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Special - DayZ-Tagebuch : Kapitel 4: Verzweiflung

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Überlebende, vielleicht auch die ehemaligen Einwohner, haben bereits alles mitgenommen, was nur im Entferntesten wertvoll erschien. Wir setzten uns an den Tisch eines verlassenen Hauses. Vitoli sah müde aus, erschöpft. Ich versuchte eine Unterhaltung zu beginnen. Ob er Familie habe, fragte ich. Nur wenige Sekunden danach bereute ich meine Frage bereits. Er bemerkte meine Reaktion und verstand, antwortete aber trotzdem. In Novodmitrovsk lebe sein Bruder, in der Nähe des Rathauses habe er eine kleine Wohnung. In Berezino wohne seine Mutter zusammen mit seiner kleinen Schwester. Nach einer kurzen Pause sagte ich ihm, dass es mir leidtut. Er nickte und stand auf, um die Schränke zu durchsuchen.

Green Mountain sei nicht mehr weit, wir sollten uns wieder auf den Weg machen, waren seine Worte. So brachen wir wieder auf. Kurz vor der großen Stadt Zelenogorsk, die wir nur am Rande betreten wollten, ragte bereits in der Ferne der Funkturm des Green Mountains in den Himmel. Es war ein schöner Anblick. Nicht weil der Turm so schön war, sondern weil wir ihn in dieser Zeit überhaupt zu sehen bekamen. Jetzt musste dort nur noch die erhoffte Kavallerie auf uns warten. Als wir begannen uns am Stadtrand von Zelenogorsk umzusehen, ließ uns ein seltsames Geräusch versteinern. Es schien aus dem kleinen Supermarkt zu kommen.

Vitoli zeigt mir mit einer Geste an, dass wir uns dem Gebäude nähern sollen. Als wir vorsichtig und mit den Waffen im Anschlag in bester Hörweite waren, entpuppte sich das Geräusch als ein Mensch. Im Lager des Supermarktes saß ein Mann auf dem Boden, schätzungsweise in den Vierzigern. Getrocknetes Blut war überall auf seiner Kleidung. Er war unbewaffnet und saß wimmernd zwischen den Regalen. Vitoli witterte eine Falle. Ich wollte zuerst etwas sagen, stimmte ihm dann aber mit einem langsamen Nicken zu. Auf seine Kommunikationsversuche reagierte der Mann nicht. Wir entschieden uns, ihm zwei geöffnete Dosen mit Bohnen dazulassen, und bewegten uns vorsichtig wieder aus dem hinteren Teil des Marktes hinaus. Was hätten wir tun sollen? Der Mann war in einer schrecklichen Verfassung und möglicherweise bereits infiziert.

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Wir waren gerade dabei, Zelenogorsk zu verlassen, als ich begann unsere Entscheidung zu hinterfragen. Ein Leben haben wir bereits genommen, ohne etwas über den Menschen zu wissen. Und jetzt lassen wir einen Überlebenden, der unsere Hilfe benötigt, einfach so zurück? Ich bemerkte, dass ich durch meinen inneren Monolog etwas hinter Vitoli zurückgefallen war. Er lief zielstrebig und mit großen Schritten einen Hügel hinauf, ohne auf mich zu warten. Hatte er kein Problem damit? Ich kannte ihn kaum und trotzdem reisten wir zusammen. Das Schicksal hat uns beide einfach zusammengeworfen.

"Vitoli, wir müssen zurück", sagte ich mit erhobener Stimme. Er verlangsamte seinen Gang und blieb stehen. "Der Mann braucht Hilfe, wir sollte es wenigstens versuchen", sagte ich zu ihm. Doch Vitoli verstand nicht: "Green Mountain ist nur noch ein paar Hundert Meter entfernt. Wir sind nicht für jede arme Seele in Chernarus verantwortlich. Du hast es selbst gesehen, er hatte keine Chance mehr!", sagte mein Begleiter.

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