Test - Dark Souls II : Es darf wieder gestorben werden
- PS3
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In einigen Punkten ist Dark Souls II komfortabler, in anderen wiederum nicht. Im Gegenteil. Sterbt ihr häufig, wird eure Lebensenergie dauerhaft reduziert, bis ihr irgendwann mit der Hälfte auskommen müsst. Erinnerungen an Demon's Souls werden wach, unangenehmerweise auch dann, wenn ihr eure Attribute verbessern wollt. Das geht nur noch bei einer bestimmten Dame, die sich am Leuchtfeuer in Majula aufhält. Ihr müsst also in vielen Fällen für diese Prozedur wieder zurückreisen und die Ladesequenzen abwarten. Ein umständlicher Schritt zurück in die Vergangenheit.
Wer befürchtet, Dark Souls II wird zu einfach, darf aufatmen. Zwar gibt es Lebenssteine, die euch bequem über einen kurzen Zeitraum mit Energie versorgen, dafür startet ihr anfangs mit nur einem Estus-Flakon. Erst wenn ihr die aus dem Vorgänger bekannten Scherben findet, werdet ihr mit weiteren Fläschchen belohnt. Ihr könnt euch auch von dem Gedanken verabschieden, stets Gegner zu verdreschen, um mit den gewonnenen Seelen stärker zu werden. Irgendwann sind die Schauplätze leergefegt. Nur bestimmte Gegenstände, die ihr im Leuchtfeuer verbrennt, sorgen dafür, dass ihr euch wieder mit Monstern anlegen dürft. Andere Objekte bewirken beispielsweise, dass ihr nicht von anderen Spielern heimgesucht werdet.
Bis aufs Blut
Ein besonderes Merkmal der Serie ist die Möglichkeit, die Welt von anderen Abenteurern zu betreten, um ihnen entweder zu helfen oder um sie in die Pfanne zu hauen. Zwar verbieten euch die Entwickler nach wie vor, gezielt Freunde in euer Spiel zu rufen. Immerhin dürft ihr euch aber mit anderen Spielern via Sprach-Chat unterhalten - sofern sie freundlich gesinnt sind. Mit von der Partie sind die Eide, denen sich euer Charakter verpflichten darf, wodurch er in den Genuss verschiedener Vorteile kommt. Außerdem gibt es jetzt einen speziellen Ring, mit dem ihr einen Gott wählt. Spieler, die unter der Fahne des gleichen Himmelsvaters kämpfen, haben größere Chancen, in Welten mit dem gleichen Gott zu kommen.
Das Kampfsystem ist immer noch eine Klasse für sich. Euer Held reagiert präzise auf eure Kommandos, was auch bitter nötig ist, wenn ihr gerade gegen ein riesiges Monster kämpft. Zudem ist immer noch Taktik gefragt. Wer einfach nur wild seine Waffe schwingt, wird schneller zerpflückt als eine Butterblume. Nur wenn ihr eure Feinde genau studiert, geduldig abwartet und euch nervenstark zeigt, werdet ihr überleben. Das ist gegen die von der KI gesteuerten Monster einfacher als gegen unberechenbare menschliche Krieger. Die Auseinandersetzungen mit Letzteren sind ungleich spannender.
Während das Design der Spielwelt wieder keine Wünsche offen lässt, ist Dark Souls II technisch ein zweischneidiges Schwert. Auf den Konsolen keine Schönheit, werdet ihr trotzdem die grafischen Fortschritte bemerken. Es gibt glücklicherweise keine Momente mehr wie im Vorgänger in der Schandstadt, wo die Bildrate bis ins Unspielbare einbricht. Mit unschönen Clipping-Fehlern und teilweise matschigen Texturen müsst ihr trotzdem leben. Besser sind da die Klänge, die euren Ohren schmeicheln.
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