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Test - Desperados: Wanted Dead or Alive : Desperados: Wanted Dead or Alive

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Desperados: Wanted Dead or Alive
Romantik am Lagerfeuer, aber nicht mehr lange.

Grundsätzlich gilt, dass jede Mission auf mehreren Wegen lösbar ist, wobei nicht immer alle Gegner getötet werden müssen oder überhaupt getötet werden können. Alles zusammen ergibt sich eine enorme taktische Tiefe, deren Reiz nur dadurch etwas geschmälert wird, dass im fortgeschrittenen Spiel die Gegner nicht intelligenter werden, sondern nur deren Zahl zum Teil drastisch zunimmt. Definitiv ist eins: Ohne Planung, Taktik, Tricksen und Ausnutzen aller Möglichkeiten habt ihr wenig Chancen, das Spiel zu beenden.

Vorbildliche Speicherfunktion
Hilfreich ist dabei die exzellente Speicherfunktion. Neben unendlich vielen Speicherplätzen, die erfreulicherweise sogar nach Episoden geordnet sind, gibt es eine leistungsfähige Quicksave-Funktion, die ihr sicherlich recht häufig in Anspruch nehmen müßt, denn der sanft ansteigende Schwierigkeitsgrad erreicht circa ab Mitte des Spieles Höhen, an denen ungeübte Spieler verzweifeln können. Ebenfalls erfreulich: Wenn ihr aus der laufenden Mission heraus einen Spielstand zur selben Episode ladet, geschieht dies innerhalb eines Sekundenbruchteils, denn bis ihr das Spiel verlaßt oder eine andere Episode beginnt, bleiben die Daten der laufenden Episode im Cache und müssen nicht nochmals nachgeladen werden. Um so erfreulicher, da die Ladezeit einer neuen Episode nicht ganz ohne ist.

Desperados: Wanted Dead or Alive
Dieser Wohnraum steht nicht mehr zur Verfügung.

Ebenfalls gefallen kann das simple, aber effektive Interface, welches völlig ohne Menüs auskommt. In der linken oberen Ecke findet ihr ein Portrait des aktiven Charakters mit Buttons für seine Fähigkeiten, im unteren Bereich eine Leiste zur Charakterauswahl, sowie eine aufklappbare Minimap, in der sowohl Gegner und NPCs, als auch Aufgänge und besondere Gegenstände markiert sind. Ein dreistufiger Zoom sorgt dafür, dass die Übersicht nicht verloren geht. Fast schon selbstverständlich, dass bei all den durchdachten Features auch individuelle Belegung von Hotkeys möglich ist, mit denen die Bedienung noch leichter von der Hand geht. Ansonsten wird mit der 'Point & Click'-Methode gesteuert, wobei sich der Cursor kontext-sensitiv verändert. Zusammen mit den Tutorials macht die Steuerung es überflüssig, überhaupt einen Blick ins Handbuch zu werfen.

Grafik und Sound ohne Tadel
Auch technisch bewegt sich 'Desperados' auf hohem Niveau. Die hervorragenden Zwischensequenzen hatte ich ja bereits erwähnt, aber auch die Spielgrafik muß sich nicht verstecken. Diese kommt schön detailliert in den Auflösungen 640x480, 800x600 und 1024x768 Pixeln daher und zwar in altbewährter Iso-Perspektive. Dabei kommen auch Spieler ohne 3D-Karte, sofern es diese noch gibt, auf ihre Kosten, denn selbige ist schlichtweg nicht erforderlich. Die detailverliebten Grafiken kommen dabei dermaßen stilecht und liebevoll rüber, dass es eine Wonne ist. Lediglich die Animationen hätten noch einen Tick lebensechter sein können, aber das fällt nicht ins Gewicht. Dafür verlocken andere Details wie herumlaufende NPCs, Tiere, wackelnde Kronleuchter und ähnliches zum kurzen Verweilen und staunen.

Desperados: Wanted Dead or Alive
Auch ein kompletter Pueblo steht auf dem Programm.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich Spiele mit Stil und Atmosphäre mag, und dabei räumt 'Desperados' auf ganzer Linie ab. Dazu trägt nicht nur die Grafik bei, sondern auch die überaus gelungene Sound- und Musikuntermalung. Zwar wirken einige wenige der Sprecher etwas aufgesetzt, insgesamt bewegt sich die Sprachausgabe aber auf hohem Niveau, ebenso wie die exzellente und wieder einmal stilechte Hintergrund-Musik.

Auf was ihr allerdings verzichten müßt, ist ein Multiplayer-Modus. Da das Spiel sehr stark story-orientiert ist, wäre der allerdings auch nur mit größten Schwierigkeiten realisierbar gewesen. Dafür dürft ihr euch auf Nachschub freuen, wie schon bei der Demo-Version, deren Episode kein Bestandteil des Spieles selber ist. Spellbound und Infogrames planen, ab Mitte des Jahres monatlich weitere Episoden zum Download anzubieten und auch ein Add-on ist bereits im Gespräch, wobei nicht auszuschließen ist, dass auf kurz oder lang noch ein neuer Hauptcharakter hinzukommt, denn auf der offiziellen Website zum Spiel entdeckt man neben den Konterfeis der sechs Helden einen mit Fragezeichen versehenen Slot mit dem Kommentar 'Coming Soon'.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
von Bryionak: Und da sage noch einer, dass deutsche Entwickler nur Wuselspiele programmieren können. 'Desperados' schubst mühelos das allerdings schon etwas betagte 'Commandos' vom Genre-Thron. Die Grafik überzeugt selbst in der niedrigsten Auflösung und die Zwischensequenzen sind atemberaubend und kinoreif. Auch das Gameplay mit einfachem Interface und der exzellenten 'Quick-Action'-Funktion ist ohne Tadel. Zudem wird die unverbrauchte Wild-West-Atmosphäre erstklassig rübergerbacht, was man speziell bei der Thematik eher von einem amerikanischen Studio erwartet hätte. Der 'Eine Episode spiel ich noch'-Effekt stellt sich quasi schon ab der ersten Minute ein und dürfte auch bei euch für lange Nächte sorgen. Einziger Haken an der Sache: In späteren Levels glänzen die Gegner eher durch Masse als durch Klasse. Zudem dürften Anfänger spätestens ab Mitte des Spieles ziemlich überfordert sein, denn der Schwierigkeitsgrad steigt zwar sanft an, erreicht aber auch nicht unbeträchtliche Höhen, dank der guten Save-Funktion dürfte aber kaum Frust entstehen. Alles in allem ein Pflichtkauf für Strategen, die sich nicht scheuen, etliche Stunden mit hirnzermarternder Taktik zuzubringen. Ich bin allerdings gespannt, ob sich 'Desperados' auch gegen das im Juni erscheinende 'Commandos 2' durchsetzen kann. Fazit von Flasher: Als Fan alter Western-Filme bin ich hellauf begeistert von 'Desperados'. All die Zwischensequenzen, Hintergrundsounds, die Episodenkarten und die detailverspielten Gebäudegrafiken brachten mir derart viel Stimmung und Spielspass, dass ich mich kaum noch vom PC losreißen konnte. Auch als nicht besonders großer Taktik-Spieler oder Handbuchleser habe ich den Einstieg ins Spiel recht schnell gefunden, vor allem anhand des sehr gut gemachten Tutorials, das passend in die Story integriert wurde. Ist bei anderen großen Taktik- und Strategiespielen vor allem die Speicher-Funktion oft Grund zur Kritik, so ist hier bei 'Desperados' diese Funktion vorbildlich und vor allem schnell ladbar. Alles in allem kann ich jedem dieses Spiel empfehlen, der gerne mal wieder ein anderes Thema als nur immer 'Endzeit', 'Zweiter Weltkrieg', 'Mittelalter' oder 'Fantasy' spielen möchte und dabei eine spannende und witzige Story erleben will.  

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