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Test - Control : Action-Feuerwerk zwischen Max Payne und David Lynch

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Greift zu, wenn...

… ihr auf flotte Action mit übernatürlichen Elementen und einer möglichst abgedrehten Story steht.

Spart es euch, wenn...

… ihr klare Antworten verlangt und ein Problem mit zunehmenden Ausdauerkämpfen habt.

Fazit

Andreas Altenheimer - Portraitvon Andreas Altenheimer
Volle Kontrolle

Control ist die konsequente Weiterentwicklung aller vorhergehenden Remedy-Werke und für mich in jedem Fall eine sehr positive Überraschung. Gerade das hervorragend verzweigte FBC-Gebäude zeigt, wie man eine nicht-lineare und zugleich übersichtliche Levelstruktur gestaltet. Und gleichwohl die Kämpfe gegen Ende hin eher Stress statt Spaß verursachen, so gefallen mir die verschiedenen Gegnertypen, die tadellose Spielbarkeit und die effektgeladene Optik.

Nur bei der Geschichte weiß ich nicht so recht, wie ich sie einordnen soll. Ähnlich wie bei Alan Wake ist mir Remedy zu krampfhaft darauf aus, ein Mysterium nach dem anderen aufzubauen. Das sehr konfuse und gleichwohl sehr ausschweifende Finale muss ich noch ein Weilchen sacken lassen - und ich bin mehr als gespannt auf all die Diskussionen, die darum entbrennen dürften.

Ich könnte es auch so ausdrücken: Die Story hat mich nicht überzeugt, aber sehr wohl deren Atmosphäre. Und weil in meinen Augen ein Spiel sowieso primär ein „Spiel“ und kein „Film“ sein sollte, hat Control sowohl meinen Segen als auch den Games-Award redlich verdient.

>> Mindfuck als Spiel: Die 10 besten Zeitreise-Games

Matthias Grimm - Portraitvon Matthias Grimm

Ich habe eine Weile gebraucht, um mit Control warm zu werden. Die Geschichte ist anfangs recht wirr erzählt, der Look etwas steril, die Action wirkt auf den ersten Blick wenig inspiriert. Doch nach einer zähen Anfangsphase legt Remedy richtig los und reißt in einen Rausch, den ich schon lange nicht mehr in dieser Form erlebt habe.

Control vereint Elemente gänzlich unterschiedlicher Spiele und schafft daraus etwas Einzigartiges: die brachiale Action eines Max Payne, die mysteriöse Atmosphäre eines FEAR und vor allem: ein verschachteltes Leveldesign, das ich am ehesten mit Resident Evil 2 vergleichen möchte, in dem man sich ein Gebäude nach und nach erschließt, Abkürzungen öffnet und dennoch immer wieder an bereits besuchte Orte zurückkehrt, um dort gut versteckte Geheimnisse zu lüften. Ja, letzterer Punkt deutet es an: Ganz entfernt schwingt auch eine Prise Dark Souls da und dort mit.

Einfach nur sensationell ist aber das Kampfsystem, das wie damals in Star Wars: The Force Unleashed den Badass-Motherfucker in seinem Spieler zum Vorschein bringt: ganze Wände per Telekinese einreißen und auf die Gegner schleudern, einen kompletten Raum verwüsten wie im Physik-Shooter Black, das Ganze exzellent spielbar – Control ist bislang der Action-Geheimtipp des Jahres!

Überblick

Pro

  • sehr atmosphärisches und interessantes Setting
  • hervorragend verzweigte Spielwelt
  • fantastische Steuerung und Spielbarkeit
  • flotte und gekonnt überdrehte Kämpfe
  • grafisch und soundtechnisch sehr stark

Contra

  • Story teilweise zu wirr und zu verkrampft mysteriös
  • Kämpfe gegen Ende zäh statt motivierend
  • Orientierung manchmal schwierig
  • deutsche Sprachausgabe ist nicht immer lippensynchron

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