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Test - Dark Fall: Lost Souls : Es wird duster!

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Veraltete Grafik und grottige Vertonung

Trotz der durchaus gelungenen Atmosphäre kann sich eine durchgängige Spannung nur schwer aufbauen. Das liegt zum einen an der Grafik, die zwar mit ihren vorgerenderten Bildern durchaus in puncto Stimmung überzeugen kann, aber mit der einzig verfügbaren Auflösung von 1024 x 768 Pixeln und viel zu wenigen Animationen keine besondere Detailtiefe aufbieten kann. Manche Texturen wirken gerade auf großen Monitoren recht verwaschen.

Spannungstötend ist aber vor allem die Synchronisierung. Agieren die meisten Sprecher wenigstens noch durchschnittlich, ist ausgerechnet die Vertonung des Hauptcharakters eine völlige Katastrophe. Eine lächerlich verstellte Stimme und ständig falsche Betonungen gehören zum Gruseligsten, was je in einem Computerspiel zu hören war. Im Gegensatz dazu sind die Sound-Effekte und die spärlich eingesetzte Musik durchaus erstklassig.

Als zusätzliche Bremse stellt sich auch die Steuerung heraus. In der für Adventures ungewöhnlichen Egoperspektive seht ihr euch à la Myst in 90-Grad-Schritten in der Spielwelt um. Zusätzlich könnt ihr noch per Mausklick in jedem Bild nach oben und unten blicken. Dadurch werden trotz des begrenzten Areals Laufwege häufig zur Qual. Und weil einige Schauplätze nach gelösten Aufgaben nochmals nach neuen Hotspots untersucht werden müssen, kommt ihr um Laufwege nicht herum. Auch muss eine oft benötigte Schere immer wieder neu besorgt werden, weil sie regelmäßig abbricht.

Rätselhilfe nur mit Stift und Papier

Ein weiterer Stolperstein ist das Rätseldesign. Hier kommt alles zum Einsatz, was in Adventures üblich ist. Kombinationsrätsel, Minispiele, Schlösserknacken und Puzzles. Die Rätsel als solche sind größtenteils logisch und werden zumindest Adventure-Profis nicht vor unlösbare Probleme stellen. Einsteiger werden aber unter Umständen schon nach kurzer Zeit das Handtuch werfen, denn das komplizierte Absuchen der Schauplätze und der komplette Mangel an Hilfsfunktionen können schnell frustrieren - tolle Atmosphäre hin oder her.

Dabei wären Hilfestellungen durchaus nötig. Das Fehlen einer Hotspot-Anzeige ist da ja noch zu verkraften. Warum sich der der Spieler in einem aktuellen Adventure aber immer noch mit Stift und Zettel bewaffnen muss, um Rätsel zu lösen, ist schlicht unbegreiflich. Denn wenn ihr nicht gerade über ein fotografisches Gedächtnis verfügt, müsst ihr euch immer wieder Zahlen, Symbole und Dialogoptionen, die relativ willkürlich auftauchen, aufschreiben, um teilweise wesentlich später im Spiel ein Rätsel lösen zu können. Ein eingebautes Journal hätte da Wunder gewirkt.

Fazit

Stephan Fassmer - Portraitvon Stephan Fassmer
Trotz der Hochachtung, die man Jonathan Boakes für seine Leistung zollen sollte, wieder einmal ein Adventure im Alleingang geschaffen zu haben: Vielleicht wäre es an der Zeit, sich doch einmal den einen oder anderen Mitarbeiter zuzulegen. Auch wenn die gewohnten Stärken, wie Atmosphäre und Geschichte, in Dark Fall: Lost Souls durchaus wieder zum Tragen kommen, bricht das Abenteuer an zu vielen anderen Stellen zu sehr ein. Die antiquierte Steuerung bremst das Spiel ungemein und die im Grunde sehr schön gruselige Grafik mit hohem Splatter-Anteil kommt mit ihrer geringen Auflösung auf aktuellen Monitoren nicht sonderlich gut rüber. Doch vor allem die fehlenden Hilfsfunktionen bei den ansonsten recht guten Rätseln dürften nur Hardcore-Fans egal sein, denen es nichts ausmacht, ein Adventure mit Notizblock bewaffnet anzugehen. Besonders katastrophal ist aber die deutsche Vertonung. Hier kann man eigentlich nur dazu raten, sich die englische Importversion zu besorgen, um sich diese Verhackstückelung der Atmosphäre nicht antun zu müssen.

Überblick

Pro

  • gruselige Atmosphäre
  • spannende Geschichte
  • fordernde Rätsel

Contra

  • furchtbare Vertonung
  • komplizierte Steuerung
  • niedrige Grafikauflösung
  • keine Rätselhilfen

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