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Test - Der Herr der Ringe Online: Die Schatten von Angmar : Abenteuer in Mittelerde

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Welcher Hintergrund eignet sich besser für ein Online-Rollenspiel als ’Der Herr der Ringe’? Der Lizenzspezialist Turbine setzte sich an die virtuelle Erschaffung der Mutter aller modernen Fantasy-Epen. Nun bleibt die Frage, ob Turbine mit ’Der Herr der Ringe Online: Die Schatten von Angmar’ nach einem missglückten ’Dungeons & Dragons Online’ endlich eine würdigere Umsetzung eines weltbekannten Titels abgeliefert hat.

Die Umsetzung von Tolkiens Lebenswerk in eine niemals endende Spielwelt bedeutet jedoch nicht gleichzeitig die Übernahme alter Gewohnheiten aus dem Abenteuer rund um den einen Ring. Der Spieler lernt in ’Der Herr der Ringe Online: Die Schatten von Angmar’ sehr schnell, dass er eben nicht in einer Liga mit Legenden wie Frodo, Gandalf, Legolas oder Streicher spielt. Mit etwas Abstand betrachtet, erscheint diese Tatsache dann doch durchaus sinnvoll. Wie sähe eine Online-Mittelerde nur aus, würden sich die Spieler zu Tausenden an die Fersen der Gefährten heften? Und überhaupt gibt es genügend Arbeit für die angehenden Helden Mittelerdes.

Eine kleine Wurst in Mittelerde

Während sich also die Prominenten in Richtung Mordor bewegen, kümmern sich die Spieler als Nachwuchshelden um die Sorgen und Nöte der Bewohner der bekannten Regionen. Dies könnt ihr als Mensch, Elb, Zwerg oder Hobbit tun, die in jeweils optisch unterschiedlichen Regionen von Mittelerde starten. Als welche der insgesamt sieben Klassen ihr eure Abenteuer bestehen wollt, bleibt euren Vorlieben überlassen. Grundsätzlich orientieren sich die Klassen an der bewährten Aufgabenverteilung: Tank, Damage-Dealer, Heiler und Unterstützer.

Einzig bei der Magie hält man sich streng an die Vorlage und erlaubt es den Spielern nicht, klassische Zauberer zu spielen. Ebenso bleibt es euch bis auf eine Ausnahme verwehrt, durchgehend einen der Diener Saurons zu spielen. Hierfür müsst ihr euch in das so genannte Monsterspiel in die Ettenöden begeben, bei dem ihr temporär in die Haut verschiedener Orkbruten schlüpfen und gegen andere Spieler antreten könnt. Man muss sich aber schon fragen, warum generell eine sich derart anbietende Konfliktsituation zwischen Gut und Böse so ungenutzt blieb. Gerade ein Online-Rollenspiel steht und fällt mit den angebotenen Mitteln, sich differenzieren zu können. Die Wahl unterschiedlicher Rassen auf beiden Seiten und entsprechender Klassen wären eine hervorragende Möglichkeit dazu gewesen.

Bekannte Verpackung

Besonders wer bereits Erfahrungen in Blizzards Blockbuster ’World of WarCraft’ gesammelt hat, wird die Ähnlichkeiten beider Titel hinsichtlich des kinderleichten Gameplays, diverser mittlerweile standardisierter Features und Optik schnell bemerken. Zwar ist hier die Intention von Entwickler Turbine verständlich, aus einer weltweit bekannten Lizenz auch ein massentaugliches MMORPG zu schaffen. Jedoch erfindet man mit ’Der Herr der Ringe Online’ das Rad nicht gerade neu. Beliebte und bewährte Features aus früheren Online-Rollenspielen, wie ein Postsystem oder ein Auktionshaus zum Handeln, wurden so übernommen oder weiter verfeinert. Was aber bleibt, ist ein schneller Einstieg, der auch Neulinge ohne zähes Gameplay und mit angenehmem Schwierigkeitsgrad regelmäßig mit Erfolgen belohnt und so zum Weiterspielen motiviert.

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