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Preview - Deus Ex: Human Revolution : In Detroit brennt nicht nur die Luft

  • PC
  • PS3
  • X360
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Ablenkung kann ebenso ein Mittel zum Zweck sein. Habt ihr einen Raum voller Gegner vor euch, kann es sich auszahlen, an anderer Stelle Lärm zu machen. Während die Feinde brav die Treppe hochstiefeln, um nach dem Rechten zu sehen, krabbelt ihr per Luftschacht in den Raum und könnt ungestört hindurchlatschen, bis die Kerlchen sich wieder beruhigt haben. Nebenher gilt es, Kameras zu umgehen, Wege zu finden und Türen zu knacken. Das macht auch beim nochmaligen Durchspielen eine Menge Laune, denn immer wieder finden sich neue Möglichkeiten. Wer denkt schon daran, einen Blecheimer als Deckung vor sich herzutragen, wenn das Geschütz am Ende des Ganges auf euch losballert? Auch so etwas ist hier möglich. Nutzbare Gegenstände erhalten übrigens eine leuchtende Umrandung, sodass ihr nicht erst lange herumprobieren müsst.

Erfreulich gelungen ist das Minispiel, mit dem ihr euch in Computer hackt oder Schlösser knackt. Hier geht es darum, sich in einem schematischen Netzwerk durch die verschiedenen Datenterminals und Knoten zu arbeiten, wobei der Server nach euch als Eindringling sucht. Erwischt ihr einen falschen Strang, wird ein Alarm gestartet und ihr habt einige Sekunden Zeit, euren Versuch abzuschließen, bevor der Alarm tatsächlich ausgelöst wird. Implantate vereinfachen auch dies, unter anderem weil sie euch in dem Schema zeigen, in welche Richtungen die Daten einer Verbindung fließen, sodass ihr keine Aufmerksamkeit erregt. Fein gemacht, zumal es verschiedene Sicherheitsstufen gibt und einige der Hackereien damit richtig knifflig werden.

Implantate machen es möglich

Das Interface bietet Missionslogbuch sowie Inventar (aufgeteilt in normale Gegenstände und Questobjekte). Waffen und benutzbare Verbrauchsgüter könnt ihr dort auswählen oder über ein Radialmenü, das auf Knopfdruck eingeblendet wird. Die PC-Steuerung soll sich hingegen am ersten Deus Ex orientieren, was wir leider noch nicht begutachten konnten, da nur PS3- und X360-Version zur Verfügung standen. Ein Beutesystem gibt es, ihr könnt jederzeit erlegte Gegner plündern und ihre Waffen an euch nehmen. Übrigens könnt ihr Leichen wegziehen und verstecken. Das HUD bietet - dank Augenimplantat - die üblichen Elemente, von der Lebens- und Munitionsanzeige bis hin zu Minimap nebst Radar und Energieanzeige.

Das Implantatsystem („Augmentations") hat Plätze für Schädel, Torso, Arme, Augen, Beine, Rücken und Haut. Mit steigender Erfahrung erhaltet ihr Punkte, die ihr jederzeit in neue Implantate investieren könnt. Jeder Platz beinhaltet weitere Unterteilungen. Bei Haut gibt es zum Beispiel mehrere Plätze zur Schadensreduzierung, aber auch für Tarnungsmöglichkeiten. Die Kombination der „Augmentations" bietet eine Menge Möglichkeiten, Adam an eure Spielweise anzupassen und eure bevorzugten Aktionen zu verbessern. Die Nutzung einiger Spezialaktionen und Implantate kostet allerdings Energie, und wenn diese mal alle ist, hilft nur eine Aufladung oder aber der Verzicht auf die jeweilige Aktion. Daher sollten diese gezielt eingesetzt werden.

Neben den genannten Tätigkeiten habt ihr einiges an Dialogen vor euch, bei denen ein Multiple-Choice-System zum Einsatz kommt, das euch ordentlich Raum für Entscheidungen lässt. Die Dialoge werden in Zwischensequenzen gezeigt, wobei diese an die Qualität der Trailer bei Weitem nicht heranreichen. Auch bei der Gesichtsmimik hapert es leider etwas, das Ganze wirkt zu grob und zu kantig. Immerhin ist die Gestik der Gesprächspartner ziemlich gelungen, was man auch nicht alle Tage sieht. Hier gibt es noch Luft nach oben und wir hoffen, dass in der Polishing-Phase noch einiges passiert.

Insgesamt zeigt sich die technische Umsetzung als gut, aber nicht überragend. Die Umgebungen haben zwar viele Details und einen durchaus eigenen Look, allerdings bemerkten wir auch eine Menge Kantenflimmern (PS3) und allgemein einige matschigen Texturen. Alles in allem ist das aber noch in Ordnung, denn bei Deus Ex geht es ohnehin deutlich mehr um den Inhalt. Wir sind sehr gespannt, was die PC-Version zu bieten haben wird, denn die soll DirectX-11-Funktionen unterstützen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Square tritt ein verdammt großes Erbe an, aber augenscheinlich ist man sich dessen bewusst. Was wir in Hamburg spielen konnten, zeigt eine Menge Potenzial. Vor allem die sehr starke Handlungsfreiheit konnte begeistern. Ob nun kniffliges Ballern mit ständigem Munitionsmangel und teils bissiger KI oder Schleichen, ohne einem Gegner ein Haar zu krümmen – die Möglichkeiten sind immens und die Implantate sinnvoll darauf abgestimmt. Auch der Auftakt der Geschichte wusste zu gefallen und machte neugierig auf mehr. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das alles verzweigt, wenn nach dem geradlinigen Einstieg die Linearität flöten geht und das Detroit der Zukunft zum Tummelplatz wird. Etwas Arbeit gibt es für die Entwickler aber trotzdem, denn die Grafik wusste nicht immer zu überzeugen, vor allem in den Zwischensequenzen. Die Mimik der Charaktere ist im Gegensatz zur Gestik eher schwach und die KI verhält sich nicht immer wirklich schlüssig. Insgesamt hinterließ Deus Ex: Human Revolution einen überaus positiven Eindruck und ich freue mich schon gewaltig darauf, das komplette Spiel in die Finger zu bekommen.

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