad Pitt. Es wäre schön, wenn sich alle Firmen so viel Mühe mit den deutschsprachigen Versionen geben würden.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Um es kurz zu machen: 'Invisible War' erreicht nicht die Genialität des Vorgängers. Zwar bietet das Spiel erneut eine klasse Story und fordert dem Spieler einiges an Entscheidungen ab, aber irgendwie fehlt mir die irrsinnige Spieltiefe des ersten Teils, von der viele Aspekte einem einsteigerfreundlicherem Gameplay weichen mussten, teils zum Vorteil, teils zum Nachteil - speziell für Fans von 'Deus Ex' bleibt mitunter ein etwas schaler Beigeschmack nicht aus. Außerdem bleibt Alex D. gegenüber dem ultracoolen JC unterm Strich farblos und die KI der Gegner ist teilweise haarsträubend. Das heißt aber nicht, dass 'Deus Ex: Invisible War' ein schlechtes Spiel wäre, denn dank der enormen Handlungsfreiheit und der realistisch wirkenden Umwelt ist 'Invisible War' immer noch ein Muss für Liebhaber intelligenter Action-Kost.

Überblick

Pro

  • sehr variables Gameplay
  • viel Entscheidungsspielraum für den Spieler
  • schöne Level-Ausleuchtung
  • gute Story
  • gelungene deutsche Sprachausgabe

Contra

  • schwache KI
  • unspektakuläre Enden
  • relativ kurz
  • etwas leblos wirkende Charaktere

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